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Jeder dritte EU-Bürger ist Raucher


Bekämpfung des Rauchens: Europäische Kommission startet europaweite Kampagne
Rauchen führt Schätzungen zufolge EU-weit jedes Jahr zu mehr als 650.000 Todesfällen


(30.06.11) - "Ex-Raucher sind nicht zu stoppen" – dies ist der Slogan einer EU-weiten Kampagne, die von John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, eröffnet wurde. Rauchen ist die Ursache Nummer eins für vermeidbare Krankheiten in der Europäischen Union und führt Schätzungen zufolge EU-weit jedes Jahr zu mehr als 650.000 Todesfällen. Jeder dritte EU-Bürger ist Raucher. Im Zentrum der auf drei Jahre angelegten Kampagne stehen die positiven Auswirkungen des Verzichts auf das Rauchen. Um die Raucherinnen und Raucher zu erreichen und sie beim Aufhören zu unterstützen, wird eine ausgeklügelte Mischung aus Werbung, Soziale Netzwerke, Veranstaltungen und praxisnahen Instrumenten eingesetzt.

"Ex-Raucher sind nicht zu stoppen"
Die Kampagne richtet sich an Raucherinnen und Raucher im Alter zwischen 25 und 34 Jahren und damit an fast 28 Millionen Menschen in der EU. Sie soll veranschaulichen, welche Vorteile es hat, mit dem Rauchen aufzuhören, und setzt dabei auf die Vorbildfunktion ehemaliger Raucher und ihrer Leistungen. Zudem erhalten ausstiegswillige Raucherinnen und Raucher durch den innovativen "iCoach" praktische Hilfe.

Im ersten Kampagnenjahr geht es vor allem darum, das Konzept zu entwickeln und dessen Akzeptanz zu fördern. In den darauffolgenden Jahren wird dann der Nutzen für Ex-Raucher in den Blickpunkt rücken, d. h. die körperlichen, persönlichen und auch finanziellen Vorteile des Aufhörens. Bestimmten Gruppen, etwa Frauen und sozioökonomisch benachteiligten Personen, wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Es wird dafür gesorgt, dass die Botschaft der Kampagne "Ex-Raucher sind nicht zu stoppen" an die verschiedenen Bevölkerungs- und Zielgruppen in den Mitgliedstaaten angepasst wird und alle Regionen der EU erreicht.

Zum Start der Kampagne erklärte Kommissar Dalli: "Junge Menschen fangen mit dem Rauchen an, um cool zu wirken, und kommen dann nicht mehr davon los, weil Rauchen abhängig macht. In der EU sterben jedes Jahr mehr als 650.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, denn Tabak ist hoch giftig. Öffentliche Einrichtungen müssen den Bürgerinnen und Bürgern dabei helfen, den Teufelskreis der Abhängigkeit zu durchbrechen, und so vermeidbare Krankheits- und Todesfälle verhindern. Und genau darum geht es bei der Kampagne 'Ex-Raucher sind nicht zu stoppen'. Ich bin zuversichtlich, dass die Kampagne bei den Betroffenen die Einsicht fördert, dass es viele Vorteile für sie hat, das Rauchen aufzugeben."

Einführung des iCoach
Ein wirksames Instrument der Kampagne "Ex-Raucher sind nicht zu stoppen", das Raucherinnen und Rauchern beim Aufhören hilft, ist der iCoach: eine kostenlose digitale Plattform für Gesundheitscoaching, die in allen EU-Amtssprachen zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu anderen elektronischen Gesundheitstools wendet sich der iCoach auch an diejenigen, die nicht mit dem Rauchen aufhören wollen, sowie an Menschen mit hohem Rückfallrisiko.

Kontinuierliches Engagement der EU
Die ersten EU-Rechtsvorschriften zur Eindämmung des Tabakkonsums wurden in den 1980er-Jahren erlassen. Seitdem haben sich die Vorschriften und die Politik der EU kontinuierlich weiterentwickelt, etwa in den Bereichen Produktregulierung, Werbung, Schutz vor dem Passivrauchen, Prävention, Sensibilisierung und Förderung der Raucherentwöhnung.

Das Konzept der EU umfasst seit 2002 auch EU-weite Sensibilisierungskampagnen.

Die erste Kampagne dieser Art stand unter dem Motto "Feel free to say no" und lief von 2002 bis 2004.

Daran schloss sich von 2005 bis 2010 die HELP-Kampagne an, bei der es vor allem um Prävention, Raucherentwöhnung und Passivrauchen ging und die sich insbesondere an junge Europäerinnen und Europäer im Alter von 15 bis 25 Jahren richtete.

Die neue Kampagne "Ex-Raucher sind nicht zu stoppen" ist die logische Fortsetzung, wobei der Schwerpunkt von den Gefahren des Rauchens auf die Vorteile des Aufhörens verlagert wurde.

Trotz der bisherigen Fortschritte greift noch rund ein Drittel der Europäer regelmäßig zur Zigarette, und weiterhin sterben viele Menschen an Krankheiten, die mit dem Rauchen zusammenhängen. Dies ist nicht nur eine menschliche Tragödie, sondern auch aus gesundheitsökonomischer und gesellschaftlicher Sicht bedenklich, da die Gesundheitssysteme hierdurch stark belastet werden und in Europa Arbeitskräfte fehlen, die zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen könnten. (Europäische Kommission: ra)


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