
Bei den ESG-Indikatoren im Fokus
Variable Vorstandsvergütung zwischen Regulierung und Investorendruck
Eine explorative Analyse der Leistungsindikatoren
Prof. Dr. Michael Babbel
Mit dem Inkrafttreten des ARUG II (Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie) hat der Einfluss der Aktionäre auf die Vorstandsvergütung deutlich zugenommen. Aufsichtsräte stehen zunehmend unter Druck, ESG-Kriterien und andere Anforderungen von Investoren zu berücksichtigen. Die vorliegende Studie untersucht die Leistungsindikatoren der Vergütungssysteme von 320 börsennotierten Unternehmen für die Jahre 2022 und 2023. Die Ergebnisse geben Einblick in aktuelle Trends der Vorstandsvergütung und dienen als Benchmark für eine fundierte Beurteilung und Optimierung der Vergütungspolitik.
Die Angemessenheit der Vergütung von Unternehmensvorständen wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert und steht im Fokus der öffentlichen Debatte. Ein zentraler Kritikpunkt ist dabei häufig die mangelnde Fähigkeit bestehender Vergütungssysteme, das Handeln des Managements mit den Interessen der Aktionäre in Einklang zu bringen. Jensen und Meckling (1976) argumentieren, dass die monetäre Incentivierung des Managements ein geeignetes Mittel zur Harmonisierung dieser Interessen darstelle. Die Delegation der Entscheidungsbefugnis von den Eigentümern eines Unternehmens an ein professionelles Management erfordere demnach verhaltenssteuernde Maßnahmen, da das opportunistisch handelnde Management (Agent) seine Entscheidungen nicht zwangsläufig im Sinne der Eigentümer (Prinzipal) treffe.
Diese Konstellation ist in der Wirtschaftswissenschaft als Prinzipal-Agenten-Problem anerkannt. Zur Lösung werden neben der Überwachung des Vorstands (Monitoring) regelmäßig Anreizverträge (Incentives) eingesetzt, um das Verhalten des Vorstands gezielt zu steuern. Dabei wird die variable Vergütung an messbare Leistungsziele, wie z. B. Umsatz- oder Gewinnsteigerungen, den Börsenwert des Unternehmens oder Kostenreduktionen, geknüpft. Die Vergütung des Vorstands hängt somit davon ab, inwieweit diese vorgegebenen Ziele erreicht werden.
Beitrag aus der Zeitschrift für Corporate Governance (ZCG) (Ausgabe 1, 2025; Seite 14 bis 20) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZCG lesen.
Zeitschrift für Corporate Governance - Leitung und Überwachung in der Unternehmens- und Prüfungspraxis
Hier geht's zur Kurzbeschreibung der Zeitschrift
Hier geht's zum Probe-Abo
Hier geht's zum Normal-Abo
Hier geht's zum pdf-Bestellformular (Normal-Abo) [21 KB]
Hier geht's zum pdf-Bestellformular (Probe-Abo) [19 KB]
Hier geht's zum Word-Bestellformular (Normal-Abo) [46 KB]
Hier geht's zum Word-Bestellformular (Probe-Abo) [40 KB]