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Der schlechte Ruf der Pharmaindustrie


Trotz des Wissens um eine schlechte Reputation würden einzelne Pharmafirmen keinen Tritt in den Fettnapf versäumen
Kommen Pharmamanager im Ansehen der Bevölkerung direkt nach den Drogendealern?


(11.11.10) - Das schlechte Image der Pharmaindustrie sei allgegenwärtig. Die Bevölkerung pauschalisiere die pharmazeutische Industrie als Kostentreiber und könne vielfach deren Preisgestaltung nicht nachvollziehen. Das Pharmainstitut verweist auf einen Bericht des Nachrichtenmagazins Focus, wonach selbst Pharmamanager der Ansicht seien, dass sie im Ansehen der Bevölkerung direkt nach den Drogendealern kommen.

Auch im jährlichen Reputations-Report von Harris Interactive in den USA sei die pharmazeutische Industrie die einzige Industrie gewesen, die schlechtere Imagewerte als im Vorjahr vorzuweisen hätte. Reputationswerte unter 60 gelten als unzureichend oder mangelhaft. Die Pharmaindustrie erreiche lediglich einen Wert von 29. Das einzige pharmazeutische Unternehmen unter den Top 60 wäre Pfizer auf Rang 40.

Nach wie vor gelinge es der Pharmaindustrie auch in Deutschland nicht, ihre Leistungen für die Gesundheit entsprechend der Öffentlichkeit zu vermitteln.

Die Beiträge der Pharmaunternehmen seien für die Gesundheit vor allem für die Betroffenen von besonderem Wert. Jeder Kranke, der auf ein Medikament angewiesen sei, wisse, wie sehr die individuelle Lebensqualität durch die Einnahme von Medikamenten steigen könne. Bei einer großen Zahl Schwerkranker würden Krankheiten geheilt oder Symptome beherrscht.

Der Kosten-Nutzen-Effekt einer medikamentösen Therapie sei bei Weitem besser, als es die Pharmaindustrie vermitteln könne. Die Pharmaindustrie verkaufe aber immer noch Arzneimittel, anstatt ihre tatsächlichen Beiträge zur Gesundheit Vieler zu vermitteln. Anstatt mit einer Stimme zu sprechen verschleiße sich die Pharmaindustrie dabei noch in unterschiedlichen Verbänden, so der Pharmaexperte Hanno Wolfram, Biberach.

Es gebe sie nicht, die "eine" Pharmalobby. Ob forschend, mittelständisch, traditionell oder generisch: Jeder Verband koche sein eigenes Süppchen. Teile und herrsche sei ein altes Prinzip, das diese Schlüsselindustrie für sich selbst kontraproduktiv kultiviere. Trotz des Wissens um eine schlechte Reputation würden einzelne Pharmafirmen keinen Tritt in den Fettnapf versäumen. (Pharmainstitut Ulm: ra)

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