Ableitungen radioaktiver Stoffe


Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung: Alle Kernkraftwerks-Ableitungen unterhalb der genehmigten Werte
Strahlenexpedition: Die jährliche effektive Dosis liege bei durchschnittlichen Bedingungen in Deutschland bei 2,1 mSv


(28.04.11) - Die Ableitungen radioaktiver Stoffe haben bei allen deutschen kerntechnischen Anlagen im Jahre 2009 unterhalb der genehmigten Jahreswerte gelegen. Wie es in dem von der Deutschen Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegten Bericht zur "Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2009" (17/5170) weiter heißt, lagen die Ableitungen radioaktiver Stoffe bei den meisten kerntechnischen Anlagen sogar "weit unterhalb der genehmigten Jahreswerte".

Insgesamt sei die mittlere effektive Dosis der Bevölkerung durch natürliche und zivilisatorische Strahlenexpedition mit 3,9 Millisievert (mSv) fast gleich geblieben.

Dazu wird in dem Bericht zur natürlichen Strahlenexposition erläutert, dass die jährliche effektive Dosis bei durchschnittlichen Bedingungen in Deutschland bei 2,1 mSv liege. Kosmische Strahlung habe daran einen Anteil von 0,3 mSv. Die mittlere effektive Dosis der zivilisatorischen Strahlenexposition habe bei 1,8 mSv pro Einwohner und Jahr gelegen. Der größte Beitrag zur zivilisatorischen Strahlenexposition werde durch die Anwendung radioaktiver Stoffe und ionisierender Strahlung in der Medizin, vor allem durch die Röntgendiagnostik verursacht und sei in den letzten Jahren ansgestiegen. Die mittlere effektive Dosis betrage 1,7 mSv pro Jahr für die Röntgendiagnostik und 0,1 mSv für die Nuklearmedizin.

Die Zahl der Personen, die mit Dosimetern beruflich strahlenschutzüberwacht würden, habe sich um 10.000 auf 337.000 erhöht, heißt es in dem Bericht weiter. Vom fliegenden Personal seien 36.200 Personen und damit etwa 800 weniger als im Vorjahr überwacht worden. Die mittlere Jahresdosis des fliegenden Personals sei von 2,3 auf 2,4 mSV gestiegen. Der Anstieg sei auf die gestiegene Höhenstrahlung zurückzuführen, die mit der sich zyklisch verändernden Sonnenaktivität variere.

Die durch den Unfall im Atomkraftwerk Tschernobyl entstandene mittlere Strahlenexpedition sei gesunken, heißt es in dem Bericht weiter. Habe sie 1986 noch bei 0,11 mSv gelegen, so wird der Wert für 2009 mit weniger als 0,012 mSv angegeben. Es fänden sich jedoch in Lebensmitteln wie Pilzen und Wildbret aus einigen Waldgebieten immer noch stark erhöhte Cäsium-137-Werte. (Deutsche Bundesregierung: ra)


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Kernkraftwerk kein Notstromaggregat

    Unter den deutschen Atomkraftbetreibern herrschten offenbar unterschiedliche Auffassungen über die Möglichkeiten des Weiterbetriebs der letzten drei deutschen Atomkraftwerke, die aufgrund der Gesetzeslage Ende 2022 abgeschaltet werden sollten, wegen der durch den Ukraine-Krieg erwarteten Energieprobleme aber dann doch bis zum 15. April 2023 in Betrieb blieben. Während PreussenElektra bereit war, sein Kraftwerk Isar 2 auch über den mehrmonatigen Streckbetrieb hinaus weiter zu betreiben, war der RWE-Konzern weniger geneigt, sein Kraftwerk Emsland noch länger zu betreiben.

  • Unterrichtung zu Online-Verfahren an Gerichten

    Über die Stellungnahme des Bundesrates und die Gegenäußerung der Bundesregierung zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Entwicklung und Erprobung eines Online-Verfahrens in der Zivilgerichtsbarkeit (20/13082) informiert die Bundesregierung in einer Unterrichtung (20/13635). Das Gesetz sieht vor, dass an ausgewählten Amtsgerichten künftig bestimmte zivilgerichtliche Verfahren auch als Online-Verfahren geführt werden können.

  • Mutmaßlich gefälschte UER-Zertifikate

    Ein Drittel der unter Betrugsverdacht stehenden Upstream-Emissionsreduktions-Projekte (UER-Projekte) in China hat das Umweltbundesamt (UBA) inzwischen bereits rückabgewickelt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (20/13705) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (20/13509) hervor.

  • Lobbygesellschaft für Digitale Transformation

    Die Bundesregierung gestaltet nach eigener Darstellung die digitale Transformation im Sinne der Bürger durch digitalpolitische Initiativen aktiv mit. Dazu würden bestehende Verfahren kontinuierlich modernisiert und implementiert im Hinblick auf aktuelle technische Entwicklungen, heißt es in der Antwort (20/13814) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/13448) der AfD-Fraktion.

  • AfD fordert Stopp der Wärmewende

    Die AfD-Fraktion will durch einen Stopp der Wärmewende Wohnen wieder bezahlbar machen. In einem Antrag (20/13764) wird insbesondere eine Absenkung der Energiestandards bei Neubauten verlangt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen