Bürokratie belastet pflegende Angehörige


VdK-Präsidentin Ulrike Mascher fordert bessere Beratung und mehr Transparenz
Insbesondere die Krankenkassen und Pflegekassen seien gefordert, ihre Versicherten besser zu informieren und Fehler in den Bescheiden zu vermeiden


(23.03.11) - "Wir wollen mehr Transparenz und weniger Bürokratie für pflegende Angehörige", forderte die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, anlässlich des Pflegedialogs zwischen Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler und Sozial-, Patienten- und Pflegeverbänden, darunter der Sozialverband VdK.

"Sich im Behördendschungel zurechtzufinden und die vielen komplizierten Anträge auszufüllen, kostet die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen viele Nerven, Zeit und Geld. Zeit, die für die Pflege der Angehörigen fehlt. Die Beratung und Information der Betroffenen muss dringend verbessert werden. Deshalb ist es ganz wichtig, dass der Aufbau der Pflegestützpunkte flächendeckend vorankommt. Der Bundesgesundheitsminister sollte hierzu eine Initiative bei seinen Länderkollegen starten", sagte Ulrike Mascher.

Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung wenden pflegende Angehörige allein 36,6 Millionen Stunden im Jahr auf, um ihren gesetzlichen Informationspflichten nachzukommen. Der Aufwand könnte laut Bertelsmann Stiftung um 23 Prozent gesenkt werden: durch bessere Information, länger gültige Rezepte, bessere und verständlichere Bescheide.

"Insbesondere die Kranken- und Pflegekassen sind gefordert, ihre Versicherten besser zu informieren und Fehler in den Bescheiden zu vermeiden. Gerade im Pflegefall sind die Betroffenen und ihre Angehörigen auf schnelle Hilfe angewiesen. Muss erst ein Widerspruchs- oder Klageverfahren geführt werden, um die notwendigen Leistungen zu bekommen, ist das für die Betroffenen sehr belastend und es geht wertvolle Zeit verloren", sagte Mascher.

Um die Nachvollziehbarkeit der Bescheide zu erhöhen, müsse das zugrunde liegende Gutachten des Medizinischen Dienstes verständlich sein und den Versicherten unaufgefordert zur Verfügung gestellt werden. (Sozialverband VdK Deutschland: ra)

Sozialverband VdK Deutschland: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Künstliche Intelligenz: Was für Unternehmen gilt

    Seit Sonntag, 2. Februar 2025 sind weitere Regelungen der europäischen KI-Verordnung (AI Act) in Kraft. Dabei handelt es sich zum einen um Verbote von bestimmten KI-Praktiken wie Social-Scoring-Systemen, manipulative KI-Techniken oder Emotionserkennung am Arbeitsplatz. Zum anderen greifen Vorgaben für KI-Kompetenzanforderungen von Beschäftigten.

  • AI Act: Doppelarbeit & Unsicherheiten vermeiden

    Ab dem 2. Februar 2025 verbietet der AI Act Manipulation durch KI, Social Scoring und biometrische Fernidentifikation in Echtzeit - ein entscheidender Schritt für Ethik und Verbraucherschutz. Die EU setzt damit ein klares Zeichen für einen einheitlichen Rechtsrahmen, der auf Ethik, Diversität und Datensicherheit basiert.

  • EU AI Act setzt weltweit Maßstäbe

    Anlässlich des Europäischen Datenschutztags am 28. Januar 2025 betonte der BvD-Ausschuss Künstliche Intelligenz die Bedeutung des EU AI Acts als wegweisende Regulierung für den verantwortungsvollen Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI).

  • Auswirkungen von Risk Exposure auf Compliance

    Mit der DSGVO, DORA und der derzeit in der Luft hängenden NIS2 werden immer mehr Vorschriften und Richtlinien eingeführt, die Unternehmen beachten müssen. Dies hat dazu geführt, dass einige Unternehmen der Meinung sind, dass die Einhaltung der Vorschriften eher eine Belastung als ein Anfang zur Verbesserung ihrer Sicherheitsmaßnahmen ist.

  • NIS2-Umsetzung nicht vor Herbst 2025?

    Gegen Deutschland wurde wegen bisher nicht erfolgten Umsetzung der NIS2-Richtlinie sowie der Richtlinie über die Resilienz kritischer Infrastrukturen ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Angesichts der Verzögerungen im Gesetzgebungsprozess in den vergangenen Jahren kommt das nicht wirklich überraschend - ist doch inzwischen mit einer NIS2-Umsetzung nicht vor Herbst nächsten Jahres zu rechnen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen