Bankenverband beschließt Neuausrichtung


Notwendige Veränderungen: Das politische Lobbying, das derzeit aus zwei verschiedenen Geschäftsbereichen gesteuert wird, wird in dem Aufgabenfeld Political Affairs gebündelt
In aktuellen Fragestellungen, wie etwa zu Auswirkungen von Regulierungsvorschlägen, erwarten die Institute noch mehr Unterstützung


(04.04.11) - Wie muss effektive Verbandsarbeit nach der Finanzkrise aussehen und wie kann der Bankenverband in Berlin, Brüssel, London oder Frankfurt noch schlagkräftiger werden? Antworten auf diese Fragen hat das Führungsgremium um Bankenverbands-Präsident Andreas Schmitz und Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, in den vergangenen drei Monaten in dem Projekt "Neuausrichtung des Bankenverbandes" entwickelt. Der Vorstand des Bankenverbandes hat der Neuausrichtung bei seiner turnusmäßigen Sitzung in Berlin unisono zugestimmt.

Andreas Schmitz hatte den Evaluierungsprozess im vergangenen Herbst angestoßen, weil sich gerade während der Finanzkrise gezeigt hatte, dass sich die Rahmenbedingungen für einen Verband im Finanzsektor entscheidend verändert haben. "Entscheidungen in der Politik werden in Krisenzeiten im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht getroffen", sagt Schmitz, "auf diese neuen Abläufe und kurzen Entscheidungsprozesse, bei denen unser fachliches Know-how gefragt ist, müssen wir uns noch viel mehr einstellen. Mit der Neuausrichtung haben wir den Grundstein für eine erfolgreiche Verbandsarbeit in den kommenden Jahren gelegt. Nun müssen die Konzepte mit Leben erfüllt werden", so Schmitz.

"Wir werden an vielen kleinen Stellschrauben drehen, damit die Räder besser ineinander greifen. Vieles an Veränderungen spielt sich nicht auf dem Organigramm, dafür aber in den Köpfen ab", ist der Präsident überzeugt.

Bei Gesprächen mit den Vorständen des Bankenverbandes und externen Ansprechpartnern wurden die fachliche Kompetenz, die Vernetzung und die Pressearbeit des Verbandes sehr positiv bewertet. Allerdings wurden auch gerade zu Beginn der Finanzkrise klare Positionen des Verbandes vermisst. Der Verband müsse schneller werden, Entscheidungsprozesse effizienter und transparenter machen und dazu wieder dichter an die Mitglieder heranrücken. Zudem wird künftig verstärkt themenübergreifend in Projekten gearbeitet als in festen Gremien.

In aktuellen Fragestellungen, wie etwa zu Auswirkungen von Regulierungsvorschlägen, erwarten die Institute noch mehr Unterstützung.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, reagiert der Bankenverband mit organisatorischen Anpassungen:

>> Das politische Lobbying, das derzeit aus zwei verschiedenen Geschäftsbereichen gesteuert wird, wird in dem Aufgabenfeld Political Affairs gebündelt.

>> Das Arbeitsfeld Volkswirtschaft/Internationale Beziehungen ist künftig kein eigener Geschäftsbereich mehr, die Aufgaben werden fokussiert.

>> Alle Maßnahmen rund um Unternehmensfinanzierung einschließlich Corporate Finance/Investment Banking werden gebündelt.

>> Alle Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit, einschließlich des gesellschaftspolitischen Engagements, werden zusammengefasst. Der bisherige Geschäftsbereich Wirtschaft und Gesellschaft wird dazu in den Geschäftsbereich Presse und Kommunikation integriert.

>> Themenentwicklung und -controlling erfolgen in Zukunft über einen Stab, der der Hauptgeschäftsführung zugeordnet ist.

>> Die zentralen Serviceeinheiten Personal, Verwaltung und IT werden in Zentrale Dienste zusammengefasst.

Die Geschäftsbereiche werden den drei Mitgliedern der Hauptgeschäftsführung kompetenz- und aufgabenorientiert neu zugeordnet:

>> Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer sind unmittelbar der Geschäftsbereich Presse und Kommunikation (Iris Bethge) und der Stab der Hauptgeschäftsführung (Markus Becker-Melching) zugeordnet.

>> Hans-Joachim Massenberg leitet künftig als Mitglied der Hauptgeschäftsführung die Zentralen Dienste, Einlagensicherung, Volkswirtschaft/Internationale Beziehungen sowie die Geschäftsbereiche Bankenaufsicht/Bilanzierung (Dirk Jäger) sowie Retail Banking/Banktechnologie (Ibrahim Karasu).

>> Andreas Krautscheid ist als Mitglied der Hauptgeschäftsführung verantwortlich für die Geschäftsbereiche Recht (Thorsten Höche), Finanzmärkte/Verbraucherschutz (Herbert Jütten), Steuern (Heinz-Udo Schaap) sowie Unternehmensfinanzierung/Political Affairs (Markus Becker-Melching).
(Bundesverband deutscher Banken: ra)

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