Anmerkungen zum neuen Bankenrating


Neue Bankenrating-Methodik von Standard & Poor's: ZKA widerspricht Bewertung des deutschen Bankensektors
Nach Auffassung der deutschen Kreditwirtschaft ist die Bewertung durch Standards & Poor's stark vergangenheitsorientiert


(11.03.11) - Die geplante neue Bankenrating-Methodik der Ratingagentur Standard & Poor's, die unter anderem das deutsche Bankaufsichtssystem und das wettbewerbliche Umfeld im deutschen Bankenmarkt im Vergleich mit anderen europäischen Ländern bewertet, ist zu einseitig und undifferenziert. Dies kritisiert der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) in einer Stellungnahme.

Nach Auffassung der deutschen Kreditwirtschaft ist die Bewertung durch Standards & Poor's stark vergangenheitsorientiert und berücksichtigt nicht hinreichend die zwischenzeitlich erfolgten gesetzlichen Veränderungen, die es der deutschen Bankenaufsicht erlaubten, frühzeitiger als bisher auf Krisenlagen zu reagieren.

In der Bewertung des deutschen Wettbewerbsumfelds erkennt der ZKA zudem eine im europäischen Vergleich einseitige Betonung der Schwächen des deutschen Bankensystems und eine Überbetonung der Stärken anderer EU-Länder. Der ZKA befürchtet, dass aus diesen Methodikänderungen letztlich Refinanzierungsnachteile für deutsche Kreditinstitute entstehen könnten und regt eine Überarbeitung der Kriterien an.

Zugleich begrüßt und unterstützt die deutsche Kreditwirtschaft die Bemühungen von Standard & Poor's, den Erfahrungen der zurückliegenden Finanzkrise durch eine geänderte Methodik für das Bankenrating Rechnung zu tragen. Die neue Herangehensweise von S&P schafft weltweit vergleichbare Grundlagen und erhöht so die Transparenz bei der Erstellung von Ratings von Kreditinstituten.

Der ZKA hat seine detaillierten Anmerkungen zum neuen Bankenrating in einer gemeinsamen Stellungnahme gegenüber Standard & Poor's dargelegt. (Bankenverband: ra)

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