Kritik an Renditeorientierung im Gesundheitswesen
Auswirkungen investorengetragener Medizinischer Versorgungszentren auf das Gesundheitssystem in Deutschland
Bundesgesundheitsministerium beobachte die Investorentätigkeit im Gesundheitswesen aufmerksam
Die Bundesregierung sieht den Wirtschaftsbereich von investorengetragenen Medizinischen Versorgungszentren (iMVZ) kritisch und behält sich eine weitere gesetzliche Regulierung vor. Das geht aus der Antwort (20/5166) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/4778) der CDU/CSU-Fraktion hervor.
Die Rahmenbedingungen für die Teilnahme von iMVZ an der ambulanten Versorgung seien in der Vergangenheit mehrfach gesetzlich eingeschränkt worden, heißt es in der Antwort. Der Gesetzgeber habe dies mit der Annahme begründet, dass der Betrieb von MVZ in Investorenhand mit einer Gefahr für die Integrität, Qualität und Wirtschaftlichkeit der ärztlichen Berufsausübung, mit Verdrängungseffekten zulasten niedergelassener Ärzte sowie mit der Gefährdung einer ausgewogenen flächendeckenden Versorgung verbunden sei.
Das Bundesgesundheitsministerium beobachte die Investorentätigkeit im Gesundheitswesen aufmerksam und stehe einer ausgeprägten Renditeorientierung kritisch gegenüber, insbesondere soweit damit eine Gefahr für die Qualität und die Wirtschaftlichkeit der Versorgung einhergehe. Das Ministerium wolle das Spannungsverhältnis zwischen einer ausgeprägten Renditeorientierung und den ihr übergeordneten Versorgungszielen auflösen.
Die Gesundheitsministerkonferenz habe im September 2022 eine Arbeitsgruppe zur weiteren Regulierung von iMVZ beschlossen. Der Beschluss sehe vor, dass die Länderarbeitsgruppe unabhängig von Entscheidungen auf Bundesebene ein "iMVZ-Regulierungsgesetz" für eine Gesetzgebungsinitiative des Bundesrates vorbereite. (Deutsche Bundesregierung: ra)
eingetragen: 24.01.23
Newsletterlauf: 21.03.23
Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat
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