Compliance Management und Korruptionsbekämpfung
"Compliance Masters 2009:" Die Finanzkrise erfordert mehr Kontrolle und ein verstärktes Compliance-Management
Um Verlockungen entgegenzuwirken, müssen die Compliance-Kapazitäten insbesondere im Bereich der Kontrolle aufgestockt werden
(28.05.09) - Korruptionsskandale und Betrugsfälle haben Compliance zum Top-Thema auf der Agenda der deutschen Wirtschaft gemacht. Die "Compliance Masters 2009" am 01./ 02. September 2009 in Berlin machen die veränderten Anforderungen und neuen Herausforderungen im Compliance-Management zum Thema der Informations- und Networking-Veranstaltung. Die Konferenz richten sich an Leiter Recht, Compliance-Manager und Leiter Interne Revision.
Compliance-Management ist mehr als Korruptionsbekämpfung und unternehmensinterne Wettbewerbsaufsicht. Compliance-Management bedeutet vor allem Vorbeugung - Vorbeugung von Straftaten im Unternehmen.
Die Finanzkrise hat auf das gesamte Wirtschaftsleben durchgeschlagen. Viele Unternehmen sind in ihrer Existenz bedroht. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten erhöht sich der Druck, Aufträge mit Hilfe von Schmiergeldern "an Land zu ziehen" oder die Margen über Absprachen mit Wettbewerbern zu stützen. Für Compliance-Officer ist das eine große Herausforderung.
Um Verlockungen entgegenzuwirken, müssen die Compliance-Kapazitäten insbesondere im Bereich der Kontrolle aufgestockt werden. Denn ein Korruptionsskandal in der Krise kann für ein Unternehmen den Ruin bedeuten. Gerade jetzt ist das Entdeckungsrisiko extrem hoch. Nimmt man den Bereich der Kartellrechts-Compliance, kann man beobachten, dass es momentan sehr wenige Zusammenschlüsse gibt. Das Bundeskartellamt und die Europäische Union stecken ihre Kapazitäten daher verstärkt in Kontrollen.
Auf den Compliance Masters 2009 zeigen Fallstudien führender Unternehmen, welche Schritte Vorreiter des Compliance-Managements gehen und wie sie es in ihren Unternehmen umsetzen. Neben den Fachvorträgen von Top-Referenten fördert das interaktive Format eine Wissensvermittlung und ein strukturiertes Networking zwischen den Führungskräften des Compliance-Management. Alle Themen der Veranstaltung werden im experts circle, der Wissens-Community, vertieft, auf die die Teilnehmer automatisch Zugriff haben.
Im experts circle können unter Zuhilfenahme eines Matching-Prozesses Einzelgespräche zwischen den anwesenden Compliance-Managern terminiert, Expert Corners mit den Referenten gewählt und Diskussionsrunden-Themen mitbestimmt werden. Damit können die Teilnehmer die Veranstaltung nach ihren speziellen Anforderungen personalisieren und auch über die Veranstaltung hinaus auf dem aktuellen Stand von Best Practices des Compliance-Management bleiben. (econique: ra)
Meldungen: Markt-Nachrichten
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Zusammenhang mit Korruptionsdelikten
Im Jahr 2021 ist die Zahl der Korruptionsstraftaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Von der Polizei wurden insgesamt 7.433 Korruptionsdelikte registriert - ein Anstieg von fast 35 Prozent im Vergleich zu 2020. Auch die Zahl der damit unmittelbar zusammenhängenden Begleitdelikte - hierzu zählen u.a. Betrugsdelikte und Urkundenfälschungen, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen, Strafvereitelungen, Falschbeurkundungen im Amt sowie Verletzungen des Dienstgeheimnisses - nahm um über 10 Prozent zu.
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Deutsche Kunden einer Bank in Puerto Rico im Blick
Am 11.08.2020, fanden mehrere Einsatzmaßnahmen wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung in mehreren Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main statt. Im Einzelnen: Ermittlungen gegen einen Geschäftsmann in Brandenburg - Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main (Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftssachen) Räumlichkeiten einer Im- und Exportfirma sowie Wohnräume eines Beschuldigten in Brandenburg wegen des Verdachts der Geldwäsche.
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Massiver Datenschutzverstoß
Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.
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Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten
Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.
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Korruption: Dunkelfeld weiterhin sehr groß
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.