Schutz geistigen Eigentums


Internationale Vergleichsstudie über Haltung zu Software-Urheberrechten
Softwarepiraterie: "In Deutschland ist die Situation offensichtlich besser als in vielen anderen Ländern" - China ist das Land der "Urheberrechts-Verletzer"


(16.09.11) - Lediglich 20 Prozent aller deutschen User geben an, Software ausschließlich oder mehrheitlich über illegale Kanäle zu beziehen. Damit zählen die Deutschen nach Angaben der Business Software Alliance (BSA) zu den gesetzestreueren Softwarenutzern weltweit. Im internationalen Durchschnitt tendiert fast jeder Zweite - 47 Prozent - zu Raubkopien, vor allem in Schwellenländern. Dies sind die Ergebnisse der bisher umfangreichsten Studie über individuelle Einstellungen zu Raubkopien und dem Recht am geistigen Eigentum.

Die Studie wurde von Ipsos Public Affairs im Auftrag der Business Software Alliance (BSA) in 32 Ländern durchgeführt. Sie befragte dazu rund 15.000 PC-Anwender persönlich oder online, also rund 400 bis 500 pro Land.

Die Ergebnisse zeigen, dass die überwiegende Mehrheit von Anwendern in Schwellen- und Entwicklungsländern Software illegal bezieht. Dies kann dadurch geschehen, dass nur eine einzelne Lizenz für mehrere Installationen einer Software gekauft wird, oder Programme illegal über Peer-to-Peer-Netzwerke geladen werden. Paradoxerweise sprechen sich diese Anwender im Prinzip dennoch für den Schutz geistigen Eigentums aus.

Georg Herrnleben, Senior Director bei der BSA, sagte: "In Deutschland ist die Situation offensichtlich besser als in vielen anderen Ländern. Doch in einem Land, das von Innovation und technischem Fortschritt als wichtigem Wirtschaftsfaktor lebt, sind auch zwanzig Prozent inakzeptabel viel. Die Softwarebranche schafft Arbeitsplätze und Steuereinnahmen für den Staat, die wir mit unserer Aufklärungs- und Ermittlungsarbeit seit Jahren schützen."

Der "typische" Raubkopierer: männlich, jung, IT-affin.
Aus der Studie ergibt sich ein Bild des durchschnittlichen Raubkopierers. Rein statistisch ist er männlich, zwischen 18 und 34 Jahre alt, in einem Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern beschäftigt und verwendet beruflich einen Computer. Überraschenderweise achtet er prinzipiell das Prinzip des geistigen Eigentums. So gibt er etwa an, dass es wichtig ist, dass Kreative für ihre Leistungen bezahlt werden, weil nur so ein Anreiz zu weiterer Innovation gegeben ist. Dies wiederum kommt der Gesellschaft als Ganzem zugute, die von technischem Fortschritt und wirtschaftlichem Wachstum profitiert. Weiterhin schätzt der typische Raubkopierer auch aus praktischen Gründen legal erworbene Software, die er als zuverlässiger und sicherer erachtet.

Den höchsten Anteil gewohnheitsmäßiger Urheberrechts-Verletzer hat China, gefolgt von Nigeria, Vietnam, der Ukraine, Malaysia, Thailand, Indonesien, Saudi Arabien, Südkorea und Mexiko. Eine große Mehrheit der Softwarepiraten in diesen Ländern ist allerdings der Meinung, dass der unrechtmäßige Bezug von Software über Mehrfachinstallationen und Peer-to-Peer Netzwerke legal sei. Darüber hinaus sind sie der Ansicht, dass Softwarepiraterie weitverbreitet ist und selten geahndet wird. Besonders bedenklich stimmt, dass in diesen Ländern Entscheider in Unternehmen ähnliche Ansichten haben und ähnliche Praktiken pflegen wie Privatanwender.

Robert Holleyman, BSA President und CEO: "Letztes Jahr stahlen hunderte Millionen von Computernutzern Software im Wert von 59 Milliarden US-Dollar. Durch diese Studie haben wir ein besseres Verständnis ihrer Motivation und Meinung. Der Weg zur Senkung der Softwarepiraterie führt darüber, Unternehmen und Endanwender zu informieren, was legal und was illegal ist - und gleichzeitig die Verfolgung von Softwarepiraterie zu verstärken, um eine deutliche abschreckende Wirkung zu erzielen." (BSA: ra)

BSA: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Viele Schulen regeln den KI-Einsatz nicht

    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

  • Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden

    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen