Prüfung von disruptiven Geschäftsmodellen


Interne Revision, Stakeholder und disruptive Veränderungen
Die Revision vor neuen Chancen und großen Herausforderungen



Univ.-Prof. Dr. Marc Eulerich

Disruptive Strategien und Geschäftsmodelle gehören heute zum State of the Art der Unternehmensführung und stehen als Sinnbild für Innovationskraft und überdurchschnittlichen Erfolg. Diese disruptiven Ansätze bedeuten allerdings auch, dass Vorstände und Aufsichtsräte andere Informationen zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen und dass die Revision neue (disruptive) Prüfobjekte abdecken muss. Zudem ist zu hinterfragen, inwieweit die Revision selber in der Lage ist, sich gegen disruptive Einflüsse abzusichern beziehungsweise diese sogar zu nutzen. Der vorliegende Artikel ist als Diskussionsbeitrag zu verstehen und soll den Leser nicht nur an das Thema der disruptiven Strategien heranführen, sondern insbesondere einen Transfer auf die eigene Organisation hinsichtlich möglicher Anknüpfungspunkte ermöglichen.

Disruptive Strategien und Geschäftsmodelle revolutionieren die Geschäftswelt und machen etablierte Produkte und ganze Branchen obsolet. To disrupt, im Sinne von unterbrechen oder zerbrechen, soll dabei veranschaulichen, mit welcher Geschwindigkeit und Stärke traditionelle Ansätze der Unternehmensführung unzeitgemäß werden und den Herausforderungen der dynamischen, technologieorientierten Unternehmenswelt hinterherlaufen. So können Unternehmen zuvor über Jahrzehnte erfolgreich sein und den Markt dominieren und innerhalb von kurzer Zeit durch die enorme Kraft der disruptiven Veränderungen Marktanteile, finanziellen Erfolg und Daseinsberechtigung verlieren.

Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 4, 2017, Seite 208 bis 216) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.

In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


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Im Überblick

Zeitschrift Interne Revision (ZIR)

  • DORA: Risikobewusstsein schärfen

    Aufgrund der Wesentlichkeit gehört das IT-Risiko, welches zu den operationellen Risiken gezählt wird, aktuell zu den bedeutsamsten bankaufsichtlichen Risiken. Allein in 2023 ist der deutschen Wirtschaft 206 Milliarden Euro Schaden durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten sowie digitale und analoge Industriespionage/Sabotage entstanden. Dies sind die bekannten und gemeldeten Fälle, Experten rechnen inoffiziell mit wesentlich höheren Schäden, da nicht alle Schäden gemeldet werden.

  • Interne Revision einer ESG-Strategie

    Nobelpreisträger Milton Friedman stellte fest, dass die Hauptverantwortung eines Unternehmens darin besteht, Profi t zu generieren. Mit dem Aufkommen des Klimawandels, gesellschaftlichen Störungen und den potenziellen Gefahren bestimmter Produkte hat sich die Rolle der Unternehmen jedoch von rein profitorientierten Entitäten zu sozialen Akteuren entwickelt.

  • Buchbesprechung: IT-Governance

    In den letzten Jahren hat sich der Einsatz von IT verstärkt, und es gibt wohl kaum noch Prozesse in Unternehmen, die sich keiner IT bedienen. Mit der zunehmenden Verbreitung von ChatGPT und künstlicher Intelligenz nimmt der Ausbreitungsgrad eher noch zu. Auch Industrie 4.0 ist in aller Munde, und diese zunehmende Digitalisierung führt zu neuen Anforderungen in Bezug auf das Management der IT.

  • Grundlagen zur Ausbildung in der Internen Revision

    Das Bildungswesen gilt als wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Humankapital und die Ausbildung von Fachkräften. Durch Bildungssysteme werden grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten zum kritischen Denken und technische Fertigkeiten vermittelt, die für die Arbeit in der modernen Berufswelt unerlässlich sind. Investitionen in Bildung, sei es durch akademische Einrichtungen oder Berufsausbildungsprogramme, vermitteln das notwendige Fachwissen, um komplexe Herausforderungen zu bewältigen.

  • Überarbeitung der IFRS Vorschriften erst am Anfang

    Das Thema Goodwill ist für viele Unternehmen von zentraler Bedeutung. Der Geschäfts- oder Firmenwert entsteht dadurch, dass der Käufer bereit ist, einen höheren Kaufpreis für das Unternehmen zu bezahlen als den Zeitwert des Eigenkapitals. Dies liegt beispielsweise an der guten Marktposition, einer großen Anzahl von Stammkunden oder Vorteilen durch Synergieeffekte, die durch den Unternehmenskauf entstehen. Darüber hinaus können ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell oder sehr gute Zukunftsaussichten des Unternehmens den Kaufpreis in die Höhe treiben.

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