Sie sind hier: Home » Markt » Hinweise & Tipps

Wie Sie sich vor Anlagebetrug schützen


Lukrativen Geldanlagemöglichkeiten im Internet:
Einmal betrogen, doppelt abgezockt
Der Anschein der Seriosität wird häufig durch bekannte Persönlichkeiten oder Fernsehsendungen erweckt, die als Werbeträger für die Geldanlage genutzt werden, ohne davon Kenntnis zu haben



Wer im Internet nach lukrativen Geldanlagemöglichkeiten sucht, sollte vorsichtig sein. Auch für kleine Anlagebeträge wird häufig eine hohe Rendite versprochen. Was auf den ersten Blick verlockend klingt, kann Sie schnell um Ihr Geld bringen!

Ködern über Werbeanzeigen oder E-Mails
Charakteristisch für diese Betrugsmasche ist der Ablauf in mehreren Phasen. In Phase 1 wird geködert: Das Ziel der Betrüger ist es, dass Sie sich mit Ihren Kontaktdaten, insbesondere Ihren Rufnummern, auf einer gefälschten Website registrieren.

Dafür schalten die Kriminellen Werbung – etwa in bekannten Online-Magazinen oder in den Sozialen Medien. Der Anschein der Seriosität wird häufig durch bekannte Persönlichkeiten oder Fernsehsendungen erweckt, die als Werbeträger für die Geldanlage genutzt werden, ohne davon Kenntnis zu haben. Folgen Sie einem solchen Link, gelangen Sie meist auf eine professionell gestaltete und seriös wirkende Webseite.

Geködert wird aber auch über E-Mails. Diese E-Mails umgehen gängige Spamfilter beispielsweise dadurch, dass Schlagwörter wie Bitcoin abgekürzt oder mit Sonderzeichen versehen werden. Oft werden seriös klingende Formulierungen benutzt wie "Ihr Schweizer Finanzpartner".

Erstkontakt am Telefon
Wenn Sie nun Ihre Daten auf der Webseite eingeben, ruft Sie (Phase 2) in einem nächsten Schritt meist ein "Berater” oder "Finanzmakler" an. Da Sie sich vorher registriert haben, schöpfen Sie in der Regel keinen Verdacht.

Es werden Ihnen nun unterschiedliche Anlagemöglichkeiten empfohlen: von Kryptowährungen über Gold bis hin zu speziellen Wertpapieren, mit denen Sie auf Kursentwicklungen von Währungen oder Rohstoffen wetten können (Optionen, Derivate). Vereinbart werden anfänglich kleinere Anlagesummen von beispielsweise 250 oder 500 Euro.

Sofern Sie diesen Anlagebetrag überweisen, erhalten Sie einen "Onlinebanking-Zugang" für Ihr vermeintliches Wertpapierdepot (Phase 3). Hier wird Ihnen Ihr eingezahlter Geldbetrag angezeigt, und mit jeder neuen Anmeldung erfahren Sie, um wieviel Ihr investiertes Vermögen angeblich gestiegen ist. Dabei ist das Geld in Wahrheit längst verloren.

Einmal betrogen, doppelt abgezockt
Nach und nach versucht der "Berater" Sie davon zu überzeugen, noch mehr Geld zu überweisen – meist mehrere Tausend Euro –, schließlich habe sich das Investment bislang doch gelohnt. Häufig werden dafür durch die "Beratung” auch bestehende Anlagen gekündigt, um das einsetzbare Kapital zu erhöhen. Erst wenn Sie sich irgendwann Ihre "Gewinne" auszahlen lassen wollen, kommt es zu Problemen.

Doch auch jetzt ist die Betrugsmasche noch nicht vorbei: Der Betrüger kommt dem Wunsch nach Auszahlung des Geldes vermeintlich nach. Allerdings sei es dafür notwendig, dass ein weiterer Geldbetrag überwiesen wird. Als Gründe hierfür werden Steuern, Bonuszahlungen, Nachschusspflichten oder Versicherungsbeiträge angeführt. Es kann auch vorkommen, dass die Kriminellen Sie dazu veranlassen, eine Transaktion in Ihrem Onlinebanking freizugeben, um die angebliche Auszahlung auf Ihr Konto zu autorisieren. In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine Überweisung auf das Konto der Betrüger.

Spätestens wenn Sie jetzt darauf drängen, an Ihr eingezahltes Geld zu kommen, wird Ihnen bewusst, dass Sie Opfer eines Betrugs geworden sind und das eingesetzte Geld unwiederbringlich verloren ist.

Obwohl es unmöglich ist, sich hundertprozentig vor kriminellen Machenschaften zu schützen, in diesem Fall können Sie die Dinge selbst beeinflussen:

1. Klicken Sie auf keine Anzeigen mit reißerischer Werbung
Achten Sie darauf, ob es sich um eine Anzeige handelt. Oft sind diese in der gleichen Typografie wie die Artikel des seriösen Online-Magazins verfasst. Klicken Sie solche dubiosen Anzeigen nicht an. Bei Versprechungen, wie "Kleiner Anlagebetrag, große Rendite", handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Betrugsversuch.

2. Schützen Sie Ihre persönlichen Daten
Geben Sie fremden Personen keine persönlichen Daten preis. Dazu gehört auch, dass Sie Dritten, die Sie beim Zugang zu Webseiten angeblich nur unterstützen wollen, keine Berechtigung erteilen, sich auf ihrem Computer oder Smartphone einzuloggen. Hierdurch eröffnen die Kriminellen die Möglichkeit, auf alle sensiblen Daten zuzugreifen. Seien Sie auch dann vorsichtig, wenn Ihnen dieses Angebot als großzügige Hilfe präsentiert wird.

3. Achten Sie auf Schlagwörter, Layout und Schreibweise
Achten Sie auf Schlagwörter, die Vertrauen wecken sollen, wie "Ihr Schweizer Finanzpartner", "Sonderbericht". Verzichten Sie darauf, solche E-Mails zu öffnen. Wenn in Spam-Mails das Erscheinungsbild von bekannten Fernsehsendern genutzt wird, achten Sie hier auf abweichende Schreibweisen oder einzelne Buchstaben, die zum Beispiel durch Zahlen ersetzt werden.

Prüfen Sie zudem Webseiten für die Geldanlage genau: Können Sie diese mit Freunden teilen? Wenn nicht, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Betrugsversuch. Denn: Durch das Teilen würde die genaue Adresse der Webseite aufgedeckt.

4. Auskunft über das Unternehmen einholen
Eine eigenständige Recherche hilft Ihnen herauszufinden, ob es sich um ein seriöses Unternehmen handelt. Insbesondere sollten Sie die Registrierungen, Lizenzen und Geschäftsadressen des Unternehmens überprüfen.

Nutzen Sie möglichst mehrere Quellen, um Informationen über das Unternehmen und das Anlageprodukt herauszufinden. Neben den Aufsichtsbehörden, in Deutschland ist das die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), erhalten Sie auch bei Verbraucherschutzorganisationen oder spezialisierten Anwaltskanzleien zuverlässige Informationen. Zusätzlich können Sie nach unabhängigen Erfahrungsberichten anderer Anleger suchen. Sprechen Sie zudem mit Familienangehörigen oder Bekannten, um weitere Einschätzungen zu erhalten.

Eine Anlageentscheidung sollten Sie grundsätzlich nur dann treffen, wenn Sie ein gutes Verständnis für das betreffende Anlageprodukt und den damit verbundenen Risiken entwickelt haben. (Bundesverband deutscher Banken: ra)

eingetragen: 24.10.23
Newsletterlauf: 26.01.24

Bankenverband: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hinweise & Tipps

  • Generationenkonflikt der IT-Security

    Unternehmen sind auf die Dynamik und frischen Ideen der jungen Generation angewiesen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und sich weiterzuentwickeln. Es darf jedoch nicht auf Kosten der IT-Sicherheit gehen. Um diesen Spagat zu meistern, braucht es einen Security-Ansatz, der Platz für Fortschritt schafft, anstatt ihn zu behindern.

  • Ist NIS-2 zu anspruchsvoll?

    Die politische Einigung über das Gesetz zur Umsetzung der EU-Richtlinie NIS-2 und der Stärkung der Cybersicherheit noch vor der Bundestagswahl ist gescheitert. SPD, Grüne und FDP konnten sich nicht auf zentrale Punkte einigen. Damit bleibt über zwei Jahre nach der Verabschiedung der EU-Richtlinie die dringend notwendige gesetzliche Verschärfung aus. Die Umsetzungsfrist wird weiter überschritten

  • Seit 1. Januar 2025 gilt die E-Rechnungspflicht

    Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen kann plötzlich Rechnungen nicht mehr rechtssicher verschicken. Verzögerte Zahlungen, rechtliche Konsequenzen und möglicherweise ein belastetes Geschäftsverhältnis könnten die Folge sein - und das alles, weil Sie die E-Rechnungspflicht ohne die richtige Software kaum einhalten können.

  • Compliance: Mehr als Datensicherheit

    Neue Regularien und Standards im Bereich Cybersicherheit sorgen dafür, dass das Thema Compliance immer stärker in den Fokus von Unternehmen rückt. Verstöße können zu hohen Bußgeldern und einem massiven Vertrauensverlust führen. Angesichts strengerer Datenschutzregulierungen wie der DSGVO und NIS-2 sowie zunehmender technischer Anforderungen müssen Unternehmen eine klare Strategie verfolgen, um sowohl gesetzliche als auch sicherheitstechnische Vorgaben einzuhalten.

  • DORA: Neue Standards für den Finanzsektor

    Nun müssen Finanzinstitute die Compliance mit der EU-DORA-Verordnung (Digital Operational Resilience Act) nachweisen. Diese Regulierung zielt darauf ab, die digitale Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors gegen Cyber-Risiken und operative Störungen zu stärken. Dazu gehören Vorschriften und Richtlinien zu Cyber-Risikomanagement, Datensicherheit, Governance, Ausfallsicherheit und Multi-Cloud-Flexibilität.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen