Zulassungs- & Preispolitik einiger Pharmakonzerne


Gesundheitsversorgung der Patienten in Deutschland gefährdet: Linke kritisiert Vermarktungsstrategien der Pharmaindustrie
Welche Möglichkeiten hat der Gesetzgeber, um eine problematischen Preis- oder Zulassungspolitik der Pharmakonzerne zu unterbunden


(22.10.12) - Die Fraktion Die Linke sieht durch die Zulassungs- und Preispolitik einiger Pharmakonzerne die Gesundheitsversorgung der Patienten in Deutschland gefährdet. In einer Kleinen Anfrage (17/10912) weist die Linke darauf hin, dass eine Tochterfirma des Pharmakonzerns Sanofi-Aventis Deutschland, die Genzyme GmbH, im August 2012 den Vertrieb des Präparats "MabCampath", eines Mittels zur Behandlung von chronisch lymphatischer Leukämie (CLL), eingestellt habe.

Grund dafür sei nicht die fehlende Wirksamkeit oder Sicherheit des Präparats, sondern eine neue Vermarktungsstrategie. Nach Angaben der Linken hat sich herausgestellt, dass der Wirkstoff in kleiner Dosierung auch gegen Multiple Sklerose (MS) hilft. "Daher will Genzyme den Wirkstoff unter dem Namen Lemtrada zur MS-Therapie wieder auf den Markt bringen", berichtet die Linke. Der geringere Bedarf an Wirkstoff pro Arzneimittel und die höhere Zahl an potenziellen Patienten versprächen ein einträgliches Geschäft.

Die Abgeordneten wollen von der Bundesregierung erfahren, welche Möglichkeiten der Gesetzgeber habe, um der problematischen Preis- oder Zulassungspolitik der Genzyme GmbH, aber auch anderer Pharmakonzerne, Einhalt zu gebieten. Die Bundesregierung wird ferner um Auskunft gebeten, unter welchen Voraussetzungen die zuständigen europäischen oder deutschen Behörden die Rücknahme eines zugelassenen Medikaments vom Markt verhindern könnten. (Deutscher Bundestag: ra)


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