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Honorarberatung auf dem Finanzmarkt


vzbv: Erforderlich ist eine gesetzliche Regulierung der Finanzberatung auf Honorarbasis, die durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert wird
Verbraucher benötigen eine faire Alternative zum provisionsgesteuerten Vertrieb


(31.01.12) - Die Bundesregierung muss die Honorarberatung im Finanzmarkt gesetzlich regeln, um endlich eine Alternative zum provisionsgesteuerten Vertrieb zu schaffen. Das fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) im Vorfeld der Bundestagsdebatte zu einem entsprechenden SPD-Antrag. "Die Regierung hat eine Regelung versprochen, aber bislang nicht geliefert", kritisiert Vorstand Gerd Billen. Erforderlich sei eine gesetzliche Regulierung der Finanzberatung auf Honorarbasis, die durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert werde. Zudem müsse eine provisionsfreie Produktvermittlung gewährleistet werden. Der SPD-Antrag ist aus Sicht des vzbv dafür eine gute Grundlage.

Derzeit existiert in Deutschland die Dienstleistung Finanzberatung auf Honorarbasis praktisch nicht. Der Löwenanteil der Finanzvermittlung ist provisionsgesteuert. Dabei sind die Vermittler keine Berater, sondern Verkäufer, die bestimmte Produkte vertreiben und an den Provisionen verdienen. Die Folge: Das Beratungsgespräch ist nicht ergebnisoffen, die Beratung in vielen Fällen nicht bedarfsgerecht. "Der Gesetzgeber muss einen Rechtsrahmen schaffen, der die Honorarberatung stärkt", fordert Gerd Billen. "Langfristig muss es allerdings darum gehen, sich vom provisionsgesteuerten Vertrieb ganz zu verabschieden."

Eine effektive Regulierung der Finanzberatung auf Honorarbasis muss aus Sicht des vzbv folgende Punkte abdecken:
>>
Das Berufsbild der Finanzberatung auf Honorarbasis muss gesetzlich definiert werden, um Verbrauchern Rechtssicherheit zu gewährleisten, wenn sie diese Dienstleistung in Anspruch nehmen.

>> Die Finanzberatung auf Honorarbasis muss berechtigt sein, auch Produkte zu vermitteln. Dabei ist sicherzustellen, dass die Beratung provisionsfrei erfolgt. Eine Pflicht zum Angebot von provisionsfreien Nettotarifen ist hierfür die sinnvollste Lösung.

>> Der Gesetzgeber muss für den Beruf des Finanzberaters auf Honorarbasis bestimmte, nachzuweisende Qualifikationen vorschreiben.

>> Die Aufsicht über Finanzberater auf Honorarbasis sollte bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) angesiedelt sein.

>> Es sind umfassende vorvertragliche Informations- und Aufklärungspflichten des Finanzberaters über die angebotene Dienstleistung (Leistungsbeschreibung) und seine Vergütung gesetzlich zu verankern. (Verbraucherzentrale Bundesverband: ra)

Verbraucherzentrale Bundesverband: Steckbrief

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    Die Europäische Kommission hat festgestellt, dass Apple nicht, wie im Gesetz über digitale Märkte vorgeschrieben, seine Einstellungen zur standardmäßigen Weiterleitung aufgehoben hat, und dass Meta gegen die im Gesetz über digitale Märkte vorgeschriebene Verpflichtung verstoßen hat, Verbraucherinnen und Verbraucher einen Dienst wählen zu lassen, bei dem weniger personenbezogene Daten verwendet werden.

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    Die Europäische Kommission hat eine Umstrukturierungsbeihilfe in Höhe von 321,2 Mio. EUR, die Deutschland Condor zur Wiederherstellung ihrer Rentabilität gewährt hatte, nach den EU-Beihilfevorschriften genehmigt. Dieser Beschluss trägt dem Urteil des Gerichts vom 8. Mai 2024 Rechnung, mit dem ein vorheriger Kommissionsbeschluss vom Juli 2021 für nichtig erklärt wurde. Die deutsche Charterfluggesellschaft Condor erbringt von ihren Drehkreuzen in Deutschland aus Luftverkehrsdienstleistungen für Privatkunden und Reiseveranstalter, insbesondere im Rahmen von Freizeitreisen. Im September 2019 musste Condor wegen der Abwicklung seiner Muttergesellschaft, des Reisekonzerns Thomas Cook, Insolvenz anmelden.

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    Auf den Straßen der EU sind nach wie vor unsichere Fahrzeuge präsent. Sie verursachen Abstürze, direkt oder indirekt. Einige Fahrzeugmängel werden noch nicht erkannt, entweder weil sie bei der regelmäßigen technischen Inspektion (PTI) nicht geprüft werden oder weil keine Verpflichtung besteht, das Fahrzeug selbst zu prüfen. Darüber hinaus wurden die derzeitigen Testmethoden nicht an den Fortschritt und die Einführung neuer Technologien wie ADAS-Funktionen (Advanced Driver Assistance) und Elektrofahrzeuge angepasst. Auch die Kontrolle der Luftschadstoff- und Lärmemissionen von Fahrzeugen ist nach wie vor unzureichend, da einige der PTI-Tests nicht empfindlich genug sind, um Emissionen über die für die jüngsten Fahrzeuge geltenden gesetzlichen Grenzwerte hinaus zu erkennen, und die derzeitigen Prüfverfahren nicht geeignet sind, zur Verringerung der Luftverschmutzung (Stickstoffoxidemissionen (NOx)und Nanopartikel) und des Lärms beizutragen.

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