World Retail Banking Report 2008


Single Euro Payments Area (SEPA) drückt weiterhin die Preise in der Euro-Zone - Verstärkter Wettbewerb fordert neue Vertriebsstrategien bei Banken
Die Studie hat Grundmuster identifiziert, die Banken anwenden, um organisches Wachstum in ihren gesättigten Märkten effizienter zu erzielen


(10.04.08) - In der Finanzdienstleistungsbranche beginnt ein neues Zeitalter, das sich durch langsam wachsende Märkte und verstärkten Wettbewerb auszeichnet. Um das Wachstum der letzten fünf Jahre weiterhin aufrecht zu erhalten, müssen Banken auf die veränderten Anforderungen des Marktes reagieren und effiziente Gegenstrategien entwickeln. Im Jahr 2007 sank der Preis für alltägliche Bankdienstleistungen im weltweiten Durchschnitt um 1 Prozent auf 70 Euro pro Jahr.

Allerdings lassen sich im regionalen Vergleich starke Unterschiede erkennen, von 52 Euro in Asien-Pazifik bis 79 Euro in Nord-Amerika. Für Österreich beläuft sich der Durchschnittspreis für Bankdienstleistungen bei 83 Euro pro Jahr. Dies zeigen die Ergebnisse des World Retail Banking Report 2008 der Unternehmensberatung Capgemini, ING und EFMA (European Financial Management and Marketing Association). Demgemäß sind Banken gut beraten in Zukunft ihre Vertriebsstrategien zu adaptieren, um stabiles Wachstum in ihren Inlandsmärkten zu sichern und so Profitrückgang zu vermeiden. Manche führende Banken haben dies bereits umgesetzt und ihre Vertriebsstrategien angepasst.

"Die Studie hat Grundmuster identifiziert, die Banken anwenden, um organisches Wachstum in ihren gesättigten Märkten effizienter zu erzielen", erklärt Gregor Erasim, Leiter Financial Services, Capgemini Österreich/Eastern Europe. "Wesentlich dabei ist, die richtige Kombination von "fast time to market": Innovation und lokale Kundenbindung, Integration und Optimierung von Vertriebskanälen sowie Effizienzsteigerung durch flexibles Filialmanagement und Zusammenstellen eines optimalen Multi-Brand Portfolios, um für verschiedene Marktsegmente den richtigen Mehrwert zu schaffen", erklärt Erasim weiter. Top-Manager von 52 Banken in 15 Ländern bestätigten, dass sie in Zukunft auf diesen strategischen Grundpfeilern aufbauen werden, um ihr Wachstum sicherzustellen.

Regionale Preisunterschiede dominieren die Preisentwicklung
Die Preise in Nord-Amerika nahmen am stärksten zu (durchschnittlich um 5,7 Prozent), begründet durch die höheren Spesen für Zahlungsverkehr und Bargeldservices. Die Preise im Asien-Pazifik Raum fielen um 11,1 Prozent innerhalb eines Jahres durch den intensiven Wettbewerb in Australien und Indien, insbesondere in den Bereichen Zahlungsverkehr und Kontoführung. In Europa und Österreich hingegen blieben die Preise weitgehend stabil mit einem minimalen Anstieg von 0.8 Prozent sowohl innerhalb als auch außerhalb der Euro-Zone.

Mit der Einführung von SEPA sind die Preise für Pan-Europäische Zahlungsverkehrsprodukte (jene, die von den SEPA-Standards reguliert werden) am stärksten betroffen und weisen in der Euro-Zone einen Rückgang von 6,3 Prozent von 41 Euro auf 38 Euro auf. "Damit bestätigt sich die von Capgemini bei der Einführung von SEPA prognostizierte Kostenreduktion beim Zahlungsverkehr für die Kunden, die Banken geraten aber dadurch und den steigenden Wettbewerb immer mehr unter Druck", erklärt Gregor Erasim. "Bis 2017 könnten die Banken im Geschäft mit den Privatkunden bis zu 36 Prozent ihres Nettogewinnes verlieren", resümiert Erasim weiter.
(Capgemini: ra)

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Weitere Informationen:
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