Sie sind hier: Home » Markt » Nachrichten

Überblick über die eigenen IT-Lizenzen behalten


Eine IT ohne Asset- und Lizenzmanagement wie ein Schiff ohne Kompass: IIR-Forum "IT Asset- und Lizenzmanagement 2009" vom 20. bis 22. April 2009
Über den bedarfsgerechten Einsatz von Softwarelizenzen und IT-Assets informieren er und 20 weitere Experten auf dem IIR-Forum


(04.03.09) - Die Schadenersatzleistungen und Nachzahlungen für IT-Lizenzvergehen erreichten im Jahr 2007 in Deutschland eine Rekordhöhe: 2,8 Millionen Euro mussten Unternehmen an die Business Software Alliance (BSA) entrichten, weil sie unlizenzierte Software genutzt hatten. Die BSA, ein Interessensverband aus internationalen Softwareherstellern, schätzt, dass etwa 90 Prozent aller Software-Lizenzvergehen kleinere und mittelständische Unternehmen betreffen.

Einzelne Anbieter gehen davon aus, dass insgesamt 95 Prozent aller Unternehmen über-, unter- oder falsch lizenziert sind, berichtet das Fachmagazin IT-Mittelstand. Die Zahl der Unternehmen, die zuviel Software lizenzieren oder keine kostensparenden Lizenzierungsmodelle nutzen, sei sogar höher als die der Unterlizenzierungen. "Viele Unternehmen haben schlicht keinen Überblick über ihren Bestand an Softwarelizenzen", bestätigt Dr. Bernhard Schweitzer vom IT-Dienstleister Insight Technology Solutions gegenüber dem Kongressveranstalter IIR.

Über den bedarfsgerechten Einsatz von Softwarelizenzen und IT-Assets informieren er und 20 weitere Experten auf dem IIR-Forum "IT Asset- und Lizenzmanagement" vom 20. bis 22. April 2009 in Bad Homburg. Nach Schweitzers Erfahrung beträgt die durchschnittliche Falschlizenzierung in einem Unternehmen 25 Prozent, oft werden bis zu 38 Prozent der erworbenen Software nicht genutzt.

Das sei gerade in der derzeitigen angespannten wirtschaftlichen Lage fatal, wie Andreas Köhler, Director of Strategic Sourcing Office beim Automobilzulieferer Continental, gegenüber IIR feststellt. "Ein gut funktionierendes Lizenzmanagement ist gerade jetzt essenziell, um Lizenzkosten und -risiken richtig zu bewerten und zu beeinflussen", so der Manager. Eine IT ohne Asset- und Lizenzmanagement sei wie ein Schiff ohne Kompass: "Bei aufbrausender See geht die Orientierung verloren." Auf dem Forum berichtet Köhler über das Lizenzmanagement in seinem Unternehmen und über neue Anforderungen vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise.

Wie Unternehmen auch in der Rezession IT-Werte erkennen, Risiken aktiv steuern und Ausgaben bedarfsgerecht planen, zeigt Michael Bohlen von der Deutschen Telekom. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit der Rolle von Configuration Management Datenbanken (CMDB) als Datenlieferanten, Datenqualität als Basis für Asset- und Lizenzmanagement und der Frage, wie Software-as-a-Service (SaaS) und Open Source helfen können, Software-Entwicklung global zu verteilen.

Ein Vertreter von Merck widmet sich dem am Lebenszyklus orientierten IT Asset Management. Rechtsexperten, darunter ein Vertreter von Siemens, informieren zudem über juristische Aspekte des IT-Asset- und -Lizenzmanagements.

Eine neue Herausforderung für das Lizenzmanagement liegt in der Virtualisierung, wie Christof Beaupoil, Geschäftsführer des IT-Beratungsunternehmens Aspera, weiß: "Gemäß einer Studie von Freeform Dynamics sind 26 Prozent der Kunden mit bestehenden Lizenzbedingungen für virtuelle Systeme glücklich. 100 Prozent davon sollten noch einmal genauer nachlesen." In einem Workshop im Rahmen des Forums spricht er über den Aufbau eines globalen Softwareinventars sowie die Themen Change Management Integration CMDB und ISO 19770-x. (IIR Deutschland: ra)

Lesen Sie auch:
Mit Lizenzmanagement Unterlizenzierung vermeiden
Software ohne Lizenz kann teuer werden


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt-Nachrichten

  • Massiver Datenschutzverstoß

    Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.

  • Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten

    Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.

  • Korruption: Dunkelfeld weiterhin sehr groß

    Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.

  • Organisierte Kriminalität ist transnational

    "Die Organisierte Kriminalität hat viele Gesichter und Betätigungsfelder. Damit ist und bleibt das Bedrohungs- und Schadenspotential, das von Organisierter Kriminalität ausgeht, unverändert hoch", so BKA-Präsident Holger Münch bei der heutigen Pressekonferenz im BKA-Wiesbaden zur Vorstellung des Lagebildes Organisierte Kriminalität 2017. Die Gesamtzahl der Ermittlungsverfahren gegen Gruppierungen der Organisierten Kriminalität liegt auf unverändert hohem Niveau: 2017 wurden 572 OK-Verfahren registriert (2016: 563). Rund 1/3 der OK-Gruppierungen ist im Bereich der Rauschgiftkriminalität (36,2 Prozent) aktiv. Damit ist und bleibt Drogenhandel das Hauptbetätigungsfeld von OK-Gruppierungen, gefolgt von Eigentumskriminalität (16,4 Prozent). An dritter Stelle findet sich Wirtschaftskriminalität (11,0 Prozent). Der polizeilich erfasste Schaden lag 2017 bei rund 210 Millionen Euro (2016: rund 1 Mrd. Euro).

  • Finanzermittlungen der Ermittlungsbehörden

    Der FIU-Jahresbericht für das Jahr 2016 verzeichnet mit rund 40 Prozent die höchste Steigerungsrate an Geldwäscheverdachtsmeldungen innerhalb der letzten 15 Jahre. Insgesamt 40.690 (2015: 29.108) Verdachtsmeldungen nach dem Geldwäschegesetz wurden an die FIU übermittelt, der Großteil davon von den Kreditinstituten. Mit 38 Prozent (2015: 32 Prozent) sind die meisten Bezüge zum Deliktsbereich Betrug festgestellt worden. Darunter fallen zum Beispiel auch der Warenbetrug über das Internet und der CEO-Fraud. Durch die Erkenntnisse, die direkt aus den Verdachtsmeldungen gewonnen werden konnten und den anschließenden verfahrensunabhängigen Finanzermittlungen stellten die Ermittlungsbehörden insgesamt Vermögenswerte von rund 69, 8 Millionen Euro sicher. Das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen