Services nicht einfach den FinTechs überlassen


Umfrage: Bundesbürger sind gegenüber neuen Anbietern von Finanzdienstleistungen skeptisch
Mehrheit der Befragten möchte bei der Hausbank bleiben und erwartet von ihr innovative Angebote

(08.12.15) - Fehlendes Vertrauen, ungewisser Erfolg, nerviger Wechsel – die neuen Anbieter von Finanzdienstleistungen (FinTechs) stoßen in Deutschland bei Kunden auf Skepsis. Fast 90 Prozent der befragten Bundesbürger haben wenig Vertrauen, anonymen Startups ihre privaten Finanzen zu überlassen und wollen daher lieber bei ihrer Hausbank bleiben. Zwar finden sie mobiles Banking per Smartphone als hilfreich (87 Prozent), möchten aber nicht verschiedene Applikationen von unterschiedlichen Anbietern nutzen, sondern alle Dienste aus einer Hand. Das sind zentrale Ergebnisse einer Online-Umfrage der weltweit tätigen Markenberatung Prophet zum Thema "Werden die neuen Anbieter im Bereich Finanzdienstleistungen die klassischen Banken ablösen?", zu der Anfang November 1.000 Erwachsene in Deutschland repräsentativ befragt wurden.

Die Teilnehmer der Umfrage üben allerdings auch Kritik an der mangelnden Innovationsfähigkeit und der fehlenden Kundenzentrierung ihrer Hausbanken. Sie erwarten, dass sich die klassischen Finanzinstitute umfassend ändern und den Bedürfnissen der Kunden gerecht werden (80 Prozent). Dazu gehöre, dass Banken intelligente Anwendungen für Smartphones etc. entwickelten und Ideen für nützliche neue Services nicht einfach den FinTechs überließen (87 Prozent).

"Die Kunden möchten ihr Kapital ungern unbekannten Startups anvertrauen, von denen sie selten wissen, wer dahinter steckt und ob es sie morgen noch gibt", bewertet Prophet-Partner Felix Stöckle die Ergebnisse der Umfrage. Die Menschen vertrauten klassischen Banken trotz ihrer geringeren Innovationsfähigkeit offenbar mehr als fremden, technologiegetriebenen Anbietern, sagt der Markenexperte: "Bei ihren privaten Finanzen wollen Kunden lieber ein Angebot aus einer Hand sowie Sicherheit und Vertrauen."

Die klassischen Banken müssten sich allerdings schnell transformieren und intelligente Dienste im Netz oder auf dem Smartphone bereitstellen, um nicht Gefahr zu laufen, künftig am Markt überflüssig zu werden, meint Stöckle: "Viele Banken sind ernsthaft bemüht, sich zu verändern, treffen aber auf verkrustete Konzern-Strukturen." Wenn die etablierten Häuser jedoch den Kundennutzen in den Mittelpunkt ihrer digitalen Strategie stellten, hätten sie gute Chancen als Gewinner im Kampf um den Kunden hervorzugehen. (Prophet: ra)

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