Bei Banken gibt es zahlreiche Stellschrauben


Banken-IT-Studie: Banken geben 67 Prozent der IT-Kosten allein für Wartung und Compliance aus
Die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Banken hängt nach Meinung von 92 Prozent der Entscheider von Investitionen in effiziente IT-Infrastrukturen ab

(23.07.15) - Den größten Teil des IT-Budgets geben die Banken weltweit für Pflichtaufgaben aus: Regulatorische Anforderungen und technische Wartung verschlingen 67 Prozent der Kosten. Das Problem: 82 Prozent der Institute sehen dadurch die eigenen Innovations-Chancen beschränkt. Mehr als jede dritte Bank fürchtet dadurch sogar Nachteile im Wettbewerb. Das zeigt die aktuelle Banken-IT-Studie "Redress the Balance" von CSC und Finextra. Dazu wurden im Auftrag von CSC 91 Finanzorganisationen in 24 Ländern von Finextra befragt.

Die künftige Wettbewerbsfähigkeit der Banken hängt nach Meinung von 92 Prozent der Entscheider von Investitionen in effiziente IT-Infrastrukturen ab. Die Bezahlsysteme branchenfremder Marktplayer wie Apple Pay, Google Money oder Pay Pal gaben bereits ein erstes Signal, wie IT-Unternehmen den etablierten Finanzinstituten Marktsegmente streitig machen. Schon bald werden Spezialanbieter versuchen, weitere Geschäftsfelder zu erobern – beispielsweise mit mobilen Zahlsystemen, Plattformen für Kleinunternehmer- und Mittelstandsfinanzierung oder sogar in der Vermögensverwaltung.

Nach eigenen Angaben stecken die Finanzorganisationen die größten Ressourcen und Planungsleistungen bei IT-Projekten aber noch immer in die Überarbeitung bestehender Plattformen (60 Prozent) sowie Upgrades der Kernbanksysteme (53 Prozent). Wichtige Weichenstellungen für künftiges Wachstum – beispielsweise mit der professionellen Analyse von Kundendaten fehlen häufig auf der strategischen Agenda. Business Intelligence und vorausschauende Analysen werden nur von 15 Prozent der Befragten als Top-IT-Projekt genannt.

"Wie unsere Praxis zeigt, gibt es bei den Banken weltweit zahlreiche Stellschrauben, um Budget für wichtige IT-Innovationen freizusetzen", sagt Claus Schünemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von CSC in Deutschland. "Gerade größere Finanzinstitutionen sind durch historisch gewachsene Kostenblöcke gebunden, die sich meist aus einer schlecht vernetzten IT-Infrastruktur ergeben. So werden IT-Landschaften künstlich am Leben erhalten, die auf das Daten- und Transaktionsvolumen der aktuellen digitalen Revolution nicht ausgelegt sind. Die Altsysteme am Laufen zu halten kostet jedoch inzwischen einen nicht zu rechtfertigenden Aufwand an Mitarbeiterstunden und Geld."

Um die IT-Budgets trotz der Pflichtaufgaben künftig zu entlasten, eröffnen sich für die Banken derzeit zahlreiche neue Geschäftsmodelle. Besonders die gemeinsame Nutzung von Partnersystemen und marktübergreifenden Diensten - beispielsweise für Markt- und Kundendaten oder bei Clearing, Compliance und Collateral Management nimmt aktuell an Fahrt auf.

CSC-Studie Banken-IT
Die Banken-IT-Studie "Redress the Balance" von CSC wurde Ende 2014 von Finextra durchgeführt. Dazu hat Finextra 91 Responses in 24 Ländern von 55 verschiedenen Finanzorganisationen ausgewertet. Bei mehreren Responses einer großen Finanzgruppe kamen die Rückmeldungen aus unterschiedlichen Regionen oder Geschäftseinheiten. Der Survey repräsentiert folgende Zielgruppe : Change Director, CIO, COO, Director Innovation and Investments, Group Hhead of Operations, Head of Digital Banking, Head of Integration, Head of IT, Investment Director, Senior Vice President.
(CSC: ra)

CSC: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Leben nach dem Tod - Digital unsterblich?

    Neue Technologien wie KI ermöglichen das Weiterleben nach dem Tod in Form von digitalen Darstellungen (Avataren) oder Chatbots. Die Digital Afterlife Industry, die solche Möglichkeiten anbietet, gilt als vielversprechender Wachstumsmarkt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT sowie der Universität Tübingen hat Gestaltungsvorschläge zum Umgang mit Avataren erarbeitet und in der Studie "Ethik, Recht und Sicherheit des digitalen Weiterlebens" zusammengefasst.

  • Compliance-Probleme im Finanzbereich

    Yokoy veröffentlichte ihre Studie "Ausgabenmanagement 2025: Ein Blick voraus", die auf der Grundlage von Daten von über 200 Finanzführungskräften in Deutschland und UK basiert. Sie untersucht, was den CFOs im Jahr 2025 wichtig ist und wo sie Schwierigkeiten sehen.

  • Per Klick zur Entschädigung

    Wenn der Urlaubsflieger mit stundenlanger Verspätung oder gar nicht abhebt, hat man Anspruch auf Entschädigung - doch die muss man einfordern. Jede und jeder Zehnte (10 Prozent) hat dazu bereits einen Online-Dienst genutzt, der bei der Durchsetzung von Fluggastrechten hilft. Weitere 20 Prozent können sich vorstellen, auf eine solche digitale Hilfe zurückzugreifen. Das sind Ergebnisse einer Befragung von 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Desinformation zur Wahl

    Ob durch irreführende Posts, Bot-Netzwerke oder manipulierte Videos und Deep Fakes: Die allermeisten Menschen in Deutschland fürchten eine Einflussnahme anderer Staaten und ausländischer Akteure auf die Bundestagswahl. 88 Prozent der Wahlberechtigten nehmen an, dass fremde Regierungen, Personen oder Gruppen aus dem Ausland versuchen, die Bundestagswahl über soziale Medien zu manipulieren.

  • Gefahren von strategischer Korruption

    Transparency International hat den Korruptionswahrnehmungsindex 2024 (Corruption Perceptions Index, CPI) veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Index ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er umfasst 180 Staaten und Gebiete und bewertet den Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption. Der Meta-Index beruht auf der Einschätzung von Experten sowie Führungskräften.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen