Missbrauch von Berechtigungen


Studie offenbart "5 Todsünden", die das Datenverletzungsrisiko steigern
Trotz Priorisierung von Zugriffsrechten verhindern viele Unternehmen nicht den Missbrauch und die Zweckentfremdung von Anmeldedaten für privilegierte Konten



BeyondTrust hat ihre Privileged Access Management Studie vorgestellt. Darin werden die "Fünf Todsünden für das Privileged Access Management" und ihre Folgen für den Schutz von sensiblen Informationen beschrieben. Sicherheitsexperten empfehlen schon viele Jahre lang Best Practices für die Verwaltung von privilegierten Zugriffsrechten (Privileged Access Management, PAM), um Probleme im Zusammenhang mit dem Missbrauch von privilegierten Konten zu bekämpfen. Dennoch fällt der IT die Verwaltung der Zugriffsrechte für privilegierte Konten nach wie vor nicht immer leicht.

Um den Grund dafür zu verstehen, hat BeyondTrust kürzlich knapp 500 IT-Mitarbeiter weltweit befragt, die im PAM-Bereich arbeiten. Da zahlreiche Angriffe auf dem Missbrauch von privilegierten Konten beruhen, ist es nicht verwunderlich, dass die Teilnehmer die folgenden drei Sicherheitsmaßnahmen von ziemlich bis äußerst wichtig eingestuft haben:

● >> Verwaltung des Zugriffs auf privilegierte Konten (83 Prozent)
● >> Verwaltung der Sitzungen von privilegierten Benutzern (74 Prozent)
● >> Verwaltung der Berechtigungsausweitung (74 Prozent)

Bei der Frage nach den Themen, die sie nachts nicht schlafen lassen, gaben die Teilnehmer am häufigsten den Missbrauch von personenbezogenen Daten (86 Prozent), den Ausfall des Computersystems (85 Prozent) und den Diebstahl von geistigem Eigentum (80 Prozent) an.

Trotz dieser weitverbreiteten Sorgen sind laut Forrester Research 80 Prozent der Datenverletzungen auf den Missbrauch oder die Zweckentfremdung von privilegierten Konten zurückzuführen. Aus der BeyondTrust Studie geht hervor, dass die "5 Todsünden des Privileged Access Managements" die Ursache für die Tatsache sind, dass so viele IT-Organisationen Probleme mit dem Schutz von sensiblen Informationen haben, obwohl sie gute Einsicht in ihr System und wirkungsvolle PAM-Richtlinien haben.

>> Gleichgültigkeit: Bei der Frage nach den größten Bedrohungen im Zusammenhang mit Passwörtern gaben die Teilnehmer Folgendes an: Mitarbeiter, die ihre Passwörter an ihre Kollegen weitergeben (79 Prozent), Mitarbeiter, die die Standardpasswörter ihrer Geräte nicht ändern (76 Prozent), und schwache Passwörter wie "12345" (75 Prozent). Viele Teilnehmer gaben an, dass viele dieser gefährlichen Praktiken in ihrer Organisation weit verbreitet sind, obwohl die Mitarbeiter es eigentlich besser wissen. Ein Drittel der Teilnehmer berichtete von Benutzern, die ihre Passwörter routinemäßig untereinander austauschen, und ein Viertel klagte über schwache Passwörter. Schockierend war auch der Umstand, dass einer von fünf Teilnehmern angab, dass viele Benutzer nicht einmal das Standardpasswort ändern.

>>Gier: Häufig bestehen Benutzer auf umfassende Administrationsrechte für ihre Geräte, was wiederum Probleme für die IT mit sich bringt. Dass die Benutzer ihre Geräte als Administratoren verwenden können, stellt für 79 Prozent der Teilnehmer die größte Bedrohung dar, gefolgt von der fehlenden Kontrolle über Anwendungen auf Benutzergeräten (68 Prozent). Dennoch gaben knapp zwei von fünf Teilnehmern zu, dass ihre Benutzer ihre Administrationsrechte für ihre Geräte haben. Es ist auch keine Überraschung, dass diese Praktiken bei vielen Teilnehmern an der Studie direkt für Ausfallzeiten der Computersysteme verantwortlich sind.

>> Stolz: Stolz kommt vor dem Fall. Einer von fünf Teilnehmern gab an, dass Angriffe, die den Zugriff auf privilegierte Konten mit der Ausnutzung von nicht gepatchten Schwachstellen kombinieren, häufig vorkommen. Das einfache Patchen bekannter Systemschwachstellen könnte viele der häufig gemeldeten Angriffe verhindern. Dennoch ist die IT allzu oft nicht auf dem neuesten Stand.

>> Unwissen: Zwei Drittel gaben an, dass die Verwaltung von Zugriffsrechten für Unix/Linux-Server ziemlich bis äußerst wichtig ist. Eine beliebte Option dafür ist Sudo. Dennoch gaben gerade einmal 29 Prozent an, dass Sudo ihren Anforderungen entspricht. Am häufigsten genannte Probleme mit Sudo sind die umständliche Bedienung (32 Prozent), Komplexität (31 Prozent) und die schlechte Versionskontrolle (29 Prozent). Dennoch setzten die Teilnehmer Sudo durchschnittlich auf 40 Workstations und 25 Servern ein.

Lesen Sie zum Thema "Cloud Computing" auch: SaaS-Magazin.de (www.saasmagazin.de)

>> Neid: Die Unternehmen stürzen sich geradezu auf das Cloud Computing. Dennoch gibt mehr als ein Drittel an, dass sie nichts für den Schutz von SaaS-Anwendungen vor Missbrauch über privilegierte Konten tun.

Diese Maßnahmen kann jedes Unternehmen umsetzen, um die 5 Todsünden des Privileged Access Management zu vermeiden:

● >> Einführen einer globalen Passwortverwaltung für alle virtuellen und cloudbasierten Rechenzentren Eine zentralisierte Passwortverwaltungslösung mit integrierter Sitzungsüberwachung bietet leistungsstarke Arbeitsabläufe und Benutzerfreundlichkeit.

● >> Umgehend die lokalen Administrationsrechte von ALLEN Windows und Mac OS Endnutzern beenden. 94 Prozent der Microsoft Systemschwachstellen waren 2016 auf Benutzer mit Administrationsrechten zurückzuführen. Sobald alle Benutzer normal Benutzerrechte haben, kann die IT diese dann auf bestimmte Anwendungen erweitern, damit die Mitarbeiter ihre Aufgaben weiterhin ausführen können, ohne jedoch das gesamte System verwalten zu können.

● >> Priorisierung und Patchen von Schwachstellen. Die bessere Priorisierung und das Patchen von Schwachstellen bieten der IT bessere Informationen, mit denen sie entscheiden kann, ob sie Berechtigungen an ein Asset oder eine Anwendung delegiert. Das Ergebnis ist ein besserer Überblick und ein geringeres Risiko durch unbekannte Variablen.

● >> Sudo ersetzen und den vollständigen Schutz von Unix/Linux-Servern einführen. Organisationen mit niedrigen Budgets müssen Sudo möglicherweise einsetzen, dennoch bietet diese Lösung großen Unternehmen nicht die nötigen Funktionen für ausreichend Sicherheit.

● >> Vereinheitlichung des Privileged Access Managements – On-Premise und in der Cloud – in einer einzigen Konsole für Verwaltung, Richtlinien, Reporting und Analysen. Trotz der raschen Einführung von SaaS/PaaS/IaaS, um die Anforderungen des Unternehmens zu erfüllen, muss die IT cloudbasierte Systeme ebenso gut schützen können wie die eigenen Rechenzentren. Dazu zählen Funktionen wie die Automatisierung von DevOps; die Suche, die Gruppierung und das Scannen von Cloudassets; der Schutz von virtuellen und Cloud-Management-Konsolen und -Instanzen; die Verwendung eines Brokers für den Zugriff von Dritten auf die Cloud und die Ausführung von Schwachstellenbewertungen für hybride und öffentliche Cloud-Infrastrukturen.
(BeyondTrust: ra)

eingetragen: 23.11.17
Home & Newsletterlauf: 20.12.17

BeyondTrust: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Gefahren von strategischer Korruption

    Transparency International hat den Korruptionswahrnehmungsindex 2024 (Corruption Perceptions Index, CPI) veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Index ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er umfasst 180 Staaten und Gebiete und bewertet den Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption. Der Meta-Index beruht auf der Einschätzung von Experten sowie Führungskräften.

  • Budgets für Datenschutz 2025 werden sinken

    Mehr als zwei von fünf (45 Prozent) Datenschutzbeauftragten in Europa glauben, dass das Datenschutzbudget ihrer Organisation unterfinanziert ist. Dies bedeutet einen Anstieg von 41 Prozent im Jahr 2024. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) erwartet zudem, dass die Budgets im Jahr 2025 weiter sinken werden. Das geht aus einer neuen Studie von ISACA hervor, dem weltweit führenden Berufsverband, der Einzelpersonen und Organisationen bei ihrem Streben nach Digital Trust unterstützt.

  • Compliance-Regulierungsdruck nimmt weltweit zu

    Sphera hat ihren Supply Chain Risk Report 2025 veröffentlicht. Dieser Bericht umfasst eine eingehende Analyse der dringendsten Risiken und aufkommenden Chancen, die die globalen Lieferketten verändern. Er bietet Führungskräften aus den Bereichen Beschaffung, Lieferkette und Nachhaltigkeit handlungsrelevante Einblicke, um die komplexen Herausforderungen zu meistern, mit denen sich Unternehmen angesichts neuer gesetzlicher Bestimmungen, wirtschaftlicher Unbeständigkeit und erhöhter ökologischer und sozialer Verantwortung auseinandersetzen müssen.

  • Digitale Steuer-Transformation

    Eine von Vertex veröffentlichte Studie zeigt, dass Fachkräftemangel und Qualifikationsdefizite in Steuerteams Unternehmen auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen digitalen Steuer-Transformation behindern können. Die Studie "Global Tax Transformation" befragte 610 Fachleute in Europa und den USA, um die aktuelle Situation in den Unternehmen und die Einstellung der Fachleute zur Transformation in ihrer Organisation zu verstehen.

  • NIS2-Richtlinie & wie es um die Vorbereitung steht

    Eine aktuelle Veeam-Studie zur NIS2-Richtlinie zeichnet ein ernüchterndes Bild der IT-Sicherheitslage in deutschen Unternehmen. Während sich 70 Prozent der befragten Firmen gut auf die neue EU-Richtlinie vorbereitet fühlen, sind nur 37 Prozent von ihnen nach eigener Angabe tatsächlich konform zur NIS2. Diese eklatante Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und Realität ist bezeichnend für den oftmals leider noch zu laxen Umgang vieler Organisationen mit Cyber-Sicherheit und vor allem im KRITIS-Bereich bedenklich.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen