Unternehmensweites Datenmanagement
Datenqualität und -integrität: Master Data Management (MDM) braucht Regeln und Disziplin
Aktuelle BARC-Studie belegt wachsende Bedeutung von Master Data Management (MDM) für Unternehmen
(03.04.08) – DataFlux hat die Ergebnisse einer beim Business Application Research Center (BARC) in Auftrag gegebenen Studie bekannt gegeben. Im Fokus der Studie stand die Untersuchung, welche Bedeutung das Master Data Management (MDM) oder auch Stammdaten-Management für Unternehmen im deutschsprachigen Raum heute bereits besitzt und welche entsprechenden Trends sich abzeichnen.
Die Ergebnisse spiegeln den wachsenden Bedarf der Branche an professionellen MDM-Konzepten wider: So sehen fast drei Viertel der Befragten den Geschäfts-Erfolg von Unternehmen, die kein strukturiertes Master Data Management (MDM) betreiben, als gefährdet an. Gleichzeitig besteht ein hoher Bedarf an professionellen Lösungsansätzen: Trotz der Tatsache, dass in allen untersuchten Unternehmen bereits MDM-Initiativen im Gang sind, bewerten ca. 60 Prozent der Befragten ihre Unternehmen als bislang gar nicht oder nur kaum dafür gerüstet.
Für die Studie wurden im vierten Quartal 2007 Teilnehmer aus ausgewählten Unternehmen und Konzernen befragt - darunter Besucher der BARC-Tagung MDM sowie Internet-Nutzer, die über spezifische Newsletter und themenbezogene Websites rekrutiert wurden.
Als Folge der Ergebnisse sieht sich DataFlux darin bestätigt, MDM als eigene Kategorie weiter voranzutreiben.
MDM als wichtige Aufgabe erkannt
Auch wenn sich der Begriff MDM im deutschen Sprachgebrauch erst langsam durchsetzt, ist MDM als Thema schon lange verbreitet. MDM gilt als sehr umfassend und subsumiert Themen wie Datenintegration, Datenqualität, Datenkonsolidierung, Kunden- und Produktdatenabstimmung, Meta-Datenmanagement sowie weitere verwandte Themengebiete. Unabhängig von der verwendeten Lösung fokussiert MDM auf das höchste Gut jeder Organisation: die Informationen in den operativen und in den analytischen Systemen.
Die hohe Bedeutung eines strukturierten MDMs ist den Befragten der Studie bewusst: Fast drei Viertel der Teilnehmer (73 Prozent) halten es für ein ernstzunehmendes Risiko für den Unternehmenserfolg, wenn Unternehmen auf eine MDM-Initiative verzichten. Fast ein Viertel (23 Prozent) bewerten das Risiko sogar mit der höchstmöglichen Ausprägung. Die Analyse bestätigt damit den erkennbaren Trend im Markt: MDM wird mehr und mehr als ernstzunehmende Disziplin erkannt.
Die Etablierung von MDM-Initiativen als komplexe Herausforderung
Die umfassenden Auswirkungen eines unternehmensweiten Datenmanagements bergen eine hohe Komplexität und einen immensen Verwaltungsaufwand in sich. Ohne Geschäftsregeln und Disziplin im Umgang mit den Daten bleiben die Vorteile eines Werkzeugeinsatzes begrenzt. Es müssen sowohl Fragen der Architektur als auch der Organisation behandelt werden. Da MDM vor allem eine Philosophie ist, die mittels technischer Lösungen umgesetzt wird, ist die Implementierung in Unternehmen eine anhaltende Aufgabe.
Einflussfaktoren auf das Datenmanagement
Allen voran gelten die drei Faktoren Menschen, Unternehmenspolitik und Technologie als wichtige Einflussfaktoren auf das Datenmanagement. 63 Prozent der Befragten gestehen dem Faktor Mensch einen sehr hohen Einfluss zu (Bewertungsstufe vier von vier möglichen Stufen) und weitere 27 Prozent halten den Faktor immerhin für überdurchschnittlich wichtig. Eng verwandt mit dem Faktor Menschen ist die Unternehmenspolitik, deren Einfluss die Befragten als vergleichsweise etwas geringer, aber immer noch sehr hoch einstufen (38 Prozent bewerteten diesen Faktor mit der höchsten Bewertungsstufe als "außerordentlich wichtig", weitere 36 Prozent mit der zweithöchsten Bewertungsstufe). Die Einflusswirkung der Technologie als drittem Faktor im Reifegradmodell wird von insgesamt 63 Prozent als wichtig (47 Prozent) bzw. außerordentlich wichtig (16 Prozent) eingestuft.
Reifegradbestimmung als Basis von MDM-Initiativen
Um die Wirkung von MDM-Initiativen gezielt zur Entfaltung zu bringen, ist es notwendig, dass Unternehmen zunächst den Stand ihres unternehmensweiten Datenmanagements ermitteln. Somit sind Reifegradmodelle ein wichtiges Hilfsmittel für eine organisierte Durchführung von MDM-Initiativen. Die Faktoren Menschen, Unternehmenspolitik sowie Technologie sollten hierfür als maßgebliche Parameter herangezogen werden.
Trotz der Tatsache, dass in allen untersuchten Unternehmen bereits MDM-Initiativen im Gang sind, ergab die Studie, dass ein bemerkenswerter Anteil für derartige Vorhaben bislang gar nicht richtig gerüstet ist: Insgesamt sind es ca. 60 Prozent der befragten Unternehmen, die nach Selbsteinschätzung nicht oder nur wenig ausgereift sind. Unternehmen führen demzufolge häufig MDM-Initiativen durch, ohne sich über die Rahmenbedingungen im Klaren zu sein. Auffällig ist, dass die Reifegrade der einzelnen Faktoren (Menschen, Unternehmenspolitik, Technologie), miteinander korrelieren: Unternehmen, die in einem Faktor noch nicht ausgereift sind, sind dies meist auch in Bezug auf die anderen Faktoren noch nicht.
So ist es zum Beispiel nicht damit getan, eine professionelle Software-Lösung zu implementieren, auch die Mitarbeiter und die Unternehmensführung müssen in diesem Zusammenhang für MDM und verwandte Themen wie Data Governance sensibilisiert werden.
Der aktuelle Reifegrad von MDM in den untersuchten Unternehmen
Grundsätzlich glaubt die Mehrheit der Befragten, dass ihre Unternehmen bereits den Wert korrekter Daten erkannt haben. – Diese Meinung ist zumindest in zwei Dritteln der Unternehmen bereits ausgeprägt (49 Prozent der Bewertungen finden sich auf Bewertungsstufe drei, 17 Prozent auf Bewertungsstufe vier). Der Reifegrad der untersuchten Unternehmen ist bei allen Faktoren dennoch eher niedrig und dies auf einem jeweils vergleichbaren Niveau.
So ist der Einflussfaktor Mensch im Umfeld des Datenmanagements bei 12 Prozent der Befragten gar nicht, bei 50 Prozent nur wenig ausgereift. Bei der Management-Unterstützung ist eine Zweiteilung zu erkennen: Während die schwache Mehrheit (54 Prozent) der Befragten keinen beziehungsweise kaum Beistand von der Geschäftsführung erfährt, erhält die knappe Hälfte (46 Prozent) zumindest merkliche Unterstützung. In mehr als zwei Dritteln der untersuchten Unternehmen fehlt bislang auch noch ein zentrales Team zur Organisation des Datenmanagements beziehungsweise es ist nur unzureichend ausgeprägt. Auch die interne Regelpflege zur Gewährleistung der Datenqualität ist meist noch schwach ausgeprägt.
In Bezug auf den Faktor Technik ergab die Untersuchung: Die technologischen Grundlagen sind meist bereits vorhanden, allerdings werden ihre Möglichkeiten nicht immer umfassend ausgeschöpft: Die Qualität der Prozessdefinition sowie die Absicherung des Datenmanagements durch Automatisierung sind jeweils zu mehr als zwei Dritteln nicht oder nur unzureichend ausgeprägt. Bei der Technologie beträgt dieser Wert nur 59 Prozent.
Die Ergebnisse der Reifegraduntersuchung zeigen deutlich, dass bei dem komplexen und nachhaltig wirkenden Thema MDM nur eine ausgewogene Vorgehensweise Erfolg bringt, bei der die drei maßgeblichen Faktoren Mensch, Unternehmenspolitik, Technologie, gleichmäßig und aufeinander abgestimmt verbessert werden können. Die befragten Unternehmen sind sich der Bedeutung von strukturierten MDM-Initiativen bereits bewusst, vielerorts werden diese jedoch nur punktuell bzw. ohne die notwendige Abstimmung aller beteiligten Faktoren realisiert. Damit öffnet sich speziellen Lösungs-Anbietern wie dem Unternehmen DataFlux, das sich als Experte auf dem Gebiet des Datenqualitäts-Managements etabliert hat, ein beträchtlicher Markt.
Eckdaten der Studie
Die Umfrageteilnehmer stammen überwiegend aus den Branchen produzierendes Gewerbe, Banken, der High-Tech-Industrie sowie Telekommunikation und dabei eher aus großen Unternehmen und Konzernen als dem Mittelstand. Als Grundlage der Studie wurden die Aussagen aus insgesamt 187 Fragebögen von vorab qualifizierten Teilnehmern herangezogen. Zwei Drittel der Befragten haben Leitungsfunktionen inne (62 Prozent), der gleiche Anteil trägt eine Berufsbezeichnung mit Bezug zur IT.
Business Application Research Center – BARC
Das Business Application Research Center (BARC) ist aus den komparativen Produktanalysen am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik der Universität Würzburg, Prof. Dr. R. Thome hervorgegangen. In seiner Stellung als unabhängiges Institut ist BARC strikt neutral gegenüber Softwareanbietern. BARC-Marktforschungsstudien bilden die Ergebnisse von regelmäßigen oder im Kundenauftrag durchgeführten Anwenderbefragungen im IT-Sektor ab. Hierdurch werden zum Beispiel Trends, Kundenwünsche, Kundenzufriedenheit oder wesentliche Erfolgsfaktoren aus Kundensicht aufgezeigt. Neben der Neutralität und der langjährigen Markterfahrung bilden empirische Analysemethoden die Basis für verlässliche und valide Informationen zum aktuellen Marktgeschehen.
(DataFlux: ra)
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