Governance, Risk & Compliance Management


Compliance-Verstöße und veränderte Risikostrukturen haben den defensiven Charakter des Internen Kontrollsystems weiter verstärkt
29 deutschsprachige Unternehmen wurden zu Internen Kontrollsystemen und Governance, Risk & Compliance Management (GRC) befragt


(30.07.12) - Unter dem Titel "IKS 2.0 – Herausforderungen, Effizienz und Wirksamkeit" hat NTT Data eine Studie zu Internen Kontrollsystemen (IKS) in deutschsprachigen Unternehmen durchgeführt. Basis der Studie ist eine Befragung von IKS-Verantwortlichen aus 29 Großunternehmen unterschiedlicher Branchen. Die aktuelle Untersuchung führt eine Studie zu Internen Kontrollsystemen von NTT Data aus dem Jahr 2009 fort und erlaubt damit auch Rückschlüsse auf Trends und aktuelle Entwicklungen im Bereich IKS.

Die IKS-Studie von NTT Data belegt einerseits den Ausbau und die Fortentwicklung von Internen Kontrollsystemen in den Unternehmen, zeigt aber auf der anderen Seite auch erhebliche Defizite insbesondere im Bereich der IT-Unterstützung.

Die wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung sind:

>> Compliance-Verstöße und veränderte Risikostrukturen haben den defensiven Charakter des IKS weiter verstärkt. Der Fokus liegt auf der Begrenzung finanzieller und haftungsrechtlicher Risiken, ein Schwerpunkt von Weiterentwicklungen ist u. a. die Vermeidung unzulässiger Handlungen externer Mitarbeiter.

>> Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen verfolgen bereits einen (teil-)integrierten GRC-Ansatz. Nachholbedarf besteht hier aber bei der Definition und Umsetzung einer einheitlichen GRC-Strategie sowie bei der Realisierung einer vollständigen Risikoinventur.

>> Große Defizite werden in der noch geringen IT-Unterstützung des IKS, der Umsetzung eines wirksamen Rollen- und Berechtigungsmanagements sowie einer adressatengerechten Berichterstattung identifiziert.

>> Den größten Handlungsbedarf sehen die Unternehmen in einer IT-Unterstützung, Verfahren zur Überprüfung der Wirksamkeit des IKS und einem revisionssicheren Rollen- und Berechtigungsmanagement.

Kontrolle als Schutz und wer dafür zuständig ist
Als wichtigste Treiber für die Einrichtung und den Betrieb Interner Kontrollsysteme werden neben regulatorischen Compliance-Vorgaben der Schutz des Vermögens, Korrektheit der Finanzberichterstattung und Vermeidung fahrlässigen Fehlverhaltens der Mitarbeiter genannt. Diese Ergebnisse ähneln denen der Studie aus 2009, neu hinzu kamen Aspekte wie Vermeidung unzulässiger Handlungen durch Externe. Bei 40 Prozent der Unternehmen ist das IKS weiter dem Finanzbereich zugeordnet. Im Vergleich zu 2009 tauchen aber neue Varianten auf: Die Zuordnung des IKS in den Verantwortungsbereich des Prozessmanagements sowie der Unternehmensentwicklung. Dies wird von den GRC-Experten bei NTT Data als Indiz dafür gewertet, dass interne Kontrollen bei diesen Unternehmen offensichtlich fester Bestandteil der Geschäftsprozesse sind. Diese Ausrichtung erleichtert auch die Realisierung eines integrierten GRC-Managements sowie eine Verknüpfung mit Unternehmensplanung und -reporting.

IT-Unterstützung
Von den Unternehmen, die ihr IKS mit sehr gut oder gut bewerten, geben 77 Prozent an, eine geeignete IT-Unterstützung implementiert zu haben. Zudem schätzen drei Viertel der Unternehmen eine effiziente IT-Unterstützung mindestens als wichtig ein. Trotz dieser positiven Wirkungen einer IT-Unterstützung setzt erst die Hälfte der Teilnehmer bereits entsprechende IT-Tools ein, integrierte GRC-Softwarelösungen werden bereits von einem Drittel der Unternehmen genutzt. Dementsprechend wird von den Befragten deutlicher Optimierungsbedarf gesehen: Zwei von drei Unternehmen planen konkrete Projekte zur besseren IT-Unterstützung des IKS. Rund die Hälfte der Befragten beabsichtigt die Einführung einer einheitlichen GRC-IT-Plattform.

"Die Einbindung des IKS in einen integrierten GRC-Ansatz und die Verzahnung mit der Unternehmensplanung rücken verstärkt in das Blickfeld der Unternehmen", erklärt Dr. Rainer Mehl, Senior Vice President, NTT Data. "Die Vorteile eines ganzheitlichen GRC-Managements liegen in der Vermeidung von fragmentierten Risiko- und Prozessbetrachtungen, redundanter Datenerfassung und -haltung sowie in der Umsetzung einer GRC-Gesamtstrategie. Art und Grad der Standardisierung bzw. Integration sind dabei unternehmensspezifisch zu gestalten." (NTT Data: ra)

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    Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland fühlen sich vom Datenschutz ausgebremst. 70 Prozent haben bereits mindestens einmal Pläne für Innovationen aufgrund von Datenschutz-Vorgaben oder Unsicherheiten bei der Anwendung des geltenden Rechts gestoppt. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 61 Prozent. Aktuell sagen wie im Vorjahr 17 Prozent, dass sie einmal auf Innovationspläne verzichtet haben. Bei 35 Prozent war das dagegen bereits mehrfach der Fall (2024: 27 Prozent) und bei 18 Prozent sogar häufig (2024: 17 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

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    Ob zur Qualitätskontrolle, Automatisierung, Energieeinsparung oder Steuerung von Robotern - die Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz in der Produktion sind zahlreich. Mit Blick auf die deutsche Industrie zeigt sich aber: Nur einem Viertel der Unternehmen gelingt es nach eigener Einschätzung bereits gut, die Potenziale von KI zu nutzen (24 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die unter 552 Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes ab 100 Beschäftigten in Deutschland durchgeführt wurde. Die übrigen drei Viertel sehen sich noch nicht imstande, entsprechende Möglichkeiten auszuschöpfen (72 Prozent).

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

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