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Expertenkreis KI und Wettbewerb


Andreas Mundt: "Die marktübergreifende Präsenz von Big Tech birgt verschiedene Gefahren für den Wettbewerb"
Missbrauchspotenziale frühzeitig identifizieren und offene Märkte für KI sicherstellen



Im Rahmen eines Expertenkreises diskutierte das Bundeskartellamt mit ausgewählten Stakeholdern über Fragen der Künstlichen Intelligenz (KI) mit Blick auf Wettbewerb und Wettbewerbsbeschränkungen.

Auf Einladung des Amtes nahmen 14 Vertreterinnen und Vertreter von in Deutschland ansässigen Unternehmen und Verbänden teil. Die Unternehmen bilden zusammen wesentliche Teile der KI-Wertschöpfungskette ab und sind sowohl größeren, etablierten Unternehmen als auch kleineren Unternehmen und Start-ups zuzuordnen. Geleitet wurde die Veranstaltung von dem Präsidenten des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, sowie dem Vizepräsidenten Prof. Dr. Konrad Ost.

Andreas Mundt sagte: "Die marktübergreifende Präsenz von Big Tech birgt verschiedene Gefahren für den Wettbewerb. Es können zum Beispiel Abhängigkeiten kleinerer Wettbewerber, etwa beim Zugang zu Clouddiensten und Daten, sowie von Lock-ins in spezifische Ökosysteme entstehen. Daher gilt es jetzt, Missbrauchspotenziale frühzeitig zu identifizieren und offene Märkte für KI sicherzustellen. Viele Wettbewerbsbehörden weltweit beobachten die Entwicklung sehr aufmerksam, einschlägige Fälle gibt es bislang nicht. Auch das Amt verfolgt das Geschehen sehr genau. Um für die Zukunft vorbereitet zu sein, wurde ein fachlicher Austausch mit Expertinnen und Experten aus Unternehmen und Verbänden initiiert."

Das Bundeskartellamt befasst sich bereits seit mehreren Jahren mit wettbewerbsrechtlichen Fragen im Digitalbereich. Die KI als wichtige Schlüsseltechnologie rückt dabei zunehmend in den Fokus. Einige Stufen der KI-Wertschöpfungskette werden von wenigen großen Digitalkonzernen dominiert. Sie verfügen nicht nur über die notwendige Rechenleistung, sondern beispielsweise auch über hochwertige Daten, die sie für KI-Modelle nutzen können.

Die Veranstaltung befasste sich in Diskussionsrunden mit verschiedenen Themen wie beispielsweise den Herausforderungen, denen sich Wettbewerber von großen Cloud-Dienstanbietern wie Amazon Web Services, Microsoft oder Google stellen müssen. Clouddienste spielen eine große Rolle für die Entwicklung von KI, da sie die Rechenleistungen und die Infrastruktur, die für das Training und den Einsatz von KI-Modellen in großem Maße erforderlich sind, bereitstellen.

Weitere Themen waren die wettbewerblichen Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Bereitstellung von Foundation Models. Beleuchtet wurde unter anderem, ob durch knappe Inputs wie beispielsweise Daten Markteintrittsbarrieren entstehen. Auch die Bedeutung von Kooperationen zwischen KI- und Cloud-Anbietern ist Gegenstand des Austausches. Weitere Diskussionsrunden setzten den Fokus auf den Einsatz von KI-Anwendungen in Unternehmen und die Entwicklungen von Anwendungen wie KI-Agenten für Endnutzende.

An dem Expertenkreis nahmen teil: adesso, Aleph Alpha, Axel Springer, Bosch, Burda Media, GetYourGuide Deutschland, Innovate Europe Foundation, IONOS, KI Bundesverband, OpenGPT-X, Telekom Deutschland und Xayn (Noxtua). Außerdem waren Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie anwesend. (Bundeskartellamt: ra)

eingetragen: 13.07.25


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    Die Bundesnetzagentur geht umfassend gegen SMS-Fallen vor. Sie hat die Abschaltung von weiteren 60 Rufnummern angeordnet, die im Zusammenhang mit einem Geschäftsmodell der Telecom Billing Ltd., Sofia/ Bulgarien, rechtswidrig genutzt wurden. Aus diesem Anlass rät die Bundesnetzagentur Verbrauchern zu einem überlegten Umgang mit SMS-Nachrichten von nicht bekannten Absendern.

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    Die Bundesnetzagentur hat zum Schutz der Verbraucher vor massenhaften, belästigenden Telefonanrufen die Abschaltung von neun Rufnummern eines Callcenters angeordnet. Mehr als 300 Verbraucher hatten sich bei der Bundesnetzagentur über derartige Anrufe beklagt. Das Callcenter hat mit den als belästigend einzustufenden Anrufversuchen gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verstoßen. "Mit der Abschaltung der Rufnummern setzen wir ein klares Zeichen. Eine unzumutbare Belästigung von Verbrauchern durch unerwünschte Telefonanrufe werden wir nicht akzeptieren", betonte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

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