Fokus auf Schaffung nachhaltiger Compliance


Studie: 80 Prozent der Unternehmen fallen bei einer Zwischenbewertung ihrer PCI-Compliance durch
Aus dem "2015 PCI Compliance Report" von Verizon geht hervor, dass Firmen und Behörden sich kontinuierlich um ihre Compliance kümmern sollten; mangelnde Compliance steht in direkter Verbindung mit Datenverletzungen

(13.04.15) - Fast 80 Prozent der Unternehmen fallen durch die Interimsbewertung ihrer PCI-Compliance und sind damit anfällig für Cyberangriffe, führt der von Verizon veröffentlichte PCI Compliance Report 2015 an. Mittlerweile werden über zwei Drittel der Einkäufe per Zahlungskarte beglichen. Der Umsatz mit Kreditkarten wird 2015 schätzungsweise 20 Billionen US-Dollar überschreiten. Sicherheit ist für Organisationen, die Transaktionen mit Kreditkarten vornehmen, daher so wichtig wie nie zuvor. In der vierten Ausgabe untersucht der jährlich erscheinende Bericht von Verizon die Situation bei der Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) Compliance und den Zusammenhang mit Datenverletzungen unter anderem bei Finanzdienstleistern, im Einzelhandel sowie in der Hotel- und Gaststättenbranche rund um den Globus.

Die Cyber Security-Forschung von Verizon hat seit 2009 immer wieder festgestellt, dass Organisationen, bei denen eine Datensicherheitsverletzung vorlag, bei einer Reihe von PCI-DSS-Kontrollen weniger Übereinstimmungen erfüllten, als normal vorgesehen. Durch die Reduzierung der Wahrscheinlichkeit eines Datendiebstahls, können Unternehmen ihre Marke besser managen, das Vertrauen der Verbraucher absichern und mögliche hohe Gebühren vermeiden. Tatsächlich neigen 69 Prozent aller Verbraucher dazu, mit Unternehmen bei denen eine Verletzung der Datensicherheit vorliegt, weniger häufig Handel zu treiben.

"Die heutige Cyber Security-Landschaft verändert sich ständig", sagte Rudolf Simonetti, Managing Director, Professional Services bei Verizon Enterprise Solutions. "Ab einem bestimmten Punkt reicht die Compliance nicht mehr aus, Daten zu schützen. Der Schlüssel ist, den Fokus auf die Schaffung nachhaltiger Compliance zu richten. Es muss ein Teil der täglich laufenden Aktivitäten innerhalb einer größeren Sicherheitsstrategie eines Unternehmens sein."

Überblick der wichtigsten PCI Ergebnisse in 2015
Die diesjährigen Ergebnisse zeigen, dass lediglich 29 Prozent der Unternehmen knapp ein Jahr nach ihrer letzten Prüfung noch hundertprozentig mit dem PCI DSS übereinstimmen. Wenngleich sich jährliche Compliance sowie eine laufende Pflege der Kontrollvorgaben auf niedrigem Niveau bewegen, liefert der diesjährige Bericht auch gute Nachrichten.
Ihre Interim Compliance-Prüfung bestanden 2014 fast doppelt so viele Unternehmen wie 2013.
Simonetti erläutert: " Die drei Schlüsselbereiche, bei denen Organisationen durchfallen, sind regelmäßiges Testen der Sicherheitssysteme sowie Wartung und Pflege von Sicherheitssystemen und Schutz von gespeicherten Daten. Die Untersuchungen von Verizon zeigen eindeutig, dass bei allen untersuchten Datenverletzungen nicht ein einziges Unternehmen zum Zeitpunkt des Vorfalls vollständig die PCI-DSS-Regeln erfüllte."

Weitere wichtige Ergebnisse des Berichts sind:

>> Zwischen 2013 und 2014 nahm die Compliance bei elf der zwölf PCI-DSS-Kontrollen zu. In anderen Worten: 60 Prozent der 2014 bewerteten Unternehmen waren konform mit den gestellten Anforderungen
>> Der durchschnittliche Zuwachs bei Compliance lag war bei 18 Prozentpunkte.
>> Der größte Sprung bei Compliance war beim Authentifizierungszugang (Anforderung 8) zu verzeichnen.
>> Testen der Sicherheitssysteme (Anforderung 11) war der einzige Bereich, in dem die Compliance zurückging - von 40 auf 33 Prozent.

Der diesjährige Bericht lässt nach Angaben von Simonetti einen weiteren, besorgniserregenden Trend erkennen: Der Umfang und das Ausmaß der Datenverletzungen der vergangenen zwölf Monate ist der Beweis, dass aktuelle Sicherheits-Techniken die Angreifer nicht stoppen und in vielen Fällen nicht einmal behindern. PCI-DSS-Compliance muss als Bestandteil einer umfassenden Informationssicherheits- und Risikomanagement-Strategie gesehen werden. Eine PCI-DSS-Prüfung kann eklatante Sicherheitslücken aufdecken, die es zu schließen gilt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Daten dann automatisch Cyberangriff sicher sind.

2015 PCI Compliance Report von Verizon Enterprise Solutions
Der diesjährige Bericht bezieht sich auf Daten aus über drei Jahren. Er enthält die Ergebnisse von PCI-Überprüfungen, durchgeführt von einem Verizon Team aus PCI Qualified Security Assessors bei Fortune-500-Unternehmen sowie bei großen multinationalen Konzernen in mehr als 30 Ländern.

Im Report bietet Verizon eine eingehende Analyse der 12 PCI-Anforderungen an, unter anderem mit einem Blick auf Compliance gemäß Standard 3.0 sowie Standard 3.1, die schon bald erscheinen wird. Der Report 2015 enthält weiter Einzelheiten, wie und in welchen Bereichen Unternehmen aus der einmal erreichten Compliance wieder herausfallen sowie einen Abschnitt zum Thema "Compliance leicht gemacht" mit umsetzbaren Empfehlungen für Unternehmen, die PCI-compliant bleiben wollen.

Ähnlich wie die Verizon Berichtsreihe "Data Breach Investigations Report (DBIR)" basiert der PCI Report auf der Arbeit an realen Fällen. Es ist der bislang einzige Bericht dieser Art innerhalb der Branche. Der vorliegende Bericht analysiert PCI Data Security Assessment-Daten mit Schwerpunkt Finanzdienstleistungen (30 Prozent), Einzelhandel (26 Prozent) sowie Hotels und Gaststätten (15 Prozent) auf dem amerikanischen Kontinent (55 Prozent), in Europa (23 Prozent) und der Asien-Pazifikregion (22 Prozent).
(Verizon Communications: ra)

Verizon Communications: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Gefahren von strategischer Korruption

    Transparency International hat den Korruptionswahrnehmungsindex 2024 (Corruption Perceptions Index, CPI) veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Index ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er umfasst 180 Staaten und Gebiete und bewertet den Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption. Der Meta-Index beruht auf der Einschätzung von Experten sowie Führungskräften.

  • Budgets für Datenschutz 2025 werden sinken

    Mehr als zwei von fünf (45 Prozent) Datenschutzbeauftragten in Europa glauben, dass das Datenschutzbudget ihrer Organisation unterfinanziert ist. Dies bedeutet einen Anstieg von 41 Prozent im Jahr 2024. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) erwartet zudem, dass die Budgets im Jahr 2025 weiter sinken werden. Das geht aus einer neuen Studie von ISACA hervor, dem weltweit führenden Berufsverband, der Einzelpersonen und Organisationen bei ihrem Streben nach Digital Trust unterstützt.

  • Compliance-Regulierungsdruck nimmt weltweit zu

    Sphera hat ihren Supply Chain Risk Report 2025 veröffentlicht. Dieser Bericht umfasst eine eingehende Analyse der dringendsten Risiken und aufkommenden Chancen, die die globalen Lieferketten verändern. Er bietet Führungskräften aus den Bereichen Beschaffung, Lieferkette und Nachhaltigkeit handlungsrelevante Einblicke, um die komplexen Herausforderungen zu meistern, mit denen sich Unternehmen angesichts neuer gesetzlicher Bestimmungen, wirtschaftlicher Unbeständigkeit und erhöhter ökologischer und sozialer Verantwortung auseinandersetzen müssen.

  • Digitale Steuer-Transformation

    Eine von Vertex veröffentlichte Studie zeigt, dass Fachkräftemangel und Qualifikationsdefizite in Steuerteams Unternehmen auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen digitalen Steuer-Transformation behindern können. Die Studie "Global Tax Transformation" befragte 610 Fachleute in Europa und den USA, um die aktuelle Situation in den Unternehmen und die Einstellung der Fachleute zur Transformation in ihrer Organisation zu verstehen.

  • NIS2-Richtlinie & wie es um die Vorbereitung steht

    Eine aktuelle Veeam-Studie zur NIS2-Richtlinie zeichnet ein ernüchterndes Bild der IT-Sicherheitslage in deutschen Unternehmen. Während sich 70 Prozent der befragten Firmen gut auf die neue EU-Richtlinie vorbereitet fühlen, sind nur 37 Prozent von ihnen nach eigener Angabe tatsächlich konform zur NIS2. Diese eklatante Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und Realität ist bezeichnend für den oftmals leider noch zu laxen Umgang vieler Organisationen mit Cyber-Sicherheit und vor allem im KRITIS-Bereich bedenklich.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen