Deutsche Versicherer im Social Web


BearingPoint-Studie zeigt: Unternehmen sind im Social Web präsent, aber ohne klare Social Media-Strategie
Im Durchschnitt haben deutsche Versicherer 455 Fans auf Facebook, nur fünf Versicherer haben mehr als 1.000

(09.01.12) - Beratung, Neukundenakquisition und Erfahrungsaustausch erfolgen auch in der Versicherungsbranche längst nicht mehr nur beim Makler oder in der Geschäftsstelle, sondern online. Allerdings sind viele Versicherer dabei nur punktuell aktiv. Oft fehlt es an einer klaren Social Media-Strategie. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint, die den Online-Auftritt von 50 deutschen Versicherungen und deren Akzeptanz seitens der Internetnutzer untersucht hat. Dafür wurden Blogs, Tweets und Webseiten der Versicherer auf News-Wert sowie Anzahl der Follower analysiert.

Insbesondere die großen Versicherungsunternehmen R+V, Gothaer und Allianz sind laut BearingPoint-Analyse sehr aktiv. Sie nutzen Online Communities oder den eigenen Social Media-Newsroom intensiv für die Kommunikation mit bestehenden und potenziellen Kunden. Auch die kleinen Versicherer überraschen positiv mit einem starken Auftritt im Social Web. Gerade für sie sind die Online-Kanäle ein kostengünstiges Tool, um sich in der Öffentlichkeit zu positionieren. Mittelgroße Unternehmen können bei ihrem Online-Auftritt noch nachbessern: Obwohl die Nachfrage der Internetnutzer an entsprechenden Angeboten hoch ist, schöpfen sie das Potenzial der neuen Medien kaum aus.

Stringentes und themenspezifisches Social Media-Engagement gefragt
Handlungsbedarf besteht auch bei der strategischen Ausrichtung der Social Media-Kommunikation und beim Aufbau einer Online Community. So sind 66 Prozent der untersuchten Versicherer auf der wichtigsten Plattform Facebook vertreten. Jedoch lediglich 14 Prozent haben eine individuelle Fanpage und stellen regelmäßig Beiträge und Videos ein. Die Mehrheit ist hier nur mittels Logo, Unternehmensname und Wikipedia-Verknüpfung präsent. Das Fehlen an News und Mehrwert spiegelt sich im niedrigen Interesse der User wider: Im Durchschnitt haben deutsche Versicherer 455 Fans auf Facebook, nur fünf Versicherer haben mehr als 1.000.

Verbesserungspotenzial sehen die Studienautoren zudem in der themenspezifischen Kundenansprache. Viele Unternehmen bieten Produkte für einzelne Versicherungssparten wie Rechtsschutz oder Lebensassekuranz an. Ein Großteil der Versicherungen hat dabei jedoch kaum spezifische Online-Angebote. Dabei besteht besonders in der hart umkämpften Sparte der Kraftfahrtversicherungen eine hohe Kundennachfrage nach speziellen Online-Plattformen, um sich über Angebote zu informieren.

"Im Social Web nur dabei zu sein, ist nicht alles. Zu viel Werbung oder ein ungepflegter Online-Auftritt können schnell rufschädigend wirken. Eine klare Strategie, die auf Kundenbedürfnisse und Themen eingeht, kann hingegen einen wirklichen Mehrwert schaffen – für Verbraucher sowie auch für das Versicherungsunternehmen selbst in Bezug auf Image und Geschäftserfolg", sagte Thomas Grüner, Partner bei BearingPoint. (BearingPoint: ra)

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    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

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    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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