Ethisch-ökologische Geldanlagen brauchen Regeln


Regeln für eine gute Orientierung und einen effektiven Anlegerschutz
Anlegerschutz auch für nachhaltige Geldanlagen - Vorsicht bei Ausnahmen im Kleinanlegerschutzgesetz

(13.03.15) - Das Verbraucherinteresse an ethischen und ökologischen Geldanlagen steigt. Das Angebot ist vielfältig und die Versprechungen der Anbieter verheißungsvoll. Doch wie können sich Verbraucher auf dem unübersichtlichen Markt orientieren? Welche Rahmenbedingungen sind notwendig? Die Tagung "Geld rettet die Welt?" der Verbraucherzentrale Bremen und des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) gab Antworten und Anregungen.

Ethisch-ökologische Geldanlagen können einen Beitrag für eine nachhaltigere Gesellschaft leisten. Bislang ist der Markt jedoch unübersichtlich. Begriffe wie ethisch, ökologisch oder nachhaltig sind bei Geldanlagen nicht geschützt. Die Auslegung bleibt den Anbietern überlassen. Verbraucher können kaum beurteilen, ob Produktnamen und Werbeaussagen das halten, was sie versprechen. Es gibt zahlreiche schwarze Schafe, die Greenwashing, also Grünfärberei, betreiben. Vom "grünen" Schein sollten sich Verbraucher nicht blenden lassen und keine finanziellen Risiken eingehen, die sie nicht tragen können.

Der vzbv und die Verbraucherzentralen fordern daher Regeln für eine gute Orientierung und einen effektiven Anlegerschutz. "Der Gesetzgeber muss verbindliche Mindeststandards für ethisch-ökologische Geldanlagen festlegen. Nur wer diese erfüllt, sollte Finanzprodukte entsprechend bewerben dürfen", forderte Ulrike Brendel von der Verbraucherzentrale Bremen. Eine verlässliche Orientierungshilfe für Anleger sei längst überfällig, damit bei ethisch-ökologischen Geldanlagen die Spreu vom Weizen getrennt werden kann, so Brendel.
Vorsicht bei Ausnahmen im Kleinanlegerschutzgesetz

Im Rahmen der Tagung "Geld rettet die Welt?" wurde mit Vertretern von Verbänden und Politik auch das von der Bundesregierung vorgelegte Kleinanlegerschutzgesetz diskutiert. Der Entwurf sieht zum Beispiel für sozial ausgerichtete Unternehmungen eine Reihe von Ausnahmen für die Regulierung von Vermögensanlagen vor. Ihnen soll ein erleichterter Zugang zu Kleinanlegergeldern gewährt werden.

Der vzbv sieht den Bedarf für solche Erleichterungen, mahnt aber an, nur moderate Ausnahmen zu definieren, etwa bei der Prospektpflicht. "Ausnahmen von Informationspflichten lassen sich nur rechtfertigen, wenn das einzelwirtschaftliche Verlustpotential auch von Verbrauchern, die ihr Geld nachhaltig anlegen wollen, begrenzt ist", so Dorothea Mohn, Teamleiterin Finanzen beim vzbv. "Zielt ein Emittent auf die Einwerbung größerer Beträge ab, so ist die Prospekterstellung und damit die Information der Anleger umso wichtiger und auch vertretbar." (Verbraucherzentrale Bundesverband: ra)

vzbv: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Einhaltung von Compliance-Anforderungen

    Finanzunternehmen stehen vor neuen Herausforderungen: Strenge Regulatorik wie die EU-Verordnung DORA (Digital Operational Resilience Act) setzt hohe Standards, um die IT-Sicherheit zu stärken. Doch wie lassen sich diese Anforderungen effizient umsetzen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit steigern? Das EU-Forschungsprojekt "EMERALD" liefert Antworten.

  • KI-basierte Data- und Analytics-Dienste

    Creditreform vertieft ihre strategische Partnerschaft mit Experian. Das globale Data-, Analytics- und Technologieunternehmen übernimmt im Zuge einer Kooperationsvereinbarung mit Creditreform deren Unternehmenstochter Boniversum, die insbesondere im deutschlandweiten Konsumentengeschäft etabliert ist. Die Vereinbarung umfasst außerdem eine Technologie- und Datenallianz sowie eine Vertriebspartnerschaft.

  • Wie Unternehmen Revenera nutzen können

    Revenera, Anbieterin von Plattformen zur Software-Monetarisierung, Open-Source-Compliance und Installation, hat die Ergebnisse der Studie "The Total Economic Impact (TEI) for Revenera" bekannt gegeben. Die Studie wurde von Forrester Consulting durchgeführt und zeigt, wie Kunden von Revenera von neuen Software-Monetarisierungsmodellen, effektivem Berechtigungsmanagement, verbesserter Compliance und einer beschleunigten Markteinführung profitieren.

  • Compliance-Vorgaben erfüllen

    Scrive, Anbieterin von Lösungen für elektronische Signaturen und eIDs, erweitert ihre Präsenz und ihr Angebot für Kunden im deutschen Markt. Das Unternehmen hat Anfang 2025 ein Büro in Berlin in der Nähe des Ostbahnhofs eröffnet, um die Expansion in einen der für Scrive wichtigsten Wachstumsmärkte voranzutreiben. Außerdem bietet Scrive ein ausschließlich in Europa gehostetes Service-Portfolio, das insbesondere für Kunden mit hohen regulatorischen und Compliance-Anforderungen geeignet ist.

  • Weltweit wird e-Invoicing zunehmend eingesetzt

    Vertex gab die Erweiterung ihres Chief Strategy Office (CSO) bekannt: Christopher Hall und Kathya Capote Peimbert haben umfangreiche Erfahrung in den Bereichen e-Invoicing, globale Steuer-Compliance und ERP-Integration. Mit der Erweiterung des CSO untermauern sie das kontinuierliche Engagement von Vertex für Innovation und Exzellenz, um Unternehmen bei der Bewältigung der immer komplexer werdenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu unterstützen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen