Risiken im Nachhaltigkeitskontext
Interne Revision und Nachhaltigkeit: Erste Ergebnisse für die deutsche Praxis zum Mehrwert von Prüfung und Beratung
Das einzigartige Wissen und Verständnis einer modernen und Mehrwert stiftenden Revisionsfunktion kann auch im Bereich der Nachhaltigkeit angewendet werden
Annika Bonrath, Vanessa Lopez Kasper, Univ.-Prof. Dr. Marc Eulerich
Die Begrifflichkeiten Nachhaltigkeit, Corporate Social Responsibility oder ESG stehen vereinfacht gesprochen für eine Stakeholder-orientierte Unternehmensführung, in der neben der finanziellen Leistungsfähigkeit auch die nicht-finanzielle Performance betrachtet wird. Die Interne Revision kann in diesem Kontext einen Mehrwert durch die Erbringung von objektiven und unabhängigen Prüfungs- und Beratungsdienstleitungen erbringen. Der vorliegende Beitrag betrachtet vor diesem Hintergrund das Engagement der Internen Revision im Themengebiet der Nachhaltigkeit auf Basis einer Befragung von 91 Internen Revisoren im deutschsprachigen Raum und versucht so, neue Einblicke in die gelebte Praxis der Revision zu geben.
Die Relevanz der Themen Klimawandel und ökologische Nachhaltigkeit ist auch für die Interne Revision in den letzten Jahren weiterhin deutlich angestiegen, was sich auch in den Ergebnissen der ECIIA-Risk-in-Focus-Studie verdeutlicht [Deutsches Institut für Interne Revision (2020)]. Aktuelle Ereignisse, wie die COVID-19-Pandemie, verstärken die Relevanz des Themas insofern, als das sich Investoren, Mitarbeiter, Geschäftspartner und andere Interessengruppen zunehmend auf Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen konzentrieren [Deloitte (2019)] und damit die Rolle von Unternehmen innerhalb der Gesellschaft neu bewerten.
Eine Möglichkeit für Unternehmen, die Kommunikation über eben diese Themen anzustoßen beziehungsweise zu fördern und die Informationsasymmetrie gegenüber den Stakeholdern zu verringern, besteht darin, Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen und zu veröffentlichen. In diesen Berichten kann das Unternehmen sein Engagement und seine Zielsetzung im Hinblick auf nachhaltigkeitsrelevante Themenbereiche darstellen. Zudem greifen Nachhaltigkeitsberichte darüber hinaus einen Kritikpunkt an der traditionellen Finanzberichterstattung auf [Lev und Zarowin (1999); Holder-Webb, Cohen, Nath und Wood (2009)].
Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 1, 2022, Seite 26 bis 33) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.
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Im Überblick
Zeitschrift Interne Revision (ZIR)
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ESG im Vertrieb: Ein Prüfungsleitfaden
Zunehmend wird von den Unternehmen erwartet, dass sie Themen aus Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance; ESG) in ihre formalen Geschäftsprozesse einbeziehen. Hierbei ist nach der Produktion der Vertrieb einer der emissionsträchtigsten Unternehmensbereiche. Aus diesem Grund sind auch bei einer Prüfung des Vertriebs ESG-Aspekte nicht zu vernachlässigen. Wurden bisher ESG-Aspekte im Vertrieb nicht betrachtet, kann die Interne Revision unterstützen, Risiken und Chancen aufzudecken. Mit diesem Prüfungsleitfaden teilt der DIIR-Arbeitskreis "Revision des Vertriebs" seinen Erfahrungsschatz aus dem Bereich ESG im Vertrieb.
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KRITIS und die Interne Revision
Seit Einführung des IT-Sicherheitsgesetzes 2015 sind Betreiber kritischer Infrastrukturen gesetzlich angehalten, die für die kritische Dienstleistung erforderlichen IT-Systeme und IT-Netzwerke gegen Cyberangriffe und IT-Störungen systematisch nach Stand der Technik zu schützen und IT-Sicherheitsvorfälle an die Behörden zu melden. Hiermit einher geht gemäß § 8a BSI-Gesetz (BSIG) auch die Pflicht, die Einhaltung der Vorgaben alle zwei Jahre unabhängig überprüfen zu lassen. Mit drei Praxisbeispielen zur Begleitung dieser Prüfung durch die Interne Revision beschäftigt sich dieser Artikel.
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Rahmenwerk des IIA
Im IPPF-Evolution-Projekt des Institute of Internal Auditors (IIA) wurden während der Jahre 2021 bis 2023 die neuen Global Internal Audit Standards entwickelt. Im Zuge des Projekts hat sich das IIA auch einen Rahmen gegeben, der sicherstellt, dass die Standards unter Berücksichtigung des öffentlichen Interesses entwickelt werden. Es ist wichtig, dass die Standards nicht nur die Erwartungen des Berufsstandes der Internen Revision selbst wiedergeben, sondern dass sie auch mit den Erwartungen anderer und verwandter Professionen, von Aufsichtsbehörden, Regierungsorganisationen, multinationalen Organisationen und der Öffentlichkeit insgesamt übereinstimmen.
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Keine Verpflichtungen für Angreifende
Die Kenntnis rund um das Thema Social Engineering erfordert in einem nächsten Schritt ein Wissen bezüglich der konkreten Bedrohungstaktiken und -techniken. Eine ausführliche Darstellung bietet das MITRE- Att@ck-Modell, wobei aus der Gesamtsystematik nur die Angriffsvektoren verwendet werden, die zum Social Engineering passen. Insbesondere sind hier die ersten vier Phasen angesprochen.
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DORA-Basispapier
In den ersten drei Teilen dieses Beitrags haben wir einen generellen Überblick über die DORA-Basisverordnung, die speziellen technischen Standards sowie Details zu den Inhalten des Kapitels II (IKT-Risikomanagement), des Kapitels III (Behandlung, Klassifizierung und Berichterstattung IKT-bezogener Vorfälle) und des Kapitels IV (Testen der digitalen operationalen Resilienz) vorgestellt. In diesem Artikel wird nun das letzte Kapitel (Management des IKT-Drittparteienrisikos) näher beleuchtet.