EBA habe an Glaubwürdigkeit verloren


Bankenverband kritisiert die Ergebnisse des Stresstests als willkürlich
Die Märkte seien durch die EBA hochgradig verunsichert worden


(15.12.11) - "Der Stresstest hat nicht zur Marktstabilisierung beigetragen," kritisierte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, die Veröffentlichung der Ergebnisse durch die Europäische Bankenaufsicht (EBA). "Das Gegenteil ist der Fall. Die willkürlich gesetzte Vorgabe neun Prozent hartes Eigenkapital vorzuhalten und gleichzeitig die aus europäischen Staatsanleihen resultierenden Risiken zu berücksichtigen, ist kaum nachvollziehbar."

Mögliche Risiken würden damit gleichsam doppelt mit Kapital unterlegt. "Der langwierige und chaotisch wirkende Prozess hat zudem den Eindruck verstärkt, dass jedes Ergebnis möglich ist," so Kemmer weiter. Dies gelte insbesondere, da Berechnungsvorgaben und Kriterien wiederholt geändert wurden. Die EBA habe damit an Glaubwürdigkeit verloren.

Die Märkte seien durch die EBA hochgradig verunsichert worden. Die nun vorliegenden Ergebnisse wirkten tendenziell prozyklisch und verstärken damit die Verspannungen auf den Finanzmärkten. "Negative Folgen - auch für das Wachstum der europäischen Volkswirtschaften - sind nicht auszuschließen", fürchtet Kemmer. Die deutschen Banken hätten bereits in den letzten Jahren massiv Kapital aufgebaut und seien alles andere als unterkapitalisiert. (Bundesverband deutscher Banken: ra)

Europäische Bankenaufsicht - Weitere Infos:
http://www.eba.europa.eu/capitalexercise/2011/2011-EU-Capital-Exercise.aspx
http://www.eba.europa.eu/News--Communications/Year/2011/The-EBA-publishes-Recommendation-and-final-results.aspx

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