Unternehmen kapitulieren im "War for Talent"


Eine strategische Personalplanung und -entwicklung scheint selbst für internationale Unternehmen keine Selbstverständlichkeit
In Folge des Fachkräftemangels greifen inzwischen drei von vier der befragten Personalstrategen auf externes Expertenwissen zur Bewältigung spezieller und zeitkritischer Herausforderungen zurück


(13.08.08) - Für 82 Prozent der Personalleiter weltweit tätiger Unternehmen ist der Kampf um die besten Arbeitskräfte, der sogenannte "War for Talent", eines der Schlüsselprobleme der globalen Wirtschaft in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Allerdings unterschätzen die meisten Unternehmen das tatsächliche Ausmaß der kommenden Personalkrise, so eine aktuelle Befragung des Personaldienstleistungsunternehmens Resources Global Professionals von 51 HR-Managern internationaler Konzerne.

"Eine strategische Personalplanung und -entwicklung scheint selbst für internationale Unternehmen keine Selbstverständlichkeit", fasst Daniela Zimmer, Managing Director bei Resources, die Ergebnisse der Studie zusammen.

Gerade die Personalabteilungen scheinen angesichts des drohenden Mangels an "High Potentials" überfordert. 98 Prozent der Befragten Personalleiter sehen sich zwar als Teil des oberen Managements; 42 Prozent glauben jedoch, dass sie weniger Einfluss auf Unternehmensentscheidungen haben, als die anderen Mitglieder des Managementteams. Dies scheint auch in unterschiedlichen Zielsetzungen begründet.

Während die Unternehmenslenker mit Blick auf weltweiten Wettbewerbsdruck vor allem Produktivitätssteigerungen (66 Prozent) und Kostensenkungen (44 Prozent) vorantreiben, ist dies für nur 20 Prozent der Personalstrategen Toppriorität. Personalbeschaffung und -entwicklung wirken in der Eigenwahrnehmung der Personaler vor allem nach Innen. Ihr Beitrag zum operativen Geschäft bleibt im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Erfolgsmessung zumeist unbeachtet.

In Folge des Fachkräftemangels greifen inzwischen drei von vier der befragten Personalstrategen – in Europa sind es sogar über 90 Prozent – auf externes Expertenwissen zur Bewältigung spezieller und zeitkritischer Herausforderungen zurück. Losgelöst von unternehmenspolitischen Konstellationen treiben sogenannte "Interim Professionals" die Umsetzung der Projekte voran und unterstützen die unternehmenseigenen Teams bei der Bewältigung der Herausforderungen.

"Interim Professionals sagen den Unternehmen nicht nur, was geändert werden muss. Sie unterstützen diese auch dabei, sich von Innen heraus aus eigener Kraft zu verändern", erläutert Zimmer das Prinzip des Interim Managements auf Projektebene. Vor allem bei grenzüberschreitenden Projekten greifen Unternehmen verstärkt auf flexible Spezialisten zurück.
Zwar suchen bereits rund 60 Prozent der befragten Personalleiter auch im Ausland nach neuen Mitarbeitern, die kulturellen und rechtlichen Hürden machen den Personaler jedoch das Leben schwer. Auch, weil die Ausbildung eines interkulturellen Bewusstseins unter den Mitarbeitern nur eine untergeordnete Rolle spielt. Gerade einmal vier Prozent der Personalleiter haben dieses Thema auf ihrer Agenda. (Resources Global Professionals: ra)



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