Sie sind hier: Home » Markt » Nachrichten

Steuervorteile werden oft verschenkt


Haushaltsnahe Dienstleistungen werden steuerlich nicht geltend gemacht - Bundesregierung und Handwerksunternehmen sollten die Bevölkerung besser über die Möglichkeiten der Steuereinsparungspotenziale aufklären
Die Idee des Gesetzgebers auch die Schwarzarbeit zu bekämpfen, scheint angesichts der aktuellen Zahlen nicht aufgegangen zu sein


(27.08.07) - Laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der Sage Software GmbH im Juli 2007 macht bislang weniger als die Hälfte der Bundesbürger von der Möglichkeit Gebrauch, haushaltsnahe Dienstleistungen wie Handwerkerarbeiten oder Haushaltshilfen steuerlich geltend zu machen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage unter 1174 Bundesbürgern.

So hätten bis Mitte Juli 2007 erst 46,9 Prozent der deutschen Haushalte, in denen im letzten Jahr ein Handwerker beschäftigt wurde, von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den hierbei anfallenden Arbeitslohn in ihrer Steuererklärung anzugeben. Fast die Hälfte der Bundesbürger, nämlich 43,9 Prozent, gab sogar an, noch nicht einmal von dieser Steuerspar-Möglichkeit gehört zu haben. Damit fällt die Bekanntheit des Gesetzes enttäuschend niedrig aus.

Bundesregierung und Unternehmen müssen Verbraucher besser informieren
Im Jahr 2006 hatte die Bundesregierung in ihrem "Gesetz zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung" die Verbesserung der Abschreibungsbedingungen von Handwerkerrechnungen im Rahmen haushaltsnaher Dienstleistungen beschlossen. Diese Maßnahme sollte u.a. der Bekämpfung der Schwarzarbeit dienen und mehr Arbeitsplätze schaffen.

Peter Dewald, Geschäftsführer der Sage Software GmbH & Co. KG, Deutschlands führendem Anbieter von betriebswirtschaftlicher Software im Bereich mittelständischer Unternehmen und Handwerksbetriebe bis 100 Mitarbeiter, äußert sich angesichts dieser repräsentativen Ergebnisse skeptisch: "Die Idee des Gesetzgebers, auf diesem Weg für mehr Wachstum im Bereich Handwerk zu sorgen und unter anderem auch die Schwarzarbeit zu bekämpfen, scheint angesichts der aktuellen Zahlen nicht aufgegangen zu sein", sagte Dewald.

Dewald fordert daher: "Die Bundesregierung wie auch die Handwerksunternehmen sollten die Bevölkerung besser über die Möglichkeiten der Steuereinsparungspotenziale aufklären." Unternehmen sollten etwa den Arbeitslohn stets gesondert auf ihren Rechnungen ausweisen und hier auch explizit auf die aktuellen Abschreibungsbedingungen hinweisen, so Dewald. "Eine solche Maßnahme – die moderne Softwarelösungen automatisiert durchführen können – würde nicht nur Geld in die Taschen der Verbraucher spülen. Auch die Hemmschwelle, einen Handwerker oder einen anderen Dienstleister für eine haushaltsnahe Arbeit zu beauftragen, würde fallen", so der Sage-Geschäftsführer Dewald.

Leitfaden für Unternehmen
Um über die Möglichkeiten der steuerlichen Vorteile zu informieren, bietet Sage auf einer Website (www.handwerker2008.de) einen Leitfaden für Unternehmen, die ihre Kunden besser über die Absetzbarkeit ihrer Arbeiten informieren und so ihre Dienstleistungsqualität noch verbessern wollen. Der Leitfaden enthält neben einem Infoblatt zu den rechtlichen Eckpunkten auch eine Vorlage, die Unternehmen für ihre Marketing-Maßnahmen einsetzen können, um so Kunden und Verbrauchern einen besseren Info-Service liefern zu können. (Sage: ra)


Meldungen: Markt-Nachrichten

  • Zusammenhang mit Korruptionsdelikten

    Im Jahr 2021 ist die Zahl der Korruptionsstraftaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Von der Polizei wurden insgesamt 7.433 Korruptionsdelikte registriert - ein Anstieg von fast 35 Prozent im Vergleich zu 2020. Auch die Zahl der damit unmittelbar zusammenhängenden Begleitdelikte - hierzu zählen u.a. Betrugsdelikte und Urkundenfälschungen, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen, Strafvereitelungen, Falschbeurkundungen im Amt sowie Verletzungen des Dienstgeheimnisses - nahm um über 10 Prozent zu.

  • Deutsche Kunden einer Bank in Puerto Rico im Blick

    Am 11.08.2020, fanden mehrere Einsatzmaßnahmen wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung in mehreren Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main statt. Im Einzelnen: Ermittlungen gegen einen Geschäftsmann in Brandenburg - Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main (Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftssachen) Räumlichkeiten einer Im- und Exportfirma sowie Wohnräume eines Beschuldigten in Brandenburg wegen des Verdachts der Geldwäsche.

  • Massiver Datenschutzverstoß

    Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.

  • Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten

    Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.

  • Korruption: Dunkelfeld weiterhin sehr groß

    Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen