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Pflichtenhefte - Ein wichtiger Vertragsbestandteil


Pflichtenheft als Bestandteil des Vertrages: Das Pflichtenheft spielt als rechtlich verbindliches Dokument eine entscheidende Rolle zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber
Damit die Abstimmung zügig und strukturiert vonstatten geht und die Texte rechtssicher formuliert sind, sollten IT-Unternehmen das Know-how eines spezialisierten Dienstleisters nutzen


(25.04.08) - Schwerpunkte setzen, Funktionalitäten eingrenzen – vielen Software-Unternehmen bereitet genau das Schwierigkeiten bei der Erstellung ihrer Pflichtenhefte. "Dabei spielt das Pflichtenheft als rechtlich verbindliches Dokument eine entscheidende Rolle zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber", berichtet Johannes Dreikorn, Leiter des Bereichs Technische Kommunikation der doctima GmbH. Gerade für ein Software-Unternehmen sei es wichtig, den komplexen Prozess der strukturierten Softwareentwicklung in einem Pflichtenheft gegenüber dem Kunden schriftlich festzuhalten.

"Der Entwicklungsprozess im IT-Bereich ist virtuell und überaus dynamisch. Irgendwann müssen Auftraggeber und Auftragnehmer Anwendermöglichkeiten oder Formate eingrenzen, sonst verlieren sie sich im Detail", so Dreikorn. "Damit die Abstimmung zügig und strukturiert vonstatten geht und die Texte rechtssicher formuliert sind, sollten IT-Unternehmen das Know-how eines spezialisierten Dienstleisters nutzen." Pflichtenhefte sorgen dafür, dass Auftraggeber und Auftragnehmer den gleichen Informationsstand haben, denn was der Auftragnehmer nicht versteht oder missversteht, kann in der späteren Zusammenarbeit zu ernsthaften Problemen führen.

Schon in der sensiblen Akquisephase ist ein Pflichtenheft ein hervorragendes Instrument, mit dem ein Auftragnehmer zeigen kann, dass er planvoll, strukturiert und verbindlich vorgeht. Später macht ein eindeutig und klar formuliertes Pflichtenheft den gesamten Entwicklungsprozess effizienter: Missverständnisse werden vermieden, Mehrfach- oder Fehlentwicklungen werden ausgeschlossen. Ist der Auftrag zustande gekommen, dient das Pflichtenheft als Bestandteil des Vertrages bei der Endabnahme zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber als Basis um zu prüfen, ob die Neuentwicklung den Anforderungen entspricht.

Pflichtenhefte behandeln eine technische, oft als trocken empfundene Materie. Da können auch der Tonfall und eine freundliche und motivierende Leseransprache ein Entscheidungskriterium für einen Auftraggeber sein, an wen er einen Auftrag vergibt.

Schließlich möchte er nicht gleich auf der ersten Seite die Lust am Lesen verlieren. Auch die Textmenge trägt zur Lesefreundlichkeit bei. "Pflichtenhefte müssen keine Werke von mehreren hundert Seiten sein; es geht darum, die wichtigsten Eckpunkte des Entwicklungsprozesses festzulegen", sagt Dreikorn. (doctima: ra)


Meldungen: Markt / Hintergrund

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    Das Bundesjustizministerium hat am 13.06.2025 den Entwurf für ein Gesetz zur Einführung einer elektronischen Präsenzbeurkundung veröffentlicht. Der bayerische Staatsminister der Justiz Georg Eisenreich: "Ich begrüße, dass die neue Bundesjustizministerin unseren Vorschlag für eine Änderung des Beurkundungsrechts aufgreift. Für die Digitalisierung der Justiz ist auch die Modernisierung von Bundesgesetzen notwendig. Der bestehende gesetzliche Rahmen ist noch viel zu oft ein Hemmschuh und muss durch den Bund an vielen Stellen modernisiert werden."

  • Justiz zukunftsfest machen

    Die Justizministerinnen und Justizminister berieten auf ihrer Frühjahrskonferenz am 5. und 6. Juni 2025 in Bad Schandau über einen neuen Pakt für den Rechtsstaat. Auch Bundesjustizministerin Dr. Stefanie Hubig nimmt an der Konferenz teil. Im Koalitionsvertrag hatten CDU, CSU und SPD vereinbart, mit einem neuen Pakt für den Rechtsstaat gemeinsam mit den Ländern die Justiz zukunftsfest zu machen. Demnach soll der neue Pakt für den Rechtsstaat auf drei Säulen basieren: einer verbesserten Digitalisierung, einer Verschlankung und Beschleunigung von Verfahrensabläufen sowie einer personellen Stärkung.

  • Versicherungsleistungen nach § 314 VAG

    Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigt unter anderem die Lebensversicherer. Allein die BaFin ist berechtigt einen Insolvenzantrag zu stellen, § 312 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG). Die BaFin hat jedoch mehrere Alternativen, wie beispielweise die Bestandsübertragung oder die Herabsetzung der Leistungen in der Lebensversicherung. In Frage kommt fallweise, dass die private Auffanggesellschaft "Protektor Lebensversicherungs-AG" die Rechtsansprüche der Kunden insolventer Lebensversicherer "sichert", indem die Versicherungsverträge zur Aufrechterhaltung von garantierten Leistungen und Risikoschutz übernommen werden; §§ 221-231 VAG. Die Übernahme der Verträge bedarf einer Anordnung der BaFin, § 222 VAG - nur bis zu fünf Prozent der Garantieleistungen können dabei gekürzt werden. Bei dieser Gelegenheit können auch Tarifbestimmungen und Versicherungsbedingen angepasst werden. Freiwillig sind inzwischen auch 22 Pensionskassen dieser Sicherungseinrichtung freiwillig beigetreten.

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    Durch Steuerhinterziehung entgehen dem deutschen Staat nach Schätzungen der Deutschen Steuergewerkschaft jedes Jahr 50 Milliarden Euro. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich: "Die ganz große Mehrheit der Menschen und Unternehmen zahlen ordnungsgemäß. Wir gehen gegen die schwarzen Schafe vor. Steuerstraftaten sind schwer nachweisbar. Die Ermittlungen sind oftmals umfangreich und komplex. Hinzu kommen neue Deliktsphänomene und zunehmend große Datenmengen. Deshalb setzt die bayerische Justiz auf Spezialisierung. Dazu habe ich das Kompetenzzentrum Steuerstrafrecht bei der Staatsanwaltschaft München I eingerichtet."

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    Keepit veröffentlichte ihren Berichts "Intelligent Data Governance: Why taking control of your data is key for operational continuity and innovation" (Intelligente Data-Governance: Warum die Kontrolle über Ihre Daten entscheidend für betriebliche Kontinuität und Innovation ist). Der Bericht befasst sich mit der grundlegenden Bedeutung der Datenkontrolle im Zeitalter der KI, wobei der Schwerpunkt auf der Sicherstellung der Cyber-Resilienz und Compliance moderner Unternehmen liegt.

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