Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Datenmanagement fördert Compliance


Dateneigentum: Wie Unternehmen die Datenhoheit ihrer Kunden gewährleisten
Diskussionen um Dateneigentum und -sicherheit beherrschen so weiterhin die öffentliche Diskussion und Nutzer, Politiker, Medien und Unternehmen weisen gleichermaßen dem Thema eine hohe Priorität zu



Von Gary Hallam, Director of Global Channel Enablement bei Delphix

Unabhängig vom konkreten Anlass oder Thema: Sobald Daten eine Rolle spielen, bestimmen sofort Begriffe wie "Sicherheit", "Privatsphäre" und "Datenschutz" die Diskussion. Gleichzeitig gab es allerdings seit ihrem Inkrafttreten im Mai 2018 europaweit bereits über 160.000 Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Grund genug für einen Appell, die Datenhoheit der eigenen Kunden ernster zu nehmen.

Seit Oktober vergangenen Jahres ist Gaia X in der IT-Landschaft und darüber hinaus in aller Munde: Das ambitionierte Cloud-Projekt des Bundeswirtschaftsministers Peter Altmaier hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine unabhängige Dateninfrastruktur für den europäischen Raum zu schaffen. Das Ziel dahinter: mehr Sicherheit, Rechte und Vertrauen für die Nutzer, weniger Abhängigkeit von den großen internationalen Cloud-Providern.

In eine ähnliche Kerbe schlägt der EU-Parlamentarier Axel Voss (CDU): Er hat jüngst eindringlich davor gewarnt, dass Europa und seine Bürgerinnen und Bürger auf dem besten Weg seien, ihre "digitale Souveränität" an China und die USA zu verlieren. Daher mahnte er eine "europäische Digitalstrategie" an. Und auch die diesjährige DLD Konferenz in München stand ganz im Zeichen dieser Diskussion: So beschäftigte gleich mehrere Redner die Frage, mit welchen Mitteln Facebook stärker reguliert werden könne, um die Datenhoheit seiner Nutzer besser sicherzustellen.

Ein Teil der Verantwortung liegt bei Unternehmen
Diskussionen um Dateneigentum und -sicherheit beherrschen so weiterhin die öffentliche Diskussion und Nutzer, Politiker, Medien und Unternehmen weisen gleichermaßen dem Thema eine hohe Priorität zu. Nichtsdestotrotz fehlt es aber oftmals an konkreten Schritten und Maßnahmen. Die Verantwortung liegt dabei bei allen Beteiligten: Politische Projekte und gesetzliche Rahmenbedingungen wie Gaia X oder die DSGVO sind zwar wichtige Grundlagen, aber lange nicht ausreichend.

Denn einen Teil der Verantwortung tragen auch die Unternehmen. Sie sind dazu aufgerufen, die Datensicherheit ihrer Kunden bestmöglich zu gewährleisten. Lippenbekenntnisse und Sonntagsreden reichen dafür nicht aus: Vielmehr müssen sie die allgemeine Wertschätzung für die Datenhoheit in konkrete Schritte und Maßnahmen überführen.



Die Datenhoheit der Kunden steht und fällt allerdings mit der Qualität des Datenmanagements. Denn wie sollen Sicherheit und Compliance nach außen gewahrt werden, wenn bereits die Prozesse innerhalb der eigenen Strukturen nicht funktionieren? Ein DataOps-Ansatz greift genau dort an: Er zielt auf die optimale Koordination aller beteiligten Menschen, Prozesse und Technologien, um agile und automatisierte Ansätze für das Datenmanagement in Unternehmen zu fördern und so die Geschäftsziele zu erreichen.

DataOps erleichtert so den Zugriff auf Unternehmensdaten und unterstützt Unternehmen dabei, den Anforderungen der beteiligten Interessengruppen – unter anderem Entwickler, Datenwissenschaftler, Business-Analysten, DevOps-Experten – gerecht zu werden und gleichzeitig eine breite Palette von Anwendungsfällen zu unterstützen.

Des Weiteren ist zentral, dass IT-Infrastrukturen heutzutage komplex sind und nicht mehr wie ein Tresor funktionieren. Sicherheit und Datenschutz müssen vielmehr in einem globalen Datenfluss über alle Teile der Infrastruktur hinweg aufrechterhalten werden. Dafür ist eine gute Datenmaskierung unerlässlich: Sie erkennt sensible Daten automatisch und maskiert sie in Echtzeit realitätsnah und irreversibel. Das Ergebnis ist ein möglichst unkomplizierter Zugriff auf die Daten, aber ohne Sicherheit und Datenschutz zu gefährden.

Fazit
Reputation und Erfolg von Unternehmen sind in Zukunft mehr denn je davon abhängig, in welchem Maße Firmen die Datenhoheit ihrer Kunden ernst nehmen und auch unternehmensintern Sicherheit und Compliance mit geeigneten Maßnahmen umsetzen. Dafür braucht es die richtige Datenstrategie und eine Unternehmenskultur, die sensible Kundendaten verantwortungsvoll behandelt und wertschätzt.

Andererseits birgt das Themenfeld Datensicherheit damit ein großes Potenzial: Denn mit einem soliden und agilen Datenmanagement, der richtigen DataOps-Plattform und entsprechenden Tools zur Datenmaskierung können die Verantwortlichen einen Wettbewerbsvorteil erstreiten, der sich sowohl wirtschaftlich als auch in der Reputation niederschlägt. (Delphix: ra)

eingetragen: 15.04.20
Newsletterlauf: 01.07.20

Delphix: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Wird KI den Finanzberater ersetzen?

    Die Zeiten, in denen Finanzdienstleister in Deutschland künstlicher Intelligenz nur zaghaft begegneten, sind vorbei. Banken, Vermögensverwalter und Asset Manager haben KI eindeutig als eine der strategisch wichtigsten Technologien für die Branche erkannt. Allerdings ist es für viele Akteure nach wie vor schwierig, diese effektiv umzusetzen.

  • Absichern entlang der Lieferkette

    Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) sieht für die betroffenen Unternehmen vor, "menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in angemessener Weise zu beachten" (§ 3 Abs. 1 Satz 1 LkSG). Vom Gesetzestext selbst könnten sich viele Unternehmen jedoch erst einmal unbeeindruckt fühlen.

  • Besonders besorgniserregende Stoffe

    Die ECHA hat zwei neue Chemikalien in die Liste der SVHCS (besonders besorgniserregende Stoffe) aufgenommen. Eine davon ist fortpflanzungsgefährdend, die andere hat sehr persistente und stark bioakkumulierbare gefährliche Eigenschaften.

  • KI für modernes Vertragsmanagement

    Laut des neuen "Digital Maturity Report" von DocuSign sind 78 Prozent der europäischen Führungskräfte von ihren aktuellen digitalen Prozessen frustriert. KI-gestützte Tools könnten Abhilfe schaffen und die Produktivität steigern. Anlässlich des "Artificial Intelligence Appreciation Day" stellte DocuSign fünf Trends vor, wie KI den Vertragsprozess revolutioniert:

  • Erhöhung der Cybersicherheit in Europa

    Das verarbeitende Gewerbe ist ein entscheidender Teil der europäischen Wirtschaft und umfasst viele Bereiche von der kleinen Produktion bis hin zu groß angelegten industriellen Prozessen. Mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung ist der Sektor mit immer größeren Cybersicherheitsrisiken konfrontiert, die schwerwiegende Folgen für die öffentliche Gesundheit und Sicherheit haben könnten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen