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Neutrasoft verliert gegen Wilken


Umsetzung der Regulierungsvorschriften im Energiesektor: Neutrasoft-"Testsieg" entpuppt sich als Täuschung
Microsoft-Partner Neutrasoft muss Aussagen zurückziehen - Bundesnetzagentur bewertet Wilken positiv


(11.04.07) - Zur diesjährigen CeBIT ließ sich die Neutrasoft GmbH, Greven, noch als vermeintlicher Software-Testsieger feiern. Nach Aussage der Wilken-Gruppe in Ulm "entpuppt sich jetzt die von Neutrasoft publizierte Kurzfassung einer nie existenten Studie als Versuch, den Markt zu täuschen und sich wettbewerbswidrige Vorteile zu erschleichen".

Neutrasoft hatte Energieversorgungsunternehmen angeschrieben und sich dort mit der auf Basis von "Microsoft Dynamics" entwickelten Lösung als Testsieger angepriesen. Der Ulmer Softwareanbieter Wilken hatte die Seriosität von Anfang an bezweifelt. "Uns war am Telefon vorgegaukelt worden, es handele sich um ein Interesse von RWE, was ja offensichtlich falsch war", erläutert Wilken Prokurist Olaf Strathmann. "Daraufhin haben wir Aussagen zu unserem Datenmodell verweigert. Wie will man Marktneuheiten von Wilken wie den Regulierungsmanager bewerten, ohne sie jemals gesehen zu haben?"

Auf eine Abmahnung von Wilken hin musste Neutrasoft eingestehen, dass sämtliche, diesbezügliche an Wilken-Kunden geschickten Aussagen unwahr und aus der Luft gegriffen sind. Neutrasoft hat eine entsprechende Unterlassungserklärung unterzeichnet, die es ihr bei Strafandrohung verbietet, entsprechende Aussagen zu wiederholen. Unter Hinweis auf den Skandal hat Microsoft die falschen Pressemeldungen unverzüglich vom Netz genommen. Der Skandal hat ein juristisches Nachspiel.

Bereits im Vorfeld hatte die von Neutrasoft zitierte RWE Systems Consulting eine Mitwirkung energisch bestritten. Der Urheber der angeblichen Studie, die Novoris Consultants GmbH, hat anwaltlich bestätigt, es werde keine fertige Studie geben.

Wilken-Geschäftsführer Dr. Andreas Lied meint dazu: "Falsch zu informieren und sich grundlos feiern zu lassen, sind ein in der Branche bislang einzigartiger Skandal. Das ist eine Nepper-, Schlepper-, Bauernfänger-Mentalität, die nur ein Anbieter hat, der mit dem Rücken zur Wand steht."

Nach der bereits vollzogenen Unterlassungserklärung behält Wilken sich weitere Schadenersatzansprüche vor. Wilken hat das neue Datenmodell zur Umsetzung der Regulierungsvorschriften im Energiesektor auf der Fachmesse E-World of Energy dem Leiter der Beschlusskammer 6 der Bundesnetzagentur, Zerres, präsentiert. Nach über einstündiger Präsentation lobte er die Umsetzung der Anforderungen der Bundesnetzagentur im internen wie auch im externen Datenaustausch durch Wilken. (Wilken: Neutrasoft: ra)


Meldungen: Markt-Nachrichten

  • Zusammenhang mit Korruptionsdelikten

    Im Jahr 2021 ist die Zahl der Korruptionsstraftaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Von der Polizei wurden insgesamt 7.433 Korruptionsdelikte registriert - ein Anstieg von fast 35 Prozent im Vergleich zu 2020. Auch die Zahl der damit unmittelbar zusammenhängenden Begleitdelikte - hierzu zählen u.a. Betrugsdelikte und Urkundenfälschungen, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen, Strafvereitelungen, Falschbeurkundungen im Amt sowie Verletzungen des Dienstgeheimnisses - nahm um über 10 Prozent zu.

  • Deutsche Kunden einer Bank in Puerto Rico im Blick

    Am 11.08.2020, fanden mehrere Einsatzmaßnahmen wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung in mehreren Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main statt. Im Einzelnen: Ermittlungen gegen einen Geschäftsmann in Brandenburg - Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main (Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftssachen) Räumlichkeiten einer Im- und Exportfirma sowie Wohnräume eines Beschuldigten in Brandenburg wegen des Verdachts der Geldwäsche.

  • Massiver Datenschutzverstoß

    Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.

  • Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten

    Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.

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    Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.

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