Anstrengungen für integrierte Finanzmärkte


Bankenverband: EU und USA müssen sich bei Finanzmarktregulierung stärker abstimmen
Regulatorische Compliance-Vorhaben müssen international koordiniert werden

(21.12.10) - Die Hauptaufgabe des 2007 gegründeten Transatlantischen Wirtschaftsrats (Transatlantic Economic Council, TEC) ist es, die Märkte der EU und der USA weiter zu integrieren, insbesondere durch die Anpassung und Anerkennung bestehender und die gemeinsame Entwicklung neuer Standards.

Bernd Brabänder, Geschäftsführer für internationale Beziehungen, EU-Politik und Volkswirtschaft des Bundesverbandes deutscher Banken (Bankenverband), sagte im Vorfeld des Treffens des TEC: "Es ist insbesondere für grenzüberschreitend tätige Banken von großer Bedeutung, dass regulatorische Vorhaben international koordiniert werden."

Es gehe dabei nicht um identische Regeln, sondern um die gegenseitige Anerkennung vergleichbarer Heimatregeln. Die beiden größten Wirtschaftsräume der Welt müssten angesichts der schwierigen Aufgabe im Gleichschritt vorangehen.

Trotz der Bedeutung, die der G20 als zentrales Diskussionsforum zur neuen Finanzarchitektur insgesamt zukomme, sollte auch der transatlantische Wirtschaftsrat ein Bekenntnis zur engen Abstimmung der neuen Regeln abgeben und die Reformvorhaben der EU und der USA unter diesem Aspekt erörtern. Diese Chance dürfe nicht ungenutzt bleiben.

"Es bringt nichts, die Niederlassungen von Banken von der jeweils anderen Atlantikseite zu diskriminieren oder mit widersprüchlichen Anforderungen zu überziehen. Wenn die USA, die EU und andere Länder es schaffen, bessere Regeln zu entwickeln, die den internationalen Leitsätzen folgen und weder den Wettbewerb verzerren noch unnötige Doppelbelastungen der internationalen Marktteilnehmer vorsehen, dann hätten wir aus der Krise die beste aller möglichen Lehren gezogen", so Brabänder.

Der TEC müsse die gemeinsamen Anstrengungen für integrierte Finanzmärkte wieder aufnehmen. Dieses Ziel sei angesichts der Krise aus den Augen verloren worden. Gerade jetzt gehe es aber darum, zum einen gegenseitiges Verständnis für gesetzgeberische Notwendigkeiten herzustellen und zum anderen offene Fragen zu klären, die sich aus den jeweiligen Reformpaketen für die andere Seite ergeben - etwa unterschiedliche Ansätze bei der Regulierung von Rating-Agenturen und Hedge-Fonds, bei der Belastung der Banken mit Abgaben sowie im Bereich der Bilanzierungsregeln.

"Ebenso wichtig ist die Verständigung über eine gemeinsame handelspolitische Strategie. Der Abschluss der Doha-Runde der WTO ist überfällig. Dies würde das beste Zeichen gegen den schleichenden Protektionismus im Gefolge der Krise setzen, die multilaterale Welthandelsordnung stärken und zugleich das Wachstum weltweit stimulieren." (Bundesverband deutscher Banken: ra)

Bankenverband: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Reduktion bürokratischer Hürden war überfällig

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt, dass die EU-Kommission die Bedeutung des europäischen Verbriefungsmarktes erkannt und konkrete Reformvorschläge vorgelegt hat. Die geplanten Entlastungen bei Sorgfaltspflichten, Reporting und aufsichtlichen Prozessen sind ein Schritt in die richtige Richtung.

  • Haftungsübernahme der Banken & Betrugsproblem

    Die Europäische Union will Betrug eindämmen, bei dem Kundinnen und Kunden von Kriminellen getäuscht und zu Zahlungen verleitet werden. Der Rat hat sich nun auf seine Position zur Änderung des Zahlungsrechts verständigt. Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes und diesjähriger DK-Federführer, betont: "Betrug kann nur wirksam bekämpft werden, wenn alle Beteiligten - Kreditinstitute, Telekommunikationsanbieter und Internetplattformen - ihren Beitrag leisten. Das muss auch der gesetzliche Rahmen widerspiegeln." Denn die Kriminellen entwickelten ihre Betrugsmaschen ständig weiter und nutzen neue Einfallstore über Social Media und andere digitale Kommunikationsmittel. Unerlässlich ist aber auch die Wachsamkeit der Kundinnen und Kunden. "Ohne ihre Mithilfe kann das Problem nicht gelöst werden", so Herkenhoff weiter.

  • Neue EU-Labels zu Langlebigkeit

    Am 20. Juni 2025 trat die neue EU-Ökodesignverordnung in Kraft.?Zugleich gibt es neue EU-Labels zu Langlebigkeit und Reparierbarkeit. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: "Die neuen Regelungen zum Ökodesign und entsprechenden Kennzeichen sind ein wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit in der digitalen Welt."

  • Finanzsektor muss mitgedacht werden

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) sieht Fortschritte, da sich die EU-Mitgliedsstaaten auf eine allgemeine Ausrichtung zur Omnibus Initiative geeinigt haben. Die ursprünglich von der Europäischen Kommission geplanten Vereinfachungen bei Berichtspflichten im Bereich Sustainable Finance sind ein wichtiger Schritt, um Unternehmen von Bürokratie zu entlasten und Nachhaltigkeit in der Praxis wirksamer zu gestalten.

  • Krisenmanagement & Einlagensicherung

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt den politischen Kompromiss zur Reform des europäischen Rahmens für Krisenmanagement und Einlagensicherung (CMDI). "Der Kompromiss ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Einlagensicherung kann modernisiert, das europäische Abwicklungsregime gestärkt werden. Doch zentrale Fragen zur Rolle und finanziellen Belastung nationaler Sicherungssysteme bleiben offen", sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des diesjährigen DK-Federführers Bundesverband deutscher Banken."

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen