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Microsoft und Produktpiraterie


Zoll entdeckt gefälschte Xbox 360 Controller - Sendung aus China wurde am Flughafen Köln/Bonn beschlagnahmt
Beschlagnahmte Produkte zur Kontrolle an Microsoft geschickt - Vorermittlungen gegen den vermutlich vorwiegend als Privatperson handelnden Wiederverkäufer


(13.04.07) - In Zusammenarbeit mit chinesischen Behörden und Microsoft hat der Zoll am Flughafen Köln/Bonn Mitte März gefälschte Xbox 360 Wireless Controller beschlagnahmt. Die Sendung einer chinesischen Firma an eine Person in Deutschland hat das Zollamt Flughafen Köln/Bonn zur Überprüfung an Microsoft Deutschland weitergereicht. Der Hersteller hat eindeutig festgestellt, dass es sich bei den im Paket enthaltenen 20 Steuereinheiten um Fälschungen handelt. Dieser Fahndungserfolg zeigt, dass der deutsche Zoll gemeinsam mit Herstellern schlagkräftig und schnell gegen Raubkopierer vorgeht und dabei immer wieder Erfolge erzielt.

Der für China zuständige Ermittler von Microsoft hatte in der Folge die Firma mehrere Tage lang überwachen lassen. Als der Geschäftsführer gesichtet wurde, fand der Zugriff der örtlichen Behörden statt. Bei der Durchsuchung der chinesischen Firma entdeckten sie 3.700 gefälschte Xbox 360 Controller.

"Die wirtschaftlichen Schäden, die Marken- und Produktpiraten verursachen, sind ernorm. Der deutsche Zoll beschlagnahmte bundesweit bei Einfuhrkontrollen im abgelaufenen Jahr in 9.164 Fällen (2005: 7.217) gefälschte Marken oder Produkte, wobei sich der Wert der beschlagnahmten Waren mit fast 1,2 Mrd. Euro (2005: 213,4 Mio. Euro) mehr als verfünffacht hat", so Kai Wilkens, der Pressesprecher des Zollamts Flughafen-Köln/Bonn.

Fälschungsmerkmale

Die 20 beschlagnahmten Xbox 360 Wireless Controller wurden schnell als Fälschungen identifiziert, da sie verschiedene Auffälligkeiten zeigten. So passten die Plastikteile nicht korrekt zusammen, das Hologramm war falsch und die silberne Plastiklinie an der Unterseite wies eine andere Farbe auf. Der Sticker im Batteriefach war in einer anderen Schriftart gedruckt und die eingravierte Beschriftung der "Start"- und "Back"-Taste sowie des Microsoft-Logos auf der Rückseite waren leicht verfälscht und nicht tief genug. Zudem waren die Controller nicht einzeln verpackt.

Der Empfänger des Pakets hatte gemäß Rechnung bereits 20 US-Dollar (etwa 15 Euro) pro Controller bezahlt. Entsprechend wurde wohl nicht nur Microsoft, sondern auch der Kunde geschädigt. Entsprechend laufen derzeit erste Vorermittlungen gegen den vermutlich vorwiegend als Privatperson handelnden Wiederverkäufer. (Microsoft: ra)


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