ELENA nur für Datenschützer interessant?


ELENA-Verfahrensgesetz: Informationsbedarf bei deutschen Arbeitnehmern nach wie vor hoch
40 Prozent der deutschen Arbeitnehmer kennen die Elektronische Meldepflicht für Lohn- und Gehaltsdaten, kurz ELENA, nicht

(29.03.10) - Der derzeit von Datenschützern scharf in die Kritik genommene Elektronische Entgeltnachweis, kurz: ELENA, ist einem Großteil der deutschen Arbeitnehmer unbekannt. Dies ergab eine repräsentative Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH im Auftrag der Sage Software GmbH, die in der letzten Woche durchgeführt wurde.

Mehr als die Hälfte der Befragten, die abhängig beschäftigt sind, nämlich 56 Prozent, gab an, nicht von ihrem Arbeitgeber über die Weitergabe ihrer Lohn- und Gehaltsdaten informiert worden zu sein. Rund 40 Prozent der Befragten gaben sogar an, das neue Gesetz gar nicht zu kennen. Arbeitgeber sind im Zuge des ELENA-Verfahrens verpflichtet, ihre Mitarbeiter über die Übermittlung der Personaldaten an die Zentrale Speicherstelle zu informieren.

Peter Dewald, Geschäftsführer der Sage Software GmbH, äußert sich besorgt über den hohen Informationsbedarf vieler Unternehmer und Arbeitnehmer in Deutschland: "Die Ergebnisse unserer repräsentativen Umfrage zeigen, dass sich ein Großteil der Unternehmen und Mitarbeiter noch nicht ausreichend mit dem Thema ELENA beschäftigt hat: So wurde die Mehrzahl der abhängig Beschäftigten in Deutschland nicht von ihren Arbeitgebern über die Weitergabe ihrer Daten informiert. Dies sowie die Tatsache, dass vier von zehn Beschäftigten überhaupt noch nichts von dem Gesetz gehört haben, zeigt, dass es hier noch massiven Aufklärungsbedarf gibt", so Dewald.

Aufgrund des Gesetzes, das im Januar 2010 in Kraft getreten war, müssen Arbeitgeber monatlich die Entgeltdaten ihrer Beschäftigten elektronisch an die Zentrale Speicherstelle der Deutschen Rentenversicherung in Würzburg übermitteln. Datenschützer kritisieren dieses Vorgehen.

Sie sehen sich vor allem durch die zentrale Speicherung von Arbeits-, Krankheits- oder Urlaubstagen sowie Abmahnungen in ihren Grundrechten verletzt. Mit ELENA sollen bis 2012 die papiergebundenen Bescheinigungen der Arbeitgeber (rund 60 Millionen pro Jahr) durch einen elektronischen Entgeltnachweis ersetzt und so die Bürokratiekosten sowie der Verwaltungsaufwand massiv gesenkt werden. (Sage Software: ra)


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    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

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    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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