Raubkopien nach wie vor weit verbreitet


Bitkom: Jeder siebte Internetnutzer hat Erfahrung mit illegalen Downloads
Urheberrechte: Die Mehrheit der Bundesbürger habe ein Bewusstsein für geistiges Eigentum


(02.05.11) - 14 Prozent der Internetnutzer haben nach eigenen Angaben schon illegal Musik, Filme oder Software aus dem Internet geladen. Das entspricht 7Millionen Bundesbürgern. Zwei Drittel davon gaben an, nur früher illegale Downloads getätigt zu haben und dies heute nicht mehr zu tun. Zusätzliche 5 Prozent der online Aktiven antworteten in einer deutschlandweiten Umfrage für den Bitkom, das "bleibe ihr Geheimnis".

Dies gab der Hightech-Verband zum "Tag des geistigen Eigentums" bekannt. In der jüngeren Generation sind Raubkopien von Musik, Filmen oder Software aus dem Internet laut Umfrage am stärksten verbreitet. Jeder dritte Internetnutzer von 18 bis 29 Jahren hat nach eigenen Angaben Erfahrung mit illegalen Downloads, weitere 13 Prozent wollten die Wahrheit lieber für sich behalten.

Im vergangenen Jahr hatte der Verband die Deutschen nach ihrer grundsätzlichen Einstellung zu digitaler Piraterie gefragt, unabhängig von dem persönlichen Verhalten. Damals galten Raubkopien von Musik, Filmen oder Software für jeden vierten Bundesbürger (25 Prozent) als akzeptabel. Demgegenüber sagten 66 Prozent, illegale Kopien seien kein Kavaliersdelikt, 63 Prozent plädierten für eine strafrechtliche Verfolgung.

"Die Mehrheit der Bundesbürger hat ein Bewusstsein für geistiges Eigentum", sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Volker Smid. "Für einen gesellschaftlichen Konsens zum Schutz von Urheberrechten müssen wir aber auch die Minderheit derer erreichen, die heute noch illegale Kopien nutzen." Geistige Leistungen müssten für Erfinder und Künstler finanziell attraktiv sein. Smid wies darauf hin: "Wenn es nicht gelingt, ein besseres Verständnis für den Wert der Angebote zu schaffen, verarmt das Kultur- und Medienangebot."

Neben der Rechtsdurchsetzung seien preislich attraktive und sichere Bezahl-Angebote ein wichtiger Beitrag gegen Piraterie, so Smid. "Der Boom des Download-Markts zeigt, dass es Potenzial für die legale Nutzung digitaler Kulturgüter und Software gibt." Für Downloads auf ihre PCs gaben die Deutschen 2010 rund 390 Millionen Euro aus – ein neuer Spitzenwert. Die Anzahl bezahlter Downloads stieg nach Bitkom-Berechnungen auf etwa 90 Millionen, eine Steigerung um 43 Prozent gegenüber 2009. "Ein immer breiteres Angebot und sinkende Preise tragen zu dem starken Aufwärtstrend bei legalen Downloads bei", sagte Smid. Gleichzeitig gehe der Anteil illegaler Downloads zurück.

Zur Methodik: Die Angaben zu Raubkopien wurden von Forsa für den Bitkom erhoben. Dabei wurden 1.000 Internetnutzer ab 14 Jahren in Deutschland befragt. Die Angaben zum Download-Markt basieren auf Daten der GfK Panel Services. (Bitkom: ra)

Bitkom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Schutz persönlicher Daten

    Thales gab die Ergebnisse des Thales Digital Trust Index 2024 bekannt. Die Studie zeigt, dass der Bankensektor das größte Vertrauen genießt, wenn es um den Schutz persönlicher Daten und die Bereitstellung vertrauenswürdiger digitaler Erfahrungen geht.

  • Compliance am Arbeitsplatz

    Cypher Learning hat eine neue Studie über die Schulung von Mitarbeitenden zur Einhaltung von Vorschriften, Richtlinien und Verfahren am Arbeitsplatz veröffentlicht: The True Cost of Rule Breakers in Workplace Compliance. Die Studie belegt, dass die Nichteinhaltung von Vorschriften Unternehmen im Durchschnitt 1,5 Millionen Euro pro Jahr kostet.

  • Digitale Angebote ermöglichen mehr Transparenz

    Verbraucherinnen und Verbraucher fühlen sich überwiegend online gut informiert und fair behandelt. Zugleich sieht eine Mehrheit keine Notwendigkeit für zusätzliche Vorgaben zum Verbraucherschutz im Internet. Das sind Ergebnisse einer Befragung von 1.013 Internetnutzerinnen und -nutzern ab 16 Jahren, die der Digitalverband Bitkom vorgestellt hat.

  • Geschäftliche & wirtschaftliche Disruption

    Eine neue Studie zeigt, dass fast 40 Prozent der CFOs weltweit und 30 Prozent der CFOs in Deutschland kein volles Vertrauen in die Richtigkeit der Finanzdaten ihres Unternehmens haben - eine Herausforderung für die strategische Entscheidungsfindung in einer Zeit, in der globale Führungskräfte mit einer Vielzahl von externen Herausforderungen konfrontiert sind.

  • Kampf gegen Korruption

    Transparency International hat den Korruptionswahrnehmungsindex 2023 (Corruption Perceptions Index, CPI) veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Index ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er umfasst 180 Staaten und Gebiete und bewertet den Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption. Der Meta-Index beruht auf der Einschätzung von Experten sowie Führungskräften.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen