Zahl der Unternehmensinsolvenzen könnte steigen
Achter Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität zur Finanzstabilität in Deutschland
Schaffung von ausreichenden Kapazitäten, um mit steigenden Insolvenzen und notleidenden Krediten operativ umgehen zu können
Der Bankensektor, die Politik und die Aufsicht sollten sich auf den Fall steigender Unternehmensinsolvenzen einstellen. Das rät der Ausschuss für Finanzstabilität in seinem achten Bericht zur Finanzstabilität in Deutschland, der als Unterrichtung (19/30738) vorliegt. Im weiteren Verlauf der Pandemie sei nicht auszuschließen, dass Insolvenzen im Unternehmenssektor und damit einhergehende Verluste im Bankensektor steigen. Simulationen ließen einen Anstieg der Zahl der Unternehmensinsolvenzen erwarten. Nach Ansicht des Ausschusses sollten zudem im Bankensektor und der öffentlichen Verwaltung ausreichend Kapazitäten geschaffen werden, um mit steigenden Insolvenzen und notleidenden Krediten operativ umgehen zu können.
Der Ausschuss schreibt, die Kapitalreserven im deutschen Bankensystem dürften ausreichen, um erwartete Verluste zu verkraften. Das Bankensystem sei widerstandsfähiger als vor der globalen Finanzkrise der Jahre 2007/2008. Die Insolvenzen und Wertberichtigungen könnten jedoch deutlich stärker als erwartet steigen und gleichzeitig könnten auch die Preise von Vermögenswerten einbrechen.
In diesem besonders schwerwiegenden Szenario könnten zwar einige Banken in Schieflage geraten; die Auswirkungen auf die Kreditvergabekapazität des deutschen Bankensystems dürften jedoch begrenzt bleiben, sofern andere Banken ihre Kapitalpuffer nutzten. (Deutsche Bundesregierung: ra)
eingetragen: 28.07.21
Newsletterlauf: 21.10.21
Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat
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