Jeder dritte HRler mit Brexit überfordert


Studie: 63 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Vorbereitung auf den Brexit mit Schwierigkeiten verbunden sein wird
60 Prozent der Unternehmen werden externe Beratung in Anspruch nehmen - 26 Prozent der Unternehmen in Europa wissen nicht, wie viele Mitarbeiter sie in Großbritannien beschäftigen



Fast jeder dritte europäische Personal- und Lohnbuchhalter ist nicht in der Lage, mit dem Brexit umzugehen. Das ergibt eine Umfrage der SD Worx, einem führenden Anbieter von globalen Dienstleistungen für Payroll und HR, unter 1.000 HR-, Payroll- und Rechtsexperten in Unternehmen in Großbritannien und Europa. Demnach erwarten 63 Prozent der Befragten Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Brexit, von denen 18 Prozent sogar davon ausgehen, dass es sehr große Schwierigkeiten geben wird.

Des Weiteren sind sich 32 Prozent nicht sicher, ob sie über die Fähigkeiten in der Personal- und Gehaltsabrechnung verfügen, um sich an die bevorstehenden Veränderungen anzupassen, die der Brexit mit sich bringen wird. Um dieses Defizit zu beheben, werden beinahe zwei Drittel der Unternehmen (64 Prozent) externe Personen einstellen oder Mitarbeiter intern schulen. Die Umfrage ergab zudem, dass 60 Prozent der Unternehmen in Steuer- und Rechtsfragen nicht über das Wissen verfügen, das für die geschäftlichen Veränderungen infolge des Brexit erforderlich ist. Diese Unternehmen werden sich an Dritte wenden. 36 Prozent haben indes keinen Lösungsansatz, um die Fähigkeitslücken zu schließen.

Die Umfrage macht darüber hinaus deutlich, dass einige Unternehmen sich nicht darüber im Klaren sind, welche Auswirkungen der Brexit auf ihre Mitarbeiter haben wird. Beispielsweise wissen 28 Prozent der Befragten nicht einmal, wie viele Mitarbeiter sie in der EU beschäftigen, 26 Prozent der Unternehmen in Europa wiederum wissen nicht, wie viele Mitarbeiter sie in Großbritannien anstellen. Fast sieben von zehn (69 Prozent) Befragten geben allerdings an, dass ihre britischen respektive europäischen Einstellungspläne vom Brexit betroffen sein werden. 35 Prozent der Befragten sind sich nicht sicher, wie die Mitarbeiterverträge nach dem Austritt geändert werden müssen, 32 Prozent werden vorsorglich mehr Personal in der EU einstellen. Allgemein sind die größten Herausforderungen das Verständnis für sich ändernde Gesetze (44 Prozent), der Umzug von Mitarbeitern beziehungsweise der Unternehmenszentrale (35 Prozent) und die Suche nach firmeninternem Know-how zur Bewältigung der Veränderungen durch den Brexit (29 Prozent). Darüber hinaus sind 39 Prozent der Befragten der Meinung, dass der Brexit ihren HR- und Payroll-Bereich negativ beeinflussen wird.

Dr. Mark Eger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der SD Worx Deutschland, sagte: "Diese Umfrage hat bestätigt, dass in den Unternehmen in Großbritannien und Europa eine große Unsicherheit herrscht. Viele können die Auswirkungen nicht einschätzen, die der Brexit auf ihren HR- und Payroll-Bereich beziehungsweise auf das Unternehmen als Ganzes haben wird. Von der Verlegung von Büros und Mitarbeitern bis hin zum Outsourcing von Dienstleistungen müssen sich Unternehmen verändern und an die neuen Gesetze und Gesetzgebungen anpassen, die in den kommenden Monaten verabschiedet werden. Um Unternehmen dabei zu unterstützen, herauszufinden, ob sie bereit für die Herausforderungen sind, bieten wir neben fachlicher Hilfe auch einen Brexit-Stresstest an."

Über die Umfrage
Im Auftrag von SD Worx wurde eine unabhängige Umfrage durchgeführt, in der 1.000 HR- und Payroll-Experten in sieben europäischen Ländern, die Entscheidungsbefugnis im Payroll-Bereich besitzen, online befragt wurden. Die Umfrage wurde im November und Dezember 2018 in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Luxemburg und in den Niederlanden durchgeführt. Die Daten wurden nicht gewichtet, d. h. die Ergebnisse wurden nach einzelnen Ländern ausgewiesen.
(SD Worx: ra)

eingetragen: 09.03.19
Newsletterlauf: 01.04.19

SD Worx: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.



Meldungen: Studien

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

  • Rote Linien für die zukünftige Nutzung von KI

    Laut einer aktuellen Studie von NTT Data droht eine Verantwortungslücke die durch KI möglich gewordenen Fortschritte zu untergraben. Mehr als 80 Prozent der Führungskräfte räumen ein, dass Führungsfähigkeiten, Governance und die Bereitschaft der Mitarbeitenden nicht mit den Fortschritten der KI mithalten können. Das gefährdet Investitionen, Sicherheit und das Vertrauen der Öffentlichkeit.

  • Europas Sanktionslandschaft

    Die Durchsetzung der europaweiten Datenschutz-Gesetzgebung hat einen neuen Höchststand erreicht: Erstmals überschreiten die öffentlich bekannten Bußgelder in Europa die Marke von fünf Milliarden Euro. Seit Inkrafttreten der General Data Protection Regulation (GDPR) im Mai 2018 wurden bis März 2025 insgesamt rund 5,65 Milliarden Euro an Strafen verhängt - ein Plus von 1,17 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese Rekordsumme spiegelt wider, wie stark sich die europäische Sanktionspraxis in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

  • Absicherung unternehmerischer Entscheidungen

    Die zunehmende Regulierungsdichte mit immer neuen Vorschriften erschwert Vorständen und Aufsichtsräten die rechtliche Einschätzung unternehmerischer Entscheidungen und bremst unternehmerisches Handeln. Das Deutsche Aktieninstitut und die Anwaltskanzlei Gleiss Lutz haben die Studie "Absicherung unternehmerischer Entscheidungen - Entscheidungsfindung in unsicheren Zeiten" veröffentlicht.

  • Herausforderung: Datenschutz & geteilte Geräte

    Die Digitalisierung schreitet in der Transport- und Logistikbranche stetig voran und macht Prozesse innerhalb der Lieferkette immer transparenter und damit nachvollziehbarer. So kam die jüngste Studie "Digitale Innovationen: Was die Transport- und Logistikbranche jetzt braucht" von SOTI zu dem Ergebnis, dass sich 80 Prozent (weltweit 78 Prozent) der deutschen Arbeitnehmenden im T&L-Bereich durch die technische Nachverfolgbarkeit von Waren, für die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit Verantwortung tragen, sicherer fühlen. Gleichzeitig empfinden jedoch 61 Prozent das Tracking dienstlicher Geräte als Eingriff in ihre Privatsphäre (weltweit 55 Prozent).

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen