Einigung zur Vorratsdatenspeicherung


Joachim Herrmann : Online-Durchsuchung und die Vorratsdatenspeicherung dem Grunde nach unangetastet
Bayerisches Staatsministerium des Innern bewertet die Ergebnisse bei Koalitionsverhandlungen positiv - Kompromiss trage "bayerische Handschrift"


(19.10.09) - "Die neue Regierungsmehrheit in Berlin hat beim Thema ''Innere Sicherheit'' klar ihre Handlungsfähigkeit bewiesen. Die Einigung bedeutet keine Abstriche bei der Inneren Sicherheit, vielmehr wird sie die Sicherheit und Freiheit für unsere Bürgerinnen und Bürger weiter voranbringen. Besonders freue ich mich, dass wir in wichtigen Bereichen die Vorstellungen unserer bayerischen Innen- und Rechtspolitik durchsetzen konnten", bewertete Innenminister Joachim Herrmann die gestern erzielte Einigung der Arbeitsgruppe "Innen, Justiz, Informationsgesellschaft und e-Government".

So betrachtet es der Innenminister als einen großen Erfolg, dass die Höchststrafe für Mord im Jugendstrafrecht nun auf fünfzehn Jahre erhöht werde. Auch mit dem Warnschuss-Arrest werde bei der Jugendkriminalität eine weitere bayerische Forderung voll verwirklicht. Jungen Straftätern würden damit bereits zu Beginn der Bewährungszeit deutlich die Konsequenzen weiterer Verstöße vor Augen geführt. Des Weiteren soll das Recht der Sicherungsverwahrung überarbeitet werden.

Herrmann: "Ich bin froh, dass sich die Koalitionsunterhändler darauf geeinigt haben, die bestehenden Schutzlücken im geltenden Recht der Sicherungsverwahrung endlich zu schließen. Verschiedene Strafverfahren in jüngster Zeit haben uns gezeigt, dass das Recht der Sicherungsverwahrung dringend überarbeitet werden muss und der Schutz der Bevölkerung vor Sexualstraftätern nicht von irgendwelchen Fristen abhängen darf. Wir werden die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Sicherungsverwahrung im Strafgesetzbuch jetzt entsprechend anpassen."

Auch die Verbesserung des Arbeitnehmer-Datenschutzes sei ein großer Erfolg. Nach der Koalitionsvereinbarung dürfen nur solche Daten verarbeitet werden, die für das Arbeitsverhältnis erforderlich sind. Herrmann: "Unser Ziel sind praxisgerichtete Regelungen für Bewerber und Arbeitnehmer, die gleichzeitig den Arbeitgebern eine verlässliche Regelung für den Kampf gegen Korruption an die Hand geben."

Ein weiterer Erfolg für Bayern sei die Errichtung einer zentralen Visa-Warndatei sowie die Überarbeitung der strafrechtlichen Sanktionen bei Gewalt gegen Polizeibeamte.

Schließlich blieben die Online-Durchsuchung und die Vorratsdatenspeicherung dem Grunde nach unangetastet. "Die Online-Durchsuchung bleibt als Instrument zur wirksamen Verbrechensbekämpfung erhalten. Sie wird nur in extremen Ausnahmefällen zum Einsatz kommen. Einen völligen Verzicht darauf, wie er bei den Verhandlungen im Raume stand, hätte ich für absolut unverantwortlich gehalten. Die Einigung zur Vorratsdatenspeicherung entspricht exakt dem Vorbild der bayerischen Koalitionsverhandlungen. Bis zur ausstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts werden wir sie auf Zugriffe zur Abwehr einer konkreten Gefahr für Leib, Leben und Freiheit beschränken. Die Botschaft unserer Einigung ist aber klar: Die Innere Sicherheit bleibt auch auf der bundespolitischen Agenda ein Top-Thema", so der Innenminister. (Bayerisches Staatsministerium des Innern: ra)


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Reduktion bürokratischer Hürden war überfällig

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt, dass die EU-Kommission die Bedeutung des europäischen Verbriefungsmarktes erkannt und konkrete Reformvorschläge vorgelegt hat. Die geplanten Entlastungen bei Sorgfaltspflichten, Reporting und aufsichtlichen Prozessen sind ein Schritt in die richtige Richtung.

  • Haftungsübernahme der Banken & Betrugsproblem

    Die Europäische Union will Betrug eindämmen, bei dem Kundinnen und Kunden von Kriminellen getäuscht und zu Zahlungen verleitet werden. Der Rat hat sich nun auf seine Position zur Änderung des Zahlungsrechts verständigt. Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes und diesjähriger DK-Federführer, betont: "Betrug kann nur wirksam bekämpft werden, wenn alle Beteiligten - Kreditinstitute, Telekommunikationsanbieter und Internetplattformen - ihren Beitrag leisten. Das muss auch der gesetzliche Rahmen widerspiegeln." Denn die Kriminellen entwickelten ihre Betrugsmaschen ständig weiter und nutzen neue Einfallstore über Social Media und andere digitale Kommunikationsmittel. Unerlässlich ist aber auch die Wachsamkeit der Kundinnen und Kunden. "Ohne ihre Mithilfe kann das Problem nicht gelöst werden", so Herkenhoff weiter.

  • Neue EU-Labels zu Langlebigkeit

    Am 20. Juni 2025 trat die neue EU-Ökodesignverordnung in Kraft.?Zugleich gibt es neue EU-Labels zu Langlebigkeit und Reparierbarkeit. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: "Die neuen Regelungen zum Ökodesign und entsprechenden Kennzeichen sind ein wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit in der digitalen Welt."

  • Finanzsektor muss mitgedacht werden

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) sieht Fortschritte, da sich die EU-Mitgliedsstaaten auf eine allgemeine Ausrichtung zur Omnibus Initiative geeinigt haben. Die ursprünglich von der Europäischen Kommission geplanten Vereinfachungen bei Berichtspflichten im Bereich Sustainable Finance sind ein wichtiger Schritt, um Unternehmen von Bürokratie zu entlasten und Nachhaltigkeit in der Praxis wirksamer zu gestalten.

  • Krisenmanagement & Einlagensicherung

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt den politischen Kompromiss zur Reform des europäischen Rahmens für Krisenmanagement und Einlagensicherung (CMDI). "Der Kompromiss ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Einlagensicherung kann modernisiert, das europäische Abwicklungsregime gestärkt werden. Doch zentrale Fragen zur Rolle und finanziellen Belastung nationaler Sicherungssysteme bleiben offen", sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des diesjährigen DK-Federführers Bundesverband deutscher Banken."

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen