Bekämpfung von Finanzkriminalität


Studie: Deutsche Banken fühlen sich für den Kampf gegen steigende Finanzkriminalität schlecht vorbereitet
Schlechte Vorbereitung auf Remote-Arbeit führt zu einer Überlastung der zuständigen Abteilungen



Ergebnisse aus der Fico-Studie zeigen, dass im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 vor allem die Remote-Arbeit als hinderlich bei der Bekämpfung der Finanzkriminalität wahrgenommen wird – für 64 Prozent eine große Herausforderung. 57 Prozent der Befragten in Deutschland sind überzeugt, dass es vor allem an entsprechendem Fachpersonal fehlt, um Finanzkriminalität wirksam zu bekämpfen.

Im Rahmen einer Studie, die die unabhängigen Marktforscher von OMDIA im Auftrag von Fico durchgeführt hatten, gaben insgesamt 64 Prozent der befragten Führungskräfte deutscher Banken an, dass vor allem die Arbeit aus dem Homeoffice und die – in vielen Fällen – damit einhergehende schlechte Anbindung an entsprechende Ressourcen ein großer Stolperstein für effektive Finanzkriminalitätsbekämpfung ist.

Jörg Reuter, Pre-Sales Consultant Fraud (EMEA) bei Fico, erläutert die Auswirkungen, die die Pandemie auf Finanzinstitute hat: "Corona hat nicht nur unser Gesundheitswesen an seine Grenzen gebracht. Auch die Abteilungen zur Bekämpfung von Betrug und Finanzkriminalität sind langsam an ihrem Limit. Gleichzeitig stehen Abteilungen, die bisher fast ausschließlich von einem gemeinsamen Bürostandort aus operiert haben, vor der Herausforderung, die gewohnte Zusammenarbeit auch aus dem Homeoffice heraus fortzuführen."

Zwangsdigitalisierung mit der Brechstange
Gerade die Remote-Arbeit bringt in vielen Finanzinstituten auch die eingesetzte Technik an ihre Grenzen. Allerdings ist auch der Faktor Mensch nicht zu unterschätzen, so Reuter weiter: "Über die Hälfte der befragten Führungskräfte gab an, dass ein Mangel an entsprechend ausgebildetem Fachpersonal einer effektiven Bekämpfung von Finanzkriminalität im Wege steht. Das zeigt ein Stück weit ein Henne-Ei-Problem. Die technologischen Gegebenheiten stimmen nicht, deshalb bleiben die Fachkräfte weg. Oder die Fachkräfte fehlen, deswegen kommt die Digitalisierung nicht in die Gänge. Aber angesichts der Entwicklungen, die durch die Corona-Pandemie angestoßen wurden, bleibt den Finanzinstituten nichts anderes übrig, als den Wandel voranzutreiben – egal, ob die Fachkräfte schon an Bord sind oder nicht."

Dabei haben viele Banken die Basis für eine umfangreiche Transformation ihrer Systeme bereits heute an Bord. Denn üblicherweise teilen sich Lösungen zur Betrugserkennung und Lösungen zur Geldwäschebekämpfung rund 80 Prozent der Funktionen und der Daten. Doch sind aktuell entsprechende Systeme fast immer voneinander getrennt – genauso wie die jeweiligen Abteilungen. Moderne integrierte Systeme bieten entsprechende Lösungen in einer einzigen Plattform, was den Wandel innerhalb einer Bank entscheidend vorantreiben kann.

Die Fico-Studie wurde von OMDIA unter 110 Führungskräften aus dem Bereich der Finanzkriminalitätsbekämpfung durchgeführt. Diese stammen aus den USA, Großbritannien, Brasilien, Deutschland, Skandinavien und Kanada. Befragt wurden dabei zu gleichen Teilen Führungskräfte aus mittelgroßen und großen Banken.
(Fico: ra)

eingetragen: 29.04.21
Newsletterlauf: 03.08.21

Fico: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

  • Rote Linien für die zukünftige Nutzung von KI

    Laut einer aktuellen Studie von NTT Data droht eine Verantwortungslücke die durch KI möglich gewordenen Fortschritte zu untergraben. Mehr als 80 Prozent der Führungskräfte räumen ein, dass Führungsfähigkeiten, Governance und die Bereitschaft der Mitarbeitenden nicht mit den Fortschritten der KI mithalten können. Das gefährdet Investitionen, Sicherheit und das Vertrauen der Öffentlichkeit.

  • Europas Sanktionslandschaft

    Die Durchsetzung der europaweiten Datenschutz-Gesetzgebung hat einen neuen Höchststand erreicht: Erstmals überschreiten die öffentlich bekannten Bußgelder in Europa die Marke von fünf Milliarden Euro. Seit Inkrafttreten der General Data Protection Regulation (GDPR) im Mai 2018 wurden bis März 2025 insgesamt rund 5,65 Milliarden Euro an Strafen verhängt - ein Plus von 1,17 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese Rekordsumme spiegelt wider, wie stark sich die europäische Sanktionspraxis in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

  • Absicherung unternehmerischer Entscheidungen

    Die zunehmende Regulierungsdichte mit immer neuen Vorschriften erschwert Vorständen und Aufsichtsräten die rechtliche Einschätzung unternehmerischer Entscheidungen und bremst unternehmerisches Handeln. Das Deutsche Aktieninstitut und die Anwaltskanzlei Gleiss Lutz haben die Studie "Absicherung unternehmerischer Entscheidungen - Entscheidungsfindung in unsicheren Zeiten" veröffentlicht.

  • Herausforderung: Datenschutz & geteilte Geräte

    Die Digitalisierung schreitet in der Transport- und Logistikbranche stetig voran und macht Prozesse innerhalb der Lieferkette immer transparenter und damit nachvollziehbarer. So kam die jüngste Studie "Digitale Innovationen: Was die Transport- und Logistikbranche jetzt braucht" von SOTI zu dem Ergebnis, dass sich 80 Prozent (weltweit 78 Prozent) der deutschen Arbeitnehmenden im T&L-Bereich durch die technische Nachverfolgbarkeit von Waren, für die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit Verantwortung tragen, sicherer fühlen. Gleichzeitig empfinden jedoch 61 Prozent das Tracking dienstlicher Geräte als Eingriff in ihre Privatsphäre (weltweit 55 Prozent).

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen