FIDA-Einführung belastet Finanzsektor erheblich


Open-Finance-Pläne der EU: Jetzt doch keine Rücknahme – dafür aber sorgfältige Prüfung und substanzielle Verbesserungen?
Die Deutsche Kreditwirtschaft warnt davor, das Verfahren allein aufgrund politischen Willens überstürzt voranzutreiben



Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) fordert eine umfassende und sorgfältige Überprüfung des Vorschlags der Europäischen Kommission zur Financial Data Access Regulation (FiDA). Die Debatte um das neue Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission bis hin zu einer Rücknahme des FiDA-Vorschlags verdeutlicht den erheblichen Klärungsbedarf in zentralen Fragen. FiDA darf die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Finanzsektors nicht durch überbürdende Bürokratie schwächen.

Die Einführung von FiDA belastet den Finanzsektor erheblich. Daher sieht die Deutsche Kreditwirtschaft dringenden Handlungsbedarf, um die Auswirkungen der geplanten Regulierung zielgerichtet zu gestalten und notwendige Anpassungen vorzunehmen. Nur so kann der europäische Rechtsrahmen vereinfacht und die europäische Finanzwirtschaft im globalen Wettbewerb gestärkt werden.

Entscheidend ist die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten europäischen Finanzsektors, die durch FiDA in seiner derzeitigen Fassung geschwächt wird. Die Deutsche Kreditwirtschaft warnt davor, das Verfahren allein aufgrund politischen Willens überstürzt voranzutreiben. Ein derartiger Ansatz unterminiert die europäische Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit. Gleichzeitig zeigen marktwirtschaftliche Initiativen wie giroAPI die Bereitschaft der Finanzindustrie, sich im Sinne von Open Finance zu öffnen.

Kolja Gabriel, Mitglied der Geschäftsleitung des Bundesverbandes deutscher Banken, der dieses Jahr die Federführung in der Deutschen Kreditwirtschaft innehat, betont: "Wenn FiDA ein Erfolg werden soll, muss der Gesamtumfang und die strategische Herangehensweise noch einmal grundlegend auf den Prüfstand gestellt werden."

Nur so kann sichergestellt werden, dass die neue Regulierung einen positiven Beitrag zur Finanz- und Datenökonomie in der EU leistet. Die Deutsche Kreditwirtschaft wird sich weiterhin konstruktiv in den politischen Diskurs einbringen. (Die Deutsche Kreditwirtschaft: ra)

eingetragen: 13.02.25

Deutsche Kreditwirtschaft: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Datenschutz und Informationsfreiheit

    Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider ihren Tätigkeitsbericht vorgestellt. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Das Amt der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit ist mit Blick auf die digitale Transformation und Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz eines der wichtigsten in Deutschland. Der vorgelegte Tätigkeitsbericht zeigt den eingeschlagenen und dringend notwendigen Perspektivwechsel der BfDI, die Datenschutz und verantwortungsvolle Datennutzung gleichermaßen in den Blick nimmt."

  • Bitkom zum "AI Continent Action Plan" der EU

    Die EU-Kommission hat den "AI Continent Action Plan" vorgestellt, mit dem Europa bei Künstlicher Intelligenz zu den aktuell führenden Nationen USA und China aufschließen will. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Mit dem AI Continent Action Plan verschiebt die EU den Fokus von KI-Regulierung auf KI-Förderung - und dafür ist es höchste Zeit. Die europäischen Staaten können nur gemeinsam zu den führenden KI-Nationen USA und China aufschließen und die Grundlagen für eine wettbewerbsfähige, europäische KI schaffen. Eine KI aus Europa würde einen entscheidenden Beitrag zu Europas digitaler Souveränität leisten. Die aktuelle geopolitische Lage und die angespannten Handelsbeziehungen zu den USA machen dies notwendiger denn je."

  • Rückschlag im Kampf gegen Korruption

    Transparency Deutschland kritisiert den Koalitionsvertrag von Union und SPD als unzureichend im Hinblick auf Korruptionsbekämpfung und -prävention sowie Transparenz. Keine der drei Kernforderungen, die die Antikorruptionsorganisation bereits im Wahlkampf an die künftige Bundesregierung formuliert hatte, wurde im Koalitionsvertrag berücksichtigt. In der nächsten Legislaturperiode bleiben damit gravierende Defizite bestehen - und der Handlungsbedarf verschärft sich.

  • Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie

    Die Europäische Kommission hat am 26.02.25 mit der Omnibus-Richtlinie ein neues Paket von Vorschlägen zur Vereinfachung der EU-Nachhaltigkeitsvorschriften und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vorgelegt. Stefan Premer, Principal Sustainability Consultant - Global Lead Climate Strategy bei Sphera, Anbieterin von Lösungen für das Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen, erläutert unten seine Sicht zu diesen Vorschlägen.

  • Risiken frühzeitig zu kontrollieren

    Die Regulierung von KI ist ein zentrales politisches und wirtschaftliches Thema - doch während Europa auf Vorschriften setzt, treiben die USA und China die Umsetzung voran. Die EU versucht mit dem AI-Act, Risiken frühzeitig zu kontrollieren, doch der technologische Fortschritt lässt sich nicht per Gesetz erzwingen. Unternehmen müssen Verantwortung übernehmen, indem sie Transparenz fördern und Vertrauen schaffen - nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch für wirtschaftliche Vorteile.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen