Kampf gegen Antibiotikaresistenzen


Fast Food-Ketten sollen sich für weniger Antibiotika in Tierhaltung einsetzen - Mit Antibiotika sollen nur einzelne kranke Tiere behandelt werden, keine ganzen Tiergruppen
Auf routinemäßigen Einsatz von Antibiotika verzichten - Der Einsatz von Antibiotika aus der Humanmedizin in der Tierhaltung fördert Resistenzen

(15.12.15) - In der Europäischen Union sterben jedes Jahr rund 25.000 Menschen, weil lebensrettende Antibiotika nicht mehr wirken. Ein Grund für zunehmende Resistenzen ist der unsachgemäße und häufige Einsatz in der Nutztierhaltung. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat jetzt sieben Fast-Food-Ketten aufgefordert, sich für eine Begrenzung des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung stark zu machen. Der vzbv beteiligt sich damit an einer Kampagne der internationalen Verbraucherschutzorganisation Consumers International.

"Fast-Food-Ketten beziehen weltweit riesige Mengen an Milch, Eiern und Fleisch. Sie müssen ihren Beitrag für eine verantwortungsvolle Tierhaltung leisten und sich im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen stark machen", sagt Sophie Herr, Leiterin des Teams Lebensmittel beim vzbv. Der Verband hat die Deutschlandzentralen von sieben Fast-Food-Unternehmen angeschrieben: McDonald’s, Kentucky Fried Chicken, Subway, Starbucks, Burger King, Pizza Hut und Vapiano.

Globaler Aktionsplan gefordert
Mit der Kampagne fordern Verbraucherschutzorganisationen weltweit die Unternehmen auf, einen globalen Aktionsplan mit klaren Zielen zu erarbeiten. So sollen sie unter anderem auf den routinemäßigen Einsatz von Antibiotika, die in der Humanmedizin verwendet werden, verzichten. Sie sollen sich zudem verpflichten, eine unabhängige Auditierung ihrer Antibiotikapolitik durchführen zu lassen, um die Erfolge dieser Politik messbar zu machen.

Der vzbv fordert, dass Antibiotika, die in der Humanmedizin verwendet werden, generell nur genutzt werden, um einzelne kranke Tiere zu behandeln. Ein Einsatz, um das Wachstum zu fördern, die Effizienz des Futtereinsatzes zu steigern oder um routinemäßig Krankheiten in der landwirtschaftlichen Tierhaltung vorzubeugen, sollte weltweit strikt verboten werden. Das gilt auch für die in Europa übliche Praxis der Metaphylaxe, bei der ganze Tiergruppen mit Antibiotika behandelt werden, obwohl nur einzelne Tiere erkrankt sind.

Der vzbv fordert die Fast Food-Ketten auf, bis zum 23. Dezember 2015 über ihre Unternehmensrichtlinien zu informieren, die für die Verwendung von Antibiotika in Fleisch, Milch und Eierprodukten, die in ihren Restaurants in Deutschland und international verkauft werden, gelten. Auch sollen sie Maßnahmen benennen, wie sich zukünftig auf die Metaphylaxe verzichten lässt. (Verbraucherzentrale Bundesverband: ra)

vzbv: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Teil der "Koalition gegen Korruption"

    Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. hat die Stadt Regensburg in Bayern als neues korporatives kommunales Mitglied aufgenommen. Der Vorstand der Organisation stimmte der Aufnahme der Stadt am Freitag, den 15. September 2023, einstimmig zu

  • Blick auf die Risiken ist wesentlich

    Den Beschluss des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB), ihr Projekt zur Entwicklung eines digitalen Euro in eine Vorbereitungsphase zu überführen, betrachtet die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) positiv.

  • Mehr Wettbewerb für weniger Steuergeldausgaben

    Wie die öffentliche Verwaltung genau Steuermittel im Rahmen des öffentlichen Einkaufs einsetzt, darüber herrscht in Deutschland wie auch in anderen europäischen Ländern seit Jahrzehnten Unklarheit. Das soll sich mit der Einführung sogenannter "eForms" ändern. Ab dem 25.10.2023 werden standardisierte Bekanntmachungsdokumente für Vergabeverfahren oberhalb der EU-Schwellenwerte europaweit verpflichtend. Die Nortal AG begleitet die Einführung in Deutschland von Beginn an.

  • Datenschutz-Wiki wieder online

    Die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) und der Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. betreiben seit Anfang Juli 2023 gemeinsam das Datenschutz-Wiki weiter.

  • Über ein EQS-System Missstände melden

    Die österreichische Bundesbeschaffung GmbH (BBG) verleiht der EQS Group ihr Partner-Siegel. Der Einkaufspartner der öffentlichen Hand nimmt damit die digitalen EQS-Hinweisgebersysteme in das BBG-Portfolio auf.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen