2,5 Millionen "Girokonten für jedermann"


Empfehlung der Deutschen Kreditwirtschaft stelle Teilnahme am bargeldlosen Zahlungsverkehr sicher
Deutsche Kreditwirtschaft sieht keinen Handlungsbedarf für den Gesetzgeber zur Regulierung des Vertragsrechts zum Kontozugang


(17.10.11) - In Deutschland stellt die Empfehlung der Deutschen Kreditwirtschaft zum "Girokonto für jedermann" sicher, dass einem Verbraucher im Bedarfsfall ein Konto zu Verfügung gestellt wird. Damit hat jeder mindestens die Möglichkeit, Gutschriften entgegenzunehmen, Barein- und -auszahlungen vorzunehmen sowie am Überweisungsverkehr teilzunehmen. Ende Dezember 2010 führten deutsche Banken und Sparkassen 2,5 Millionen "Girokonten für jedermann". Seit der letzten Erhebung 2007 kamen also noch einmal 400.000 neue Konten hinzu. Dies meldet der Bankenverband.

Damit sei Deutschland – gerade auch im europäischen Vergleich – in diesem Bereich sehr gut aufgestellt. Selbst in EU-Mitgliedstaaten mit einer gesetzlichen Regelung des Zugangs zu einem Girokonto wie in Frankreich oder Schweden bleibe es bei einer sehr geringen Zahl von Bürgern ohne Konto. Das hätten jüngste Erhebungen der Europäischen Kommission gezeigt. Zudem die Kommission betont, dass die Kontolosigkeit oftmals auf fehlendem Finanzwissen und Desinteresse beruhe. Dies umso mehr, als den Betroffenen die Vorteile von Bankdienstleistungen oftmals nicht klar seien. Hier würden zusätzliche Vorgaben oder Regelungen für die Kreditwirtschaft nicht weiterhelfen. Vielmehr müsse bei den Betroffenen angesetzt werden.

Vor diesem Hintergrund sieht die Deutsche Kreditwirtschaft keinen Bedarf für eine Modifizierung ihrer Empfehlung zum "Girokonto für jedermann" oder gar Handlungsbedarf für den Gesetzgeber zur Regulierung des Vertragsrechts zum Kontozugang.

Sollten im Einzelfall Probleme bei der Kontoeröffnung auftreten, kann der Verbraucher durch Einschaltung einer Schlichtungsstelle der deutschen Kreditwirtschaft die Angelegenheit schnell – d. h. innerhalb eines Monats – und kostenlos überprüfen lassen. Beschwerden von Verbrauchern hierzu sind jedoch unverändert selten. (Bankenverband: ra)

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