Datenschutzgerechtes Smart Metering


Datenschutz bei der Digitalisierung der Energiewende
Beschleunigter Rollout von intelligenten Zählern (Smart-Meter)



Die AfD-Fraktion interessiert sich für das Thema Datenschutz im Zusammenhang mit dem Entwurf des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (20/5549). In einer Kleinen Anfrage (20/5954) zum beschleunigten Rollout von intelligenten Zählern (Smart-Metern) fragen die Abgeordneten unter anderem , ob der Bundesregierung Informationen darüber vorlägen, welche Infrastruktur, welche Strom- oder Datenleitungen, Kommunikationsnetze oder Server für die Datenübertragung vom Smart-Meter-Gateway (SMGW) zum externen Marktteilnehmer beziehungsweise SMGW-Administrator notwendig seien , ob von der Bundesregierung der dauerhafte Schutz der Verbraucherdaten garantiert werde oder ob es Planungen gebe, die Daten (auch in anonymisierter Form) Dritten zur Nutzung zu überlassen.

Von Interesse für die Abgeordneten sind auch etwaige Planungen der Bundesregierung zusätzlich zum Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie weitere Vorgaben zur Sicherstellung, dass nur zur Verbrauchsmessung und -abrechnung notwendige Daten übermittelt werden und zusätzliche Datenerfassungen der ausdrücklichen Zustimmung des Letztverbrauchers bedürfen.

Außerdem geht es um Sicherheitsfragen: So soll die Bundesregierung mitteilen, wie sichergestellt werde, dass übermittelte Daten gemäß Artikel 17 DSGVO gelöscht werden. Außerdem wird gefragt, wie groß die Gefährdung der Infrastruktur durch Hackerangriffe sei - und ob die äußere Abschaltung von flexiblen Stromerzeugungs- und Verbrauchseinrichtungen etwa durch den Stromversorger, aber auch durch Sicherheitsbehörden des Bundes geregelt sei.

Vorbemerkung der Fragesteller
Die Bundesregierung will durch einen beschleunigten Rollout von Smart-Metern die Energiewende vorantreiben. Der Bundesminister für Wirtschaft und Klima sieht in dem Entwurf des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende einen wichtigen Schritt auf dem Weg hin zu einem digitalisierten Energiesystem. Für den forcierten steigenden Anteil von erneuerbaren Energien bedarf es detaillierterer Verbrauchsdatenerfassung und -überwachung als bisher, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK). Dies soll die Netzplanung erleichtern, eine Netzoptimierung ermöglichen, die Vorhersage von Lastspitzen verbessern. Außerdem soll die Netzstabilität auch beim Einsatz von volatilen erneuerbaren Energien gesichert bleiben.

Gleichzeitig möchte die Bundesregierung den Energieverbrauch durch die Einführung von variablen Stromtarifen lenken. Sie folgt damit der Richtlinie 2006/32/EG des Europäischen Parlaments und des Rates aus dem Jahr 2006, die diesbezüglich fordert "[...] die Endenergieeffizienz zu steigern, die Energienachfrage zu steuern..." Die Datensicherheit für Letztverbraucher ist ein wichtiges Thema bei der Nutzung von Smart-Metern. Hierfür bietet die "Orientierungshilfe datenschutzgerechtes Smart Metering" der Konferenz der Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder und Düsseldorfer Kreis eine erste Anleitung für eine erforderliche Rechtsverordnung.
(Deutscher Bundestag: ra)

eingetragen: 16.03.23
Newsletterlauf: 23.06.23


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat

  • Risikostrukturausgleich der Krankenkassen

    Verschiedene gesetzliche Initiativen der vergangenen Jahre zielen nach Angaben der Bundesregierung darauf ab, unzulässige Einflussnahmen auf die Datengrundlagen des Risikostrukturausgleichs (RSA) der Krankenkassen zu verhindern und die Manipulationsresistenz des RSA zu stärken. Zuletzt sei mit dem "Fairer-Kassenwettbewerb-Gesetz" (GKV-FKG) 2020 die sogenannte Manipulationsbremse eingeführt worden, heißt es in der Antwort (20/14678) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/14442) der Unionsfraktion.

  • Souveräne Dateninfrastruktur

    Die Bundesregierung strebt eine effiziente, wirtschafts- und innovationsfreundliche Umsetzungsstruktur der europäischen KI-Verordnung an, die knappe Ressourcen klug einsetzt. Das antwortet die Bundesregierung (20/14421) der AfD-Fraktion auf eine Kleine Anfrage (20/14109).

  • FDP legt Gesetzentwurf für flexibleres Stromsystem

    Die FDP-Fraktion hat den Entwurf eines Gesetzes (20/14705) zur "Integration von Photovoltaik- und anderen Erneuerbare-Energien-Anlagen in den Strommarkt und zur Vermeidung solarstrombedingter Netznotfall-Maßnahmen" vorgelegt. Er soll einerseits der Umsetzung der "Wachstumsinitiative der damaligen Bundesregierung vom Juli 2024 dienen.

  • Fairer Wettbewerb im digitalen Sektor

    Bis zum 5. Dezember 2024 haben die Koordinierungsstelle für digitale Dienste in der Bundesnetzagentur (BNetzA) 747 Eingänge von Beschwerden erreicht. Bereinigt um Irrläufer und Spam seien 703 konkrete Beschwerden zu möglichen Verstößen gegen den Digital Services Act (DSA) eingelegt worden.

  • Provisionsverbot noch nicht absehbar

    Ob beziehungsweise inwieweit im Zuge der nationalen Umsetzung der EU-Kleinanlegerstrategie national Maßnahmen ergriffen werden könnten, um Provisionen für den Abschluss von Versicherungsverträgen zu verbieten oder zu deckeln, ist noch nicht absehbar. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/14411) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (20/14172) weiter mitteilt, haben die Trilogverhandlungen auf europäischer Ebene noch nicht begonnen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen