Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Wettbewerb auf den Glasmärkten


Fusionskontrolle: Kommission genehmigt Mehrheitsbeteiligung des japanischen Glasherstellers Asahi Glass an deutschem Glashersteller Interpane
Geplantes Vorhaben wird sich nicht wesentlich auf die Marktstrukturen auswirken - Nach dem Zusammenschluss wird das Unternehmen dem Wettbewerbsdruck mehrerer ernstzunehmender Konkurrenten ausgesetzt sein


(12.06.12) - Die Europäische Kommission hat den geplanten Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Interpane International Glas GmbH (Deutschland) und Interpane Glass Holding AG (Schweiz) (zusammen "Interpane") durch die AGC Glass Europe SA (Belgien), die von Asahi Glass Co., Ltd. (Japan) kontrolliert wird, nach der Fusionskontrollverordnung genehmigt. Der derzeitige Eigentümer von Interpane, die Familie Hesselbach, wird die verbleibenden Teile des Unternehmens (auch eine Mehrheitsbeteiligung) über ihre Holdinggesellschaft Helgejos Glass Holding AG halten. Sowohl Interpane als auch Asahi sind in der Herstellung und Verarbeitung von Flachglas tätig. Die Kommission kam zu dem Schluss, dass die geplante Übernahme keine Wettbewerbsprobleme aufwerfen würde, da das Unternehmen auch nach dem Zusammenschluss ausreichendem Wettbewerb ausgesetzt sein würde.

Die Kommission untersuchte die Auswirkungen der geplanten Übernahme auf den Wettbewerb auf einer Reihe von Glasmärkten, nämlich für Rohfloatglas, reflexfreies Glas, Verbundglas, Thermopane-Scheiben, gehärtetes Glas, Silberglas, feuerfestes Glas, Walz- und Drahtglas und Solarglas.

Dabei kam sie zu dem Schluss, dass sich das geplante Vorhaben nicht wesentlich auf die Marktstrukturen auswirken würde und das Unternehmen nach dem Zusammenschluss dem Wettbewerbsdruck mehrerer ernstzunehmender Konkurrenten ausgesetzt wäre.

Das Vorhaben wurde am 17. April 2012 bei der Kommission zur Genehmigung angemeldet.

Unternehmen und Produkte
AGC Glass Europe SA (Belgien) ist ein in Brüssel ansässiges Unternehmen, das in der Herstellung und Verarbeitung von Flachglas für das Baugewerbe, die Automobilbranche, die Solarindustrie und spezialisierte Branchen tätig ist. Es ist Teil der Asahi-Gruppe, einem in den Bereichen Glas, Elektronik und Display-Produkte, Chemikalien und andere Produkte wie Keramik tätigen japanischen Konzern.

Interpane International Glas GmbH mit Sitz in Lauenförde (Deutschland) ist in der Herstellung und Verarbeitung von Architekturglas tätig und hat Produktions- und Verarbeitungsstätten in Deutschland, Österreich und Frankreich. Die Interpane Glass Holding AG (Schweiz) wird nach der Übernahme die Solarglassparte der Interplane-Gruppe und die Interpane International Glas GmbH die verbleibenden Geschäftsbereiche halten.

Fusionskontrollvorschriften und -verfahren
Die Kommission hat die Aufgabe, Fusionen und Übernahmen von Unternehmen zu prüfen, deren Umsatz bestimmte Schwellenwerte übersteigt (vgl. Artikel 1 der Fusionskontrollverordnung), und Zusammenschlüsse zu untersagen, die den wirksamen Wettbewerb im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder in einem wesentlichen Teil desselben erheblich behindern würden.

Der weitaus größte Teil der Zusammenschlüsse ist wettbewerbsrechtlich unbedenklich und wird nach einer Standardprüfung genehmigt. Nach der Anmeldung muss die Kommission in der Regel innerhalb von 25 Arbeitstagen entscheiden, ob sie den Zusammenschluss genehmigt (Phase I) oder ein eingehendes Prüfverfahren einleitet (Phase II).
(Europäische Kommission: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Europäische Kommission

  • Verringerung der Mehrwertsteuer-Compliance-Lücke

    Laut einem von der Europäischen Kommission veröffentlichten neuen Bericht haben die meisten EU-Mitgliedstaaten zwischen 2018 und 2022 erhebliche Fortschritte bei der Erhebung der Mehrwertsteuer erzielt.

  • FuEuI im Mittelpunkt der EU-Wirtschaft

    Die europäische Industrie hat ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE;E) im Jahr 2023 um 9,8 Prozent erhöht und damit das Wachstum der FuE-Investitionen der Unternehmen in den USA (+5,9 Prozent) und China (+9,6 Prozent) erstmals seit 2013 übertroffen, so die veröffentlichte neue Ausgabe des EU-Anzeigers für industrielle FuE;E-Investitionen.

  • Einführung eines Flugemissionslabels

    Die EU-Kommission hat eine Verordnung zur Einführung eines Flugemissionslabels (FEL) angenommen, das eine klare und vertrauenswürdige Methode zur Berechnung der Flugemissionen bietet. Fluggesellschaften, die Flüge innerhalb der EU durchführen oder aus der EU abfliegen, können sich freiwillig diesem Gütesiegel anschließen, das ab Juli 2025 voll funktionsfähig sein wird.

  • Änderungen des derzeitigen Rechtsrahmens

    Die Europäische Kommission schlägt gezielte Änderungen des derzeitigen Rechtsrahmens vor, der in der Verordnung über eine gemeinsame Marktorganisation für landwirtschaftliche Erzeugnisse (GMO) festgelegt ist, und legt eine neue Verordnung über die grenzüberschreitende Durchsetzung der Vorschriften über unlautere Handelspraktiken vor.

  • Rettungs- und Umstrukturierungsbeihilfen

    Die Europäische Kommission ist nach eingehender Prüfung des Sachverhalts zu dem Schluss gelangt, dass eine deutsche Beihilfemaßnahme im Umfang von 1,9 Mrd. EUR zur Unterstützung von DB Cargo, eines der führenden Schienengüterverkehrsunternehmen in Europa, mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang steht.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen