Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Leistungsfähigkeit der Autolindustrie erhalten


Bericht empfiehlt Begrenzung der Lärmemissionen von Fahrzeugen und ein dem "tatsächlichen Fahrbetrieb" besser angepasstes Verfahren zur Messung der Emissionen und des Kraftstoffverbrauchs
Forderung nach angemessener Methode zur Bewertung der CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen


(12.12.11) - Die europäische Fahrzeugindustrie hat sich in beeindruckender Weise von einem tiefen Einbruch nach der Finanzkrise von 2008 erholt, was insbesondere auf das Wachstum auf Drittmärkten zurückzuführen ist. Angesichts des zur Zeit wieder nachlassenden Vertrauens in die Wirtschaft besteht jedoch die Gefahr einer erneuten Verschlechterung der Leistungsfähigkeit der Automobilindustrie. Dazu kommt, dass die EU-Industrie durch die Konkurrenz aus Asien in den kommenden Jahren zunehmend unter Druck geraten wird. Die Hochrangige Gruppe CARS 21 hat daher erstmals eine Reihe von Empfehlungen für Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wachstum der europäischen Automobilindustrie angenommen.

In dem Bericht wird gefordert, dass die EU-Industrie weltweit gleiche Wettbewerbsbedingungen vorfinden soll. Mit Freihandelsabkommen sollen ein vollständiger Zollabbau und die Beseitigung der nichttarifären Handelshemmnisse erreicht werden. Überdies sollen alle beteiligten Akteure sich für die Aufnahme eines weltweiten Systems für die Genehmigung von Fahrzeugen in das UNECE-Abkommen von 1958, das die internationale Harmonisierung der Regelungen für Kraftfahrzeuge gewährleistet, einsetzen.

Der Bericht empfiehlt weiterhin die Begrenzung der Lärmemissionen von Fahrzeugen, ein dem "tatsächlichen Fahrbetrieb" besser angepasstes Verfahren zur Messung der Emissionen und des Kraftstoffverbrauchs sowie eine angemessene Methode zur Bewertung der CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen. Die Mitgliedstaaten sollen die finanziellen Anreize besser abstimmen, um die Produktion umweltfreundlicher Fahrzeuge in großem Maßstab zu ermöglichen. Grundlage für solche Anreize sollen daher objektive und allgemein verfügbare Leistungsdaten sein. Die Gruppe fordert ferner weitere Unterstützung für umweltfreundliche Fahrzeuge und den Ausbau der entsprechenden Infrastrukturen.

Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für Industrie und Unternehmertum, erklärte dazu: "Der Erfolg der europäischen Fahrzeughersteller auf Märkten außerhalb der EU hat Vorbildcharakter für andere Branchen. Wir müssen jedoch dafür sorgen, dass das so bleibt. Deshalb muss die Führungsrolle der EU-Industrie im Bereich der umweltfreundlichen Kfz-Technologien abgesichert werden. Dies wird nur gelingen, wenn wir uns weiterhin engagiert für Innovationen einsetzen."

Weitere Dokumente können über die Website der GD Unternehmen und Industrie abgerufen werden:
http://ec.europa.eu/enterprise/sectors/automotive/competitiveness-cars21/cars21/index_en.htm

Hintergrund
Auf der Sitzung billigten mehrere Minister, Spitzenvertreter von Unternehmen, Kommissionsmitglieder und andere führende Interessenträger einen Zwischenbericht, an dem nach Abschluss des Verfahrens im Frühjahr 2012 weiter gearbeitet werden wird; er enthält eine umfassende EU-Strategie für den europäischen Automobilsektor ab 2020. Der Schwerpunkt des vorliegenden Zwischenberichts liegt auf den Maßnahmen, die erforderlich sind, um ein wettbewerbsfähiges verarbeitendes Gewerbe in Europa zu erhalten und die Entwicklung nachhaltiger Technologien zu gewährleisten.

Die Hochrangige Gruppe für Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wachstum der Automobilindustrie in der Europäischen Union (CARS 21) wurde am 10. November 2010 im Einklang mit dem Beschluss der Kommission vom 14. Oktober 2010 wieder eingesetzt. Die Gruppe setzt sich aus führenden Vertretern der EU-Mitgliedstaaten, anderer Institutionen, der Automobilindustrie, von Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen, Verbraucherverbänden und der Kommission zusammen.

Der CARS 21-Prozess läuft auf drei Ebenen ab:

>> die Hochrangige Gruppe (Minister, Führungskräfte, Verbandspräsidenten usw.),
>> die "Sherpa-Gruppe", die die Treffen der Hochrangigen Gruppe vorbereitet, und
>> die Arbeitsgruppen, die für spezifische Themen zuständig sind, die auf der Ebene der Sachverständigen behandelt werden müssen.

Daneben fand am 13. März 2011 eine öffentliche Anhörung statt, bei der Beiträge und Meinungen von weiteren interessierten Akteuren eingeholt wurden.

Die europäische Automobilindustrie ist mit über 12 Mio. Arbeitsplätzen Schlüsselsektor der europäischen Wirtschaft, der rund 70 Mrd. EUR zur Handelsbilanz beisteuert und damit wesentlich zur Sicherung des Wohlstands in Europa beiträgt. (Europäische Kommission: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Europäische Kommission

  • Verringerung der Mehrwertsteuer-Compliance-Lücke

    Laut einem von der Europäischen Kommission veröffentlichten neuen Bericht haben die meisten EU-Mitgliedstaaten zwischen 2018 und 2022 erhebliche Fortschritte bei der Erhebung der Mehrwertsteuer erzielt.

  • FuEuI im Mittelpunkt der EU-Wirtschaft

    Die europäische Industrie hat ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE;E) im Jahr 2023 um 9,8 Prozent erhöht und damit das Wachstum der FuE-Investitionen der Unternehmen in den USA (+5,9 Prozent) und China (+9,6 Prozent) erstmals seit 2013 übertroffen, so die veröffentlichte neue Ausgabe des EU-Anzeigers für industrielle FuE;E-Investitionen.

  • Einführung eines Flugemissionslabels

    Die EU-Kommission hat eine Verordnung zur Einführung eines Flugemissionslabels (FEL) angenommen, das eine klare und vertrauenswürdige Methode zur Berechnung der Flugemissionen bietet. Fluggesellschaften, die Flüge innerhalb der EU durchführen oder aus der EU abfliegen, können sich freiwillig diesem Gütesiegel anschließen, das ab Juli 2025 voll funktionsfähig sein wird.

  • Änderungen des derzeitigen Rechtsrahmens

    Die Europäische Kommission schlägt gezielte Änderungen des derzeitigen Rechtsrahmens vor, der in der Verordnung über eine gemeinsame Marktorganisation für landwirtschaftliche Erzeugnisse (GMO) festgelegt ist, und legt eine neue Verordnung über die grenzüberschreitende Durchsetzung der Vorschriften über unlautere Handelspraktiken vor.

  • Rettungs- und Umstrukturierungsbeihilfen

    Die Europäische Kommission ist nach eingehender Prüfung des Sachverhalts zu dem Schluss gelangt, dass eine deutsche Beihilfemaßnahme im Umfang von 1,9 Mrd. EUR zur Unterstützung von DB Cargo, eines der führenden Schienengüterverkehrsunternehmen in Europa, mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang steht.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen