Kampf gegen Steuervermeidung


SPD will, dass Konzerne ihre Gewinne nach Ländern offenlegen sollen
Nach einer Studie für das Europäische Parlament würden Deutschland jährlich Steuereinnahmen von 150 Milliarden Euro durch Steuerflucht und Steuervermeidung entgehen


(09.07.13) - Großunternehmen sollen verpflichtet werden, ihre Steuerzahlungen, Gewinne, Umsätze, Beschäftigten und Kapitalbestände nach Ländern offenzulegen. Damit sollen Steuerzahlungen multinationaler Unternehmen transparent gemacht werden, heißt es in einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen (17/13717).

Dieses "Country-by-Country-Reporting" wird nach Ansicht der beiden Fraktionen einen großen Beitrag zu mehr Transparenz, mehr Steuergerechtigkeit und zu mehr Wettbewerb leisten. Auch die Unternehmen würden davon profitieren. Jedes Unternehmen könne zeigen, "wie es durch seine Steuerzahlungen einen Beitrag für die Infrastruktur des jeweiligen Landes leistet, die es selbst täglich nutzt und ohne die es nicht arbeitsfähig wäre".

Mit einer nationalen Einführung könne Deutschland zeigen, "dass es Vorreiter ist im Kampf gegen Steuervermeidung sowie Beispiele geben für andere Staaten, die die länderbezogene Berichterstattung ebenfalls einführen wollen", schreiben die Fraktionen in der Begründung ihres Antrags.

Nach einer Studie für das Europäische Parlament würden Deutschland jährlich Steuereinnahmen von 150 Milliarden Euro durch Steuerflucht und Steuervermeidung entgehen. In der gesamten EU seien es eine Billion Euro. "Dafür verantwortlich sind auch Steuergestaltungsmöglichkeiten transnational agierender Konzerne", schreiben die Fraktionen. (Deutscher Bundestag: ra)


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