Fälschungsbekämpfung und Markenschutz


Produktfälschungen und Graumarktaktivitäten bei jüngsten Verkaufsstarts von Smartphones
Studie liefert Erkenntnisse über nicht autorisierten Online-Handel, Vertrieb und Umgehung von Beschränkungen


(11.10.10) - OpSec Security, Spezialistin für Fälschungsbekämpfung und Markenschutz weltweit, hat im Zusammenhang mit den jüngsten Smartphone-Markteinführungen beträchtliche Fälschungs- und Graumarktaktivitäten entdeckt.

Durch Beobachtung von Auktionsportalen, Handelsplattformen, Blogs und Webforen unmittelbar vor und nach dem jeweiligen Verkaufsstart konnten wichtige Erkenntnisse darüber gewonnen werden, wann Posts zu Fälschungen erstmals auftauchen, wo Produkte umgeleitet werden und wie soziale Netzwerke zum Kauf, Verkauf und zur Umgehung von Herstellerbeschränkungen eingesetzt werden.

Die Studie bezog sich auf die Markteinführung von vier Smartphones, die in diesem Sommer zwischen dem 24. Juni und dem 24. August in den Handel kamen und nach einem gestaffelten Zeitplan in den USA und anderen Regionen weltweit auf den Markt gebracht werden sollten.

Die neuen Smartphones gehörten zu den beliebten Modellen der sechs großen Hersteller Nokia, RIM, Apple, HTC, Samsung und Motorola. Die Untersuchung brachte Beispiele für Produktfälschung, Graumarktaktivitäten und Nutzung von Social Media zur Verbesserung des Austausches auf verschiedenen Märkten ans Licht.

Die zehn wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

1) Tage und Wochen vor dem offiziellen Verkaufsstart gab es auf B2B-Portalen für jedes dieser vier neuen Smartphones verdächtige Verkaufsangebote.

2) In Form einer Stichprobe zählte OpSec für eines der Smartphones zehn Tage vor dem Verkaufsstart insgesamt 33 Händlerportalangebote, die fast alle von Anbietern aus China stammten.

3) Handelsportale wiesen verdächtige Angebote für Smartphone-Modelle zu Tiefstpreisen und in großer Lieferzahl auf, darunter das Angebot eines Händlers, der 1.000 Stück pro Woche zu einem Preis anbot, der 65 Prozent unter dem Listenpreis lag.

4) Auf Handelsportalen wurden fragwürdige neue Smartphones mit Eigenschaften angeboten, die von den Herstellern zwar angekündigt, aber noch nicht freigegeben worden waren, wie z.B. neue Farben und entsperrte Funktionen.

5) Für ein neues Smartphone, dessen Verkauf anfänglich auf fünf Länder beschränkt war und das nach kürzester Zeit von Herstellerseite nicht mehr lieferbar war, führte eBay in der ersten Woche über 5.000 Angebote mit Preisaufschlägen zwischen 30 und 100 Prozent gegenüber dem Listenpreis.

6) Ein eBay-Anbieter listete 90 Stück eines Smartphones, das vom Hersteller nicht mehr lieferbar war, hatte bereits 47 verkauft und bot eine weltweite Lieferung zur Umgehung von Herstellerbeschränkungen an.

7) Angebote für neue Smartphones von eBay-Händlern aus 24 Ländern, in denen der Hersteller das jeweilige Modell noch nicht eingeführt hatte, ließen Produktumleitungen vermuten.

8) Social-Media-Plattformen wie Craigslist, Facebook und Twitter dienten Usern als alternative Vertriebskanäle für den Verkauf neuer Smartphones.

9) Verbraucher tauschten im Internet Informationen über Mittel und Wege zum Kauf von neuen Smartphones in Regionen aus, in denen diese noch nicht vom Hersteller zum Verkauf freigegeben worden waren.

10) User von Social-Media-Plattformen hielten sich gegenseitig über das Erscheinen von Jailbreaking-Software zur Entsperrung eines neuen Smartphone-Modells auf dem Laufenden.

Empfehlungen für die Beobachtung der Dynamik des Online-Handels bei Produkteinführungen
Die Dynamik von E-Commerce-Plattformen und Social Media als Marktplatz hat beträchtlichen Einfluss auf die Einführung mit Spannung erwarteter Produkte.

Breit angelegte Kaufs- und Verkaufsmechanismen und Netzwerke zum Austausch von Verbrauchererfahrungen fördern das schnelle Aufkommen von Fälschungs- und Umleitungsaktivitäten, die den Verkaufsstart neuer Produkte begleiten.

Zu den empfohlenen Strategien, mit denen man der wachsenden Bedrohung durch Produktfälschung und Graumarkthandel in der globalen Lieferkette begegnen kann, zählen:

>> Überwachung von Händlerportalen und Auktionen zur Analyse der Verfügbarkeit und Herkunft von Fälschungs- und Graumarktprodukten

>> Erforschung von Online-Mechanismen, denen sich nicht autorisierte Anbieter von Graumarkt- und Fälschungsprodukten bedienen, um die Nachfrage nach neuen Produkten auszunutzen

>> Beobachtung von sozialen Netzwerken zum Auffangen der Verbraucherstimmung im Internet und Maßnahmenergreifung hinsichtlich Produktverfügbarkeit, neuer Funktionen, Staffelung von Einführungsterminen usw.
(OpSec: ra)



OpSec Security: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Leben nach dem Tod - Digital unsterblich?

    Neue Technologien wie KI ermöglichen das Weiterleben nach dem Tod in Form von digitalen Darstellungen (Avataren) oder Chatbots. Die Digital Afterlife Industry, die solche Möglichkeiten anbietet, gilt als vielversprechender Wachstumsmarkt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT sowie der Universität Tübingen hat Gestaltungsvorschläge zum Umgang mit Avataren erarbeitet und in der Studie "Ethik, Recht und Sicherheit des digitalen Weiterlebens" zusammengefasst.

  • Compliance-Probleme im Finanzbereich

    Yokoy veröffentlichte ihre Studie "Ausgabenmanagement 2025: Ein Blick voraus", die auf der Grundlage von Daten von über 200 Finanzführungskräften in Deutschland und UK basiert. Sie untersucht, was den CFOs im Jahr 2025 wichtig ist und wo sie Schwierigkeiten sehen.

  • Per Klick zur Entschädigung

    Wenn der Urlaubsflieger mit stundenlanger Verspätung oder gar nicht abhebt, hat man Anspruch auf Entschädigung - doch die muss man einfordern. Jede und jeder Zehnte (10 Prozent) hat dazu bereits einen Online-Dienst genutzt, der bei der Durchsetzung von Fluggastrechten hilft. Weitere 20 Prozent können sich vorstellen, auf eine solche digitale Hilfe zurückzugreifen. Das sind Ergebnisse einer Befragung von 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Desinformation zur Wahl

    Ob durch irreführende Posts, Bot-Netzwerke oder manipulierte Videos und Deep Fakes: Die allermeisten Menschen in Deutschland fürchten eine Einflussnahme anderer Staaten und ausländischer Akteure auf die Bundestagswahl. 88 Prozent der Wahlberechtigten nehmen an, dass fremde Regierungen, Personen oder Gruppen aus dem Ausland versuchen, die Bundestagswahl über soziale Medien zu manipulieren.

  • Gefahren von strategischer Korruption

    Transparency International hat den Korruptionswahrnehmungsindex 2024 (Corruption Perceptions Index, CPI) veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Index ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er umfasst 180 Staaten und Gebiete und bewertet den Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption. Der Meta-Index beruht auf der Einschätzung von Experten sowie Führungskräften.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen