Sie sind hier: Home » Markt » Hinweise & Tipps

Erfolgreiche Compliance braucht eine Strategie


Compliance im Unternehmensumfeld: Kann man Herausforderungen auslagern?
Die Einhaltung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften lässt sich nur schwer automatisieren oder auslagern



Compliance ist teuer: Eine weltweite Studie von LexisNexis Risk Solutions zeigt, wie viel Geld Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister für Compliance zur Bekämpfung von Finanzkriminalität ausgeben. Die Kosten in diesem Sektor belaufen sich demnach auf mehr als 180 Milliarden US-Dollar – eine stolze Summe. Doch auch außerhalb der Finanzbranche stellt Compliance kleine, mittlere und große Unternehmen gleichermaßen vor ernstzunehmende Hürden.

Denn es gelten zwar branchenspezifisch wettbewerbs-, datenschutz- und finanzrechtliche Vorgaben, doch wie die Unternehmen ihren Pflichten zur Einhaltung dieser Vorgaben nachkommen, ist im Großen und Ganzen ihnen selbst überlassen. So heißt es etwa in der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), dass Unternehmen "geeignete technische und organisatorische Maßnahmen" treffen müssen, um ein angemessenes Schutzniveau für die Verarbeitung personenbezogener Daten zu gewährleisten. Um was für Maßnahmen es sich dabei handelt, führt der Gesetzgeber aber nicht weiter aus.

Compliance-Verstöße – gerade gegen international geltende Datenschutzgesetze – können je nach Schwere des Falls schnell sehr kostspielig werden und schaden darüber hinaus dem Ansehen des Unternehmens. Es liegt also nahe, sich eine klare und nachhaltige Compliance-Strategie aufzubauen. Idealerweise basiert diese auf einer umfassenden Analyse der Bereiche, in denen das Risiko am größten ist, dass gegen Vorgaben verstoßen wird. So bedürfen etwa manche Wirtschaftszweige besonderer Aufmerksamkeit. Doch bereits die Ausarbeitung einer umfassenden Strategie stellt Unternehmen vor mehrere Herausforderungen:

Regulatorische Veränderungen
Compliance-Vorgaben ändern sich ständig: Bestehende Vorschriften werden weiterentwickelt und neue entwickelt, um auf Probleme zu reagieren. Unternehmen müssen den Überblick behalten, um die kontinuierliche Erfüllung aller Anforderungen sicherzustellen.

Fortschritte in der Technologie
Entwicklungen wie Cloud Computing, Managed Services, "Bring Your Own Device" (BYOD), das Internet der Dinge (IoT) und Schatten-IT (um nur einige zu nennen) bringen zwar viele Vorteile, schaffen jedoch auch Sicherheitslücken und erschweren so Compliance.

Compliance-Kosten
Nochmal: Compliance ist teuer! Noch teurer ist es allerdings, wenn regulatorische Vorgaben nicht eingehalten werden. Die Einhaltung von Vorschriften erfordert gewisse finanzielle Investitionen, die sich aber auszahlen.

Je nach Branche müssen Unternehmen eine ganze Reihe von komplexen Compliance-Anforderungen erfüllen, was mit einem nicht zu vernachlässigenden technischen, organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden ist.

Compliance durch Drittanbieter?
Die Einhaltung wettbewerbsrechtlicher Vorschriften lässt sich nur schwer automatisieren oder auslagern. Andere Compliance-Bereiche wie etwa die technische Umsetzung europäischer Datenschutzrichtlinien können Unternehmen an Drittanbieter abgeben. Hochsichere Business-Clouds ermöglichen beispielsweise die DSGVO-konforme Verarbeitung personenbezogener Daten in der Cloud. Die Anbieter sorgen hier durch aufwändige technische und organisatorische Maßnahmen für ein angemessenes Schutzniveau, das den gesetzlichen Anforderungen entspricht und erfüllen so stellvertretend und prüfbar die Compliance-Vorgaben. Mit einem entsprechenden Zertifikat des Anbieters können die Unternehmen außerdem die Einhaltung ihrer vom Gesetzgeber geforderten Kontrollpflichten nachweisen.

Das ist nicht nur effizienter, sondern auch deutlich ressourcenschonender als selbst entsprechende technische und organisatorische Datenschutzmaßnahmen zu treffen. Herausfordernd bleibt Compliance zwar trotzdem – aber sie muss nicht immer teuer sein. (TÜV SÜD: ra)

eingetragen: 27.05.20
Newsletterlauf: 13.08.20

Uniscon universal identity control: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Hinweise & Tipps

  • Stresstest der Europäischen Zentralbank

    Am 2. Januar 2024 hat der Stresstest der Europäischen Zentralbank für große Institute im Euroraum begonnen. Insgesamt sind mehr als 100 Banken betroffen, ein tiefer gehender Test steht im Nachgang für über 20 dieser Banken an. Mit der "Trockenübung" eines Cyberangriffs möchte die EZB Melde- und Wiederherstellungsprozesse der Banken prüfen. Welche größeren Schwachstellen wird die EZB dabei identifizieren?

  • Compliance, Regulierung und betriebliche Risiken

    Betriebsleiter jonglieren täglich mit unterschiedlichen Risiken. Es ist ihre Aufgabe, bestehende Risiken zu bewerten und abzuschwächen sowie Strategien zur Vermeidung künftiger Risiken zu entwickeln. Dabei steht viel auf dem Spiel: Risikofolgen reichen von Produktivitätsverlusten - während die Mitarbeiter mit der Behebung von Fehlern beschäftigt sind - bis hin zu Geldverschwendung, wenn Fristen und Fortschritte nicht eingehalten werden.

  • An der Quelle der Informationen beginnen

    Im Kontext steigender Cyberbedrohungen gewinnt die strikte Einhaltung bzw. Umsetzung entsprechender Compliance-Vorschriften stetig an Bedeutung. Als Bereitsteller kritischer Infrastruktur gilt insbesondere für Finanzunternehmen, IT-Ausfälle und sicherheitsrelevante Vorfälle zu verhindern, um für die Aufrechterhaltung des Betriebs zu sorgen.

  • DORA-Compliance komplex

    Bereits im Januar 2023 ist der Digital Operational Resilience Act (DORA), eine Verordnung der europäischen Union, in Kraft getreten. Umzusetzen ist das EU-Gesetz bis zum 17.01.2025. Obwohl es sich vorrangig an den Finanzsektor richtet, können auch andere Unternehmen, wie beispielsweise IT-Dienstleister davon betroffen sein.

  • Umsetzung der ESG-Verordnung

    Im Sommer 2021 wurde von der EU das "Europäische Klimagesetz" verabschiedet. Es soll helfen, den Klimaschutz spürbar voranzutreiben. Eine der beschlossenen Maßnahmen ist das sogenannte ESG-Reporting, das viele Unternehmen erst einmal vor Herausforderungen stellt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen