Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Gesundheitssicherheit in Afrika


Im Vorfeld des EU-AU-Gipfeltreffens erhalten die afrikanischen Arzneimittel-Regulierungsbehörden über 100 Mio. EUR von Team Europa und der Bill & Melinda Gates Foundation
Afrika auf dem Weg zur kontinentweiter Gesundheitssicherheit und Selbstversorgung mit Arzneimitteln



In Anerkennung der Arbeit der Entwicklungsagentur der Afrikanischen Union NEPAD (AUDA NEPAD) zur Stärkung der Arzneimittel-Regulierungsbehörden und zur Verbesserung der Gesundheitssicherheit auf dem afrikanischen Kontinent werden die Europäische Union (EU) – einschließlich der Europäischen Kommission, der Europäischen Arzneimittel-Agentur und der EU-Mitgliedstaaten Belgien, Deutschland und Frankreich – und die Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF) in den nächsten fünf Jahren mehr als 100 Mio. EUR bereitstellen, um die kürzlich eingerichtete Afrikanische Arzneimittel-Agentur (AMA) und andere afrikanische Arzneimittel-Regulierungsinitiativen auf regionaler und nationaler Ebene zu unterstützen. Dieser Beitrag zur Stärkung der Regulierungskapazitäten wird die Gesundheitssicherheit in Afrika verbessern, unter anderem durch die Ausweitung der lokalen Herstellung von hochwertigen, sicheren, wirksamen und erschwinglichen Arzneimitteln, Impfstoffen und anderen Gesundheitsinstrumenten.

Mit den angekündigten Finanzmitteln soll die für den ganzen Kontinent zuständige neue Afrikanische Arzneimittel-Agentur in der Anfangszeit sowie der weitere Aufbau afrikanischer Regulierungskapazitäten für Arzneimittel auf regionaler und nationaler Ebene unterstützt werden. Auf diese Weise sollen die Zusammenarbeit und der Austausch von technischem Fachwissen zwischen der EMA und der AMA gefördert und mehrere afrikanische nationale Regulierungsbehörden dabei unterstützt werden, die Mindestanforderungen der WHO für eine wirksame Regulierungsaufsicht zu erfüllen, etwa um eine hochwertige lokale Impfstoffproduktion zu gewährleisten.

Die Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union sowie mit nationalen und regionalen Organisationen zur Stärkung der afrikanischen Arzneimittel-Regulierungsbehörden ist eine entscheidende Säule der Team-Europa-Initiative für die lokale Herstellung von und den Zugang zu Impfstoffen, Arzneimitteln und Gesundheitstechnologien in Afrika (MAV+). In diesem Zusammenhang wird die Europäische Union die AMA – neben regionalen und nationalen Initiativen zur Stärkung der Regulierungskapazitäten in Ländern wie Ruanda, Südafrika, Ghana oder Senegal – zusammen mit Frankreich, Deutschland und Belgien durch ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung ihrer Kapazitäten unterstützen.

Die Bill & Melinda Gates Foundation stellt ebenfalls Mittel für die AMA, die regionalen Wirtschaftsgemeinschaften und bestimmte nationale Regulierungsbehörden sowie für verschiedene technische Partner bereit. Dies dient der Verbesserung der afrikanischen Regulierungslandschaft für Arzneimittel, indem der Rückgriff auf die Erkenntnisse anderer Behörden, die Bündelung von wissenschaftlichem Fachwissen und effizientere und wirksamere Verfahren gefördert werden.

Diese Ankündigung erfolgt kurz vor dem sechsten EU-AU-Gipfeltreffen, auf dem die Europäische Union und die Afrikanische Union insbesondere darüber beraten werden, wie sie gemeinsam dafür sorgen können, die Auswirkungen von COVID-19 auf die öffentliche Gesundheit abzufedern und die künftige Gesundheitsversorgung zu verbessern, und wie sie sich als Partner verstärkt für die Krisenvorsorge und ‑reaktion im Gesundheitsbereich einsetzen können.

Dr. Ibrahim Assane Mayaki, Leiter der AUDA-NEPAD, erklärte: "Afrika hat mit der Einrichtung der Afrikanischen Arzneimittel-Agentur ein wichtiges Etappenziel erreicht, die für den ganzen Kontinent zuständig sein wird und mit den regionalen Wirtschaftsgemeinschaften und den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten wird, um das Regulierungsumfeld für medizinische Erzeugnisse zu verbessern. Dies geschieht zum richtigen Zeitpunkt, denn der Kontinent muss dringend die Nachfrage nach hochwertigen, sicheren und wirksamen medizinischen Erzeugnissen für seine Bevölkerung decken. Den während der COVID-19-Pandemie gewonnenen Erkenntnissen zufolge kann Gesundheitssicherheit auf dem Kontinent nur erreicht werden, wenn wir bis 2040 in der Lage sind, 60 Prozent der gesamten Impfstoffnachfrage in Afrika zu decken. Wir sehen der Partnerschaft mit der EU, Frankreich, Deutschland, Belgien, der BMGF und anderen erwartungsvoll entgegen, um den Kontinent auf diesem Weg voranzubringen."

Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, erklärte: "Die Europäische Kommission ist stolz darauf, Afrika durch ihre umfassende Initiative für die Herstellung von und den Zugang zu Arzneimitteln dabei zu unterstützen, auf seinem Weg zu kontinentweiter Gesundheitssicherheit und Selbstversorgung mit Arzneimitteln voranzubringen. Die Afrikanische Arzneimittel-Agentur wird als Schlüsselpartner eine zentrale Rolle beim Schutz und bei der Förderung der öffentlichen Gesundheit in Afrika spielen und dafür sorgen, dass vor Ort hergestellte Impfstoffe und Arzneimittel sicher, wirksam und von hoher Qualität sind." (EU-Kommission: ra)

eingetragen: 16.03.22
Newsletterlauf: 09.05.22


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Europäische Kommission

  • Forderungen nach mehr Flexibilität

    Die Europäische Kommission hat offiziell eine Verordnung angenommen, mit der europäischen Landwirtinnen und Landwirten eine teilweise Ausnahme von der Konditionalitätsregelung für brachliegende Flächen gewährt wird. Dem vorangegangen waren der Vorschlag der Kommission vom 31. Januar sowie Gespräche mit den Mitgliedstaaten in Ausschusssitzungen.

  • Verwaltungsaufwand für Landwirte begrenzen

    Die Europäische Kommission hat dem belgischen Ratsvorsitz ein Papier übermittelt, in dem erste mögliche Maßnahmen zur Verringerung des Verwaltungsaufwands für die Schultern der Landwirte dargelegt werden. Das Dokument enthält eine Reihe kurz- und mittelfristiger Maßnahmen, die zur Vereinfachung ergriffen werden können

  • Wegweisendes Regelwerk der EU

    Das Gesetz über digitale Dienste ist das wegweisende Regelwerk der EU, mit dem das Online-Umfeld sicherer, gerechter und transparenter gemacht werden soll, und wird auf alle Online-Vermittler in der EU angewandt. Es schützt die Nutzer in der EU besser vor illegalen Waren und Inhalten und sorgt für die Wahrung ihrer Rechte auf Online-Plattformen, auf denen sie mit anderen Nutzern in Kontakt treten, Informationen austauschen oder Produkte kaufen.

  • Untersuchung betrifft mutmaßliche Mängel

    Die Europäische Kommission hat ein förmliches Verfahren eingeleitet, um zu prüfen, ob TikTok in den Bereichen Jugendschutz, Transparenz der Werbung, Datenzugang für Forschende sowie Risikomanagement in Bezug auf suchterzeugendes Design und schädliche Inhalte möglicherweise gegen das Gesetz über digitale Dienste verstoßen hat.

  • Influencer-Posts in sozialen Medien

    Die Europäische Kommission und die nationalen Verbraucherschutzbehörden von 22 Mitgliedstaaten sowie Norwegen und Island haben die Ergebnisse einer Überprüfung ("Sweep") von Influencer-Posts in den sozialen Medien veröffentlicht. Demnach veröffentlichen fast alle Influencerinnen und Influencer (97 Prozent) kommerzielle Inhalte, aber nur jeder fünfte gibt systematisch an, dass es sich bei diesem Content um Werbung handelt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen